Schlagwort: Kunstunterricht

  • N°15_‹Natürliche Kunsterziehung› – Biologismen im kunstpädagogischen Diskurs / ‘Natural Art Education’  – On Biologisms in Art Educational Discourse

    Anna Schürch

    ‹Natürliche Kunsterziehung› – Biologismen im kunstpädagogischen Diskurs

    In ihrem fachgeschichtlichen Beitrag geht Anna Schürch der Frