Momentaner Status

Straßenverkehrstests in den USA

Googles Versuchsträger gehören in Kalifornien fast schon zum Straßenbild.
In US-Bundesstaaten wie Kalifornien und Nevada sind sich selbst orientierende Autos bereits testweise unterwegs. Autos wie das Google Car gehören mancherorts zum Straßenbild. Bis Mitte 2016 will die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA einheitliche Regelungen zum autonomen Fahren für die gesamten USA vorlegen. Seit Februar 2016 erkennt die Behörde Computer als Autofahrer grundsätzlich an. Zugleich schränkte sie ein, dass das aktuelle Regelwerk an vielen Stellen eindeutig Menschen am Steuer und entsprechende Kontroll-Mechanismen wie Pedale voraussetzt. Hintergrund: Google wollte von der NHTSA wissen, wie sie zur Idee komplett vom Computer gesteuerter Autos ohne Lenkrad, Pedale oder Lichtschalter steht. Die Behörde sieht hier zum Teil wenig Spielraum für eine Interpretation – etwa bei Bremsen werde derzeit eindeutig gefordert, dass sie sich per Fuß oder Hand bedienen lassen müssten. Google könne aber eine Ausnahme für seine Fahrzeuge beantragen.

Autonome Autos im Test

Bei uns bewegt sich ebenfalls was. Audi testet die Technik auf einem Abschnitt der Autobahn A9 und wird wahrscheinlich spätestens 2018 in der Lage sein, hochautomatisiertes Fahren auf die Straße zu bringen. Unterdessen erarbeitet das Verkehrsministerium in Berlin „Strategische Eckpunkte zur Weiterentwicklung automatisierten Fahrens bis 2020“ und hinkt dem technischen Stand offenbar um Jahre hinterher.

Sind bald alle in Google Cars unterwegs?

Wenn Apple und Google bei der Entwicklung marktreifer Autos die Nase vorn haben, dann könnte die Autoindustrie zum Zulieferer der IT-Brache werden. Und der Verbraucher müsste sich möglicherweise ans eiförmige Google Car gewöhnen. Aber wie weit sind die Entwickler wirklich? Was passiert, wenn schon in fünf bis zehn Jahren intelligente Autos auf deutschen Straßen unterwegs sind? Was darf ich hinterm Steuer machen, was nicht? Wie schnell dürfen die autonomen Autos fahren? Und sind sie sicher vor Hackern?

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Was kann der Autopilot heute schon?

Das Auto der Zukunft fährt ohne menschliche Hilfe. Aber schon heutige Modelle fahren teilweise autonom. Eine Übersicht zum Stand der Technik

In einigen Jahren sollen autonom fahrende Autos zum Alltag gehören. Schon heute können sich einige Fahrzeuge in speziell definierten Situationen und über kurze Zeitspannen selbst steuern. Und bereits seit rund zehn Jahren bieten Hersteller wie VW automatische Parkassistenten an. Das Auto vermisst dabei mögliche Lücken, das Lenkrad schlägt selbst ein und der Fahrer muss nur noch Gas und Bremse bedienen und die Übersicht behalten, denn das Fahrzeug verlässt sich rein auf die Ultraschallsensoren an Front und Heck, die schon Jahre vorher vor Parkremplern warnten. Die Piepser sind mittlerweile selbst in der Kleinstwagenklasse zu haben. In solchen Kleinwagen finden sich immer häufiger auch autonome Notbremssysteme für den Stadtverkehr.
Weit verbreitet sind auch Kameras und Radarsensoren. Sie sind die Grundlage für autonome Fahrfunktionen. Wie leistungsfähig schon die intelligente Kombination bekannter Techniken ist, zeigt unter anderem der Zulieferer Delphi. Für den neuen BMW 7er schalteten die Ingenieure die Informationen der einzelnen Radarsensoren so zusammen, dass ein 360-Grad-Bild der Fahrzeugumgebung entsteht. Der Spurhalteassistent der Oberklasselimousine verhindert so nicht nur das unbeabsichtigte Verlassen der Spur durch leichtes Gegenlenken, sondern kann auch aktiv ausweichen. Und wenn man beim Spurwechsel tatsächlich durch Unachtsamkeit auf Kollisionskurs kommt, lenkt  der sogenannte aktive Seitenkollisionsschutz den BMW innerhalb der Spur automatisch so weit wie möglich an den Rand, um eine Berührung zu vermeiden.

Generell sind Luxusautos wie der BMW 7er führend in Sachen autonomes Fahren. Das seit Ende 2015 erhältliche Modell kann beispielsweise auch per Schlüsselfernsteuerung vollautomatisch einparken, ohne dass sich ein Mensch an Bord befinden müsste. Die Limousine wird dafür halbwegs gerade vor eine 90-Grad-Lücke gestellt, der Rest läuft von allein. Parallel oder schräg einparken kann der BMW weiterhin aber nur mit Fahrer. Ein ähnliches System bietet Mercedes für die gerade erneuerte E-Klasse an. Hier wird allerdings nicht über die Schlüsselfernbedienung sondern über eine Smartphone-App eingeparkt. Das System soll sogar funktionieren, wenn der Wagen quer vor der Lücke steht.