Autonomes Fahren im Öffentlichen Verkehr – was gibt es schon?

https://kurier.at/reise/u-bahn-ohne-fahrer-in-diesen-staedten-bereits-moeglich/134.010.431/slideshow

Skymetro, Zürich Flughafen

http://www.myswitzerland.com/de-ch/zuerich-flughafen-skymetro-zum-terminal-e.htm

Die Skymetro ist eine vollautomatische, unterirdische und von Poma-Otis realisierte seilgetriebene Luftkissenbahn, die seit September 2003 am Flughafen Zürich das zentral gelegene Airside Center mit dem Satellitenterminal Dock E verbindet. Die Bahn benötigt für die rund 1,1 Kilometer lange, durch zwei getrennte Tunnelröhren unter der Westpiste 10/28 hindurch führende Strecke zwei bis drei Minuten. (Wikipedia)

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Métro Lausanne

http://www.myswitzerland.com/de-ch/metro-eine-echte-u-bahn-den-berg-rauf-und-runter.html

In Lausanne hat die Zukunft der Mobilität bereits begonnen, denn seit dem 27. Oktober letzten Jahres ist die m2 – abgekürzt für Métro 2 – in Betrieb. Sie fährt vom Ufer des Lac Léman über den SBB-Bahnhof und das Stadtzentrum hinauf auf die Hügel von Lausanne. Auf der Strecke von knapp sechs Kilometern überwindet sie 338 Höhenmeter. 90 Prozent der Strecke verläuft unterirdisch. (simplyscience.ch)

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Momentaner Status

Straßenverkehrstests in den USA

Googles Versuchsträger gehören in Kalifornien fast schon zum Straßenbild.
In US-Bundesstaaten wie Kalifornien und Nevada sind sich selbst orientierende Autos bereits testweise unterwegs. Autos wie das Google Car gehören mancherorts zum Straßenbild. Bis Mitte 2016 will die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA einheitliche Regelungen zum autonomen Fahren für die gesamten USA vorlegen. Seit Februar 2016 erkennt die Behörde Computer als Autofahrer grundsätzlich an. Zugleich schränkte sie ein, dass das aktuelle Regelwerk an vielen Stellen eindeutig Menschen am Steuer und entsprechende Kontroll-Mechanismen wie Pedale voraussetzt. Hintergrund: Google wollte von der NHTSA wissen, wie sie zur Idee komplett vom Computer gesteuerter Autos ohne Lenkrad, Pedale oder Lichtschalter steht. Die Behörde sieht hier zum Teil wenig Spielraum für eine Interpretation – etwa bei Bremsen werde derzeit eindeutig gefordert, dass sie sich per Fuß oder Hand bedienen lassen müssten. Google könne aber eine Ausnahme für seine Fahrzeuge beantragen.

Autonome Autos im Test

Bei uns bewegt sich ebenfalls was. Audi testet die Technik auf einem Abschnitt der Autobahn A9 und wird wahrscheinlich spätestens 2018 in der Lage sein, hochautomatisiertes Fahren auf die Straße zu bringen. Unterdessen erarbeitet das Verkehrsministerium in Berlin „Strategische Eckpunkte zur Weiterentwicklung automatisierten Fahrens bis 2020“ und hinkt dem technischen Stand offenbar um Jahre hinterher.

Sind bald alle in Google Cars unterwegs?

Wenn Apple und Google bei der Entwicklung marktreifer Autos die Nase vorn haben, dann könnte die Autoindustrie zum Zulieferer der IT-Brache werden. Und der Verbraucher müsste sich möglicherweise ans eiförmige Google Car gewöhnen. Aber wie weit sind die Entwickler wirklich? Was passiert, wenn schon in fünf bis zehn Jahren intelligente Autos auf deutschen Straßen unterwegs sind? Was darf ich hinterm Steuer machen, was nicht? Wie schnell dürfen die autonomen Autos fahren? Und sind sie sicher vor Hackern?

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Was kann der Autopilot heute schon?

Das Auto der Zukunft fährt ohne menschliche Hilfe. Aber schon heutige Modelle fahren teilweise autonom. Eine Übersicht zum Stand der Technik

In einigen Jahren sollen autonom fahrende Autos zum Alltag gehören. Schon heute können sich einige Fahrzeuge in speziell definierten Situationen und über kurze Zeitspannen selbst steuern. Und bereits seit rund zehn Jahren bieten Hersteller wie VW automatische Parkassistenten an. Das Auto vermisst dabei mögliche Lücken, das Lenkrad schlägt selbst ein und der Fahrer muss nur noch Gas und Bremse bedienen und die Übersicht behalten, denn das Fahrzeug verlässt sich rein auf die Ultraschallsensoren an Front und Heck, die schon Jahre vorher vor Parkremplern warnten. Die Piepser sind mittlerweile selbst in der Kleinstwagenklasse zu haben. In solchen Kleinwagen finden sich immer häufiger auch autonome Notbremssysteme für den Stadtverkehr.
Weit verbreitet sind auch Kameras und Radarsensoren. Sie sind die Grundlage für autonome Fahrfunktionen. Wie leistungsfähig schon die intelligente Kombination bekannter Techniken ist, zeigt unter anderem der Zulieferer Delphi. Für den neuen BMW 7er schalteten die Ingenieure die Informationen der einzelnen Radarsensoren so zusammen, dass ein 360-Grad-Bild der Fahrzeugumgebung entsteht. Der Spurhalteassistent der Oberklasselimousine verhindert so nicht nur das unbeabsichtigte Verlassen der Spur durch leichtes Gegenlenken, sondern kann auch aktiv ausweichen. Und wenn man beim Spurwechsel tatsächlich durch Unachtsamkeit auf Kollisionskurs kommt, lenkt  der sogenannte aktive Seitenkollisionsschutz den BMW innerhalb der Spur automatisch so weit wie möglich an den Rand, um eine Berührung zu vermeiden.

Generell sind Luxusautos wie der BMW 7er führend in Sachen autonomes Fahren. Das seit Ende 2015 erhältliche Modell kann beispielsweise auch per Schlüsselfernsteuerung vollautomatisch einparken, ohne dass sich ein Mensch an Bord befinden müsste. Die Limousine wird dafür halbwegs gerade vor eine 90-Grad-Lücke gestellt, der Rest läuft von allein. Parallel oder schräg einparken kann der BMW weiterhin aber nur mit Fahrer. Ein ähnliches System bietet Mercedes für die gerade erneuerte E-Klasse an. Hier wird allerdings nicht über die Schlüsselfernbedienung sondern über eine Smartphone-App eingeparkt. Das System soll sogar funktionieren, wenn der Wagen quer vor der Lücke steht.

Moral Machine

Menschen werden selbstfahrenden Autos in Zukunft weitreichende Entscheidungen überlassen – wohl auch darüber, wer bei einer Kollision stirbt. Simuliert wird das in einem Online-Experiment, das uns moralisch an Grenzen bringt.

Eine Frau und zwei Kinder sitzen in einem selbstfahrenden Auto. Plötzlich versagen die Bremsen. Das Auto rast direkt auf zwei Männer und eine Frau zu, die gerade über die Straße gehen. Was jetzt gleich passiert: Entweder die drei Fußgänger werden überfahren – oder das Auto weicht gegen eine Betonwand aus und die drei Insassen des Wagens sterben.

Wer soll leben, wer soll sterben – wie würden Sie entscheiden?
Die Frage stammt aus dem Experiment Moral Machine. Man kann es online beliebig oft durchgehen, insgesamt stehen jeweils 13 solcher Szenarien zur Auswahl. Hinter dem Projekt steckt das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT), dessen Schwerpunkt auf der Erforschung digitaler Technologien liegt.
Der Forscher Iyad Rahwan hat die Moral Machine konzipiert. Seine persönliche Entscheidung auf das eingangs beschriebene Szenario mit dem Auto und den Fußgängern möchte er nach kurzem Überlegen lieber nicht verraten.

Moral Machine

Autonomes Fahren im Öffentlichen Verkehr

Schweizer Premiere mit autonomen Shuttles

Im Auftrag der Post testet die PostAuto Schweiz AG in Sitten zusammen mit weiteren Partnern wie der Stadt Sitten, dem Kanton Wallis sowie der ETH Lausanne während zwei Jahren zwei autonome Fahrzeuge. Die Tests werden im Rahmen des Mobilitätslabors (Mobility Lab Sion-Valais) durchgeführt.

https://www.postauto.ch/de/projekt-«smartshuttle»

Der Mut, neue Wege zu gehen

In enger Zusammenarbeit mit innovativen Partnern aus Technologie, Wissenschaft, Mobilität und Bestellern sucht PostAuto zukunftsweisende und umweltfreundliche Lösungen – so auch mit dem Test der autonomen Shuttles in Sitten. Damit spielt PostAuto eine aktive Rolle in der Gestaltung und Entwicklung des Schweizer Mobilitätsmarktes.

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Testbetrieb unterbrochen: Führerloses Postauto baut Unfall

Der Versuch mit den ersten selbst fahrenden Mini-Postautos in Sitten ist wegen eines Zusammenstosses mit einem Lieferwagen am gestrigen Mittwoch vorübergehend unterbrochen worden. Verletzt wurde niemand. Die Ursache wird untersucht.

http://www.tagblatt.ch/nachrichten/panorama/panorama/Testbetrieb-mit-fuehrerlosen-Shuttles-in-Sitten-unterbrochen-Postauto-baut-Unfall;art253654,4763102

Gesetze + Autonomes Fahren

Entwicklung + aktueller Stand

Um autonom fahrende Fahrzeuge rechtlich zu zulassen bedarf es einer Staatenübegreifenden gesetzlichen Änderung. Die gesetzliche Grundlage (Wiener Übereinkommen) wurde 1968 international anerkannt, und bildet die Grundlage für den Strassenverkehr.

Link Gesetzliche Grundlage: „Übereinkommen über den Strassenverkehr“
https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19680244/index.html

Eine „normale“ Zulassung setzt eine Rechtsänderung voraus, die aber nicht vom nationalen Gesetzgeber beschlossen werden kann, sondern neuer internationaler Übereinkommen bedarf.

Das Wiener Übereinkommen wird sehr häufig als DAS Hindernis für einen voll-/teilautonomen Fahrzeugbetrieb genannt. Der internationale Vertrag, der im Rahmen einer UN-Konferenz erarbeitet wurde, verpflichtet die Vertragsstaaten, die in ihrem Staatsgebiet geltenden Verkehrsregelungen mit denen des Übereinkommens in Einklang zu bringen.
Auch wenn es nicht Ziel des Abkommens aus dem Jahr 1968 war, technischen Fortschritt durch Zulassungsregeln zu blockieren. So sind Abstandsregeltempomat (ACC), Spurhalteassistenz, ESP (elektronische Stabilitätskontrolle) und Notbremssysteme mit dem Wiener Übereinkommen kompatibel, eine Kombination der Einzelsysteme jedoch unzulässig.

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Autobranche

Wer in der Entwicklung des Autonomen Fahren die Nase vorn hat ist schwer zu sagen. Daimler, Nissan, BMW, Mercedes, Audi, Continental, Ford und weitere.Konzerne wie Google arbeiten an automatisierten Fahrzeugen. Wobei beim kalifornischen Giganten vermutlich auszugehen ist, dass er kein Fahrzeughersteller wird, sondern bestehender Hersteller eine Plattform für Informationen und Daten bereit zu stellen.

„Kein Thema ist heißer in der Autobranche. Zwölf Milliarden Euro wolle die deutsche Industrie in den kommenden vier Jahren ins automatisierte Fahren stecken, heißt es beim Verband der Automobilindustrie (VDA). Mehrere Tausend Ingenieure und Informatiker tüfteln am Roboterauto. Die Boston Consulting Group sieht bis 2025 einen Umsatz von 42 Milliarden Dollar für Selbstfahr-Features entstehen.“

Ganzer Bericht
Wer hat das Kommando (ZEIT-Online)

Google Driverless Car
Google Driverless Car

Mehr als die Hälfte der Autofahrer (52 Prozent) ist außerdem davon überzeugt, dass das autonome Auto zum Massenprodukt wird. Gut zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) erwarten, dass bis zum Jahr 2030 autonome Fahrzeuge in Deutsch- land in größerer Zahl zu kaufen sein werden, 17 Prozent rechnen sogar bis zum Jahr 2020 mit einer solchen Entwicklung.“

Ganzer Bericht
Spassbremse oder Erfolgskonzept? (Handelsblatt Journal)

Städte

Das Autonome Fahren verändert nicht nur die Autobranche, auch Städte versuchen sich auf die Entwicklung einzustellen und planen bereits

„Dabei hat der urbane Mobilitätswandel bereits begonnen: So plant Singapur die weltweit erste vollautonome Taxiflotte, Dubai erwartet, dass bis 2030 ein Viertel aller Fahrzeuge in der Stadt vernetzt und autonom fahren werden, Göteborg will im kommenden Jahr autonome Pilotfahrzeuge auf seiner Ringstraße fahren lassen.“

Ganzer Bericht
Autonomes Fahren macht sechs von zehn Autos im Stadtverkehr überflüssig (Deutsche Wirtschafts Nachrichten)

