1885 wurde Emma Maria Cordsen in der Stadt Flensburg in Deutschland geboren. Die Volksschule brach sie mit 14 Jahren ab. Darauf arbeitete sie als Dienstmädchen, was ihr nicht so gefiehl. So wollte lieber professionelle Schauspielerin werden.
Mit 18 Jahren heiratete sie einen Laienschauspieler und wurde schwanger. Sie gebar eine Tochter, welche für die ersten Lebensjahren bei ihren Grosseltern aufwuchs. Sie behielt den Namen Hennings, obwohl sie sich ein Jahr später, 1904, von ihrem Ehemann scheiden liess.
In den folgenden Jahren tourte sie quer durch Deutschland als Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. Sie war bekannt dafür ein wildes Leben geführt zu haben. Man sagte ihr nach, dass sie viele Affairen hatte und Drogen konsumierte. Es gab Gerüchte, dass sie stahl und sich prostituierte.
1912 konvertierte sie zum Katholizismus in der Münchner Ludwigskirche. Glaube und Religion waren Themen, die sie interessierten. 1915 emigrierte sie, als die Münchner Kammerspiele (Schauspielhaus) wegen Kriegsbeginn 1914 geschlossen wurden, mit ihrem neuen Partner Hugo Ball in die kriegsneutrale Schweiz. 1920 heiratete sie ein zweites und letztes Mal. Mit Hugo Ball blieb sie zusammen bis er krank wurde und 1927 verstarb.
Im Cabaret Voltaire arbeitete sie als Kabarettistin. Es wird angenommen, dass ohne sie die Unterhaltung im Kabarett gleich null gewesen wäre. Die Nächte in der Künstlerkneipe gingen lange und waren wild. Doch bald zerrte das Leben, welches sie und Hugo Ball in Zürich führten an ihren Kräften. Genug Geld hatten sie auch nicht mehr. Das waren unter anderem Gründe, wieso Hennings mit Ball zusammen Zürich den Rücken zukehrte und 1920 im Tessin einen neuen Wohnort suchte.
Als 1916 Emmy Hennings viel Zeit mit Hugo Ball im Tessin verbrachte, schrieb sie ihren Roman „Gefängnis“ nieder, welcher dann 1919 in Berlin von einem Verlag publiziert wurde. Dieses Buch gilt als autobiografisch, da sie 1914 in Deutschland wegen Diebstahl und Beihilfe zur Desertion von Franz Jung für mehrere Monate inhaftiert wurde. Sie führte zu jener Zeit einen starken Briefwechsel mit Hugo Ball, wodurch sie sich besser kennenlernten.
Sie verstarb verarmt in der Nähe von Lugano 1948. Ihr Leichnam wurde im gleichen Grab ihres Ehemannes Hugo Balls beigesetzt.