The social dilemma of autonomous vehicles

Autonomous vehicles (AVs) should reduce traffic accidents, but they will sometimes haveto choose between two evils, such as running over pedestrians or sacrificing themselvesand their passenger to save the pedestrians. Defining the algorithms that will help AVsmake these moral decisions is a formidable challenge. We found that participants in sixAmazon Mechanical Turk studies approved of utilitarian AVs (that is, AVs that sacrificetheir passengers for the greater good) and would like others to buy them, but they wouldthemselves prefer to ride in AVs that protect their passengers at all costs. The studyparticipants disapprove of enforcing utilitarian regulations for AVs and would be less willingto buy such an AV. Accordingly, regulating for utilitarian algorithms may paradoxicallyincrease casualties by postponing the adoption of a safer technology.

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In ferner Zukunft

Allein auf der Strasse

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/technik/171887/index.html

Allein auf der Strasse – Videobeitrag 3sat

„Wir wollen die ersten sein, die autonome Funktionen in Serienfahrzeugen auf den Markt bringen“, sagt Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber. Es sei davon auszugehen, „dass wir das innerhalb dieser Dekade schaffen werden“. Auch der japanische Autobauer Nissan hat bis 2020 einen Wagen angekündigt, der komplett computergesteuert fahren kann.

Nissan will bereits 2020 autonom durch die Stadt

http://www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/nissan-ids-concept-der-naechste-leaf-ld.2880

http://www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/autonomes-fahren-nissan-will-bereits-2020-autonom-durch-die-stadt-ld.6808
Alle großen Hersteller sowie Zulieferer und andere Konzerne arbeiten daran, das Fahren künftig unabhängig vom Menschen sicherer und komfortabler zu machen. In Testprojekten in verschiedenen Ländern wird dies bereits erprobt. Der US-Internetkonzern Google hat in den USA bereits zahlreiche Fahrzeuge zu selbstfahrenden Autos umgebaut, die mit einem radarähnlichen Aufbau durch die Straßen Kaliforniens und Nevadas kurven.
Der Zulieferer Continental will bereits 2016 Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometern pro Stunde automatisch fahren lassen. 2020 sollen Autos dann bis zu Tempo 60 selbst steuern. Wann ein Wagen alle Verkehrssituationen beherrschen kann, und der Fahrer so zum Passagier wird, ist für Daimler nicht absehbar. Für Forschungschef Weber steht fest, „dass autonomes Fahren nicht von heute auf morgen kommt, sondern Schritt für Schritt Realität wird“.

Technik ist dem rechtlichen Rahmen voraus

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/180014/index.html
Videobeitrag: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=48279

In Deutschland sieht der gesetzliche Rahmen derzeit vor, dass der Fahrer allein für die Fahrsicherheit verantwortlich ist. Daraus ergibt sich die gesetzliche Mindestanforderung, dass er sein Fahrzeug zu jeder Zeit kontrollieren kann. Während sich diese Forderung mit den heute üblichen Assistenzsystemen noch mehr oder weniger gut in Einklang bringen lässt, sieht das bei autonomen Fahrzeugen anders aus. „In diesem Fall eignet sich das Kriterium der Kontrolle durch den Fahrer nicht mehr als Grundlage für rechtliche Vorschriften“, sagt Hilgendorf. Der fundamentale Wandel der Technik mache deshalb Anpassungen des rechtlichen Rahmens zwingend erforderlich – und das EU-weit.

Unfall trotz Autopilot

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/technik/187658/index.html
Videobeitrag: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=60103

Der Fahrer eines Tesla-Elektrowagens ist der erste Mensch, der bei einem Unfall in einem vom Computer gesteuerten Auto ums Leben kam. Nach Angaben von Tesla erkannte das Fahrassistenz-System einen Lastwagen-Anhänger nicht, der den Fahrweg kreuzte. Die amerikanische Verkehrsaufsicht NHTSA prüft jetzt, ob der „Autopilot“ bei dem Crash korrekt funktionierte.

Die Autobranche und Entwickler von Roboterwagen-Technik wie Google versprechen, dass selbstfahrende Fahrzeuge den Verkehr viel sicherer machen und die Zahl der Todesfälle drastisch senken. Bei Google gab es 2016 ebenfalls den ersten Unfall mit einem selbstfahrenden Auto, das zu dieser Zeit vom Computer gesteuert wurde. Einer der Wagen kam in der Google-Heimatstadt Mountain View bei niedriger Geschwindigkeit einem Bus in die Quere, es gab nur einen kleineren Blechschaden an einem Kotflügel des umgebauten Geländewagens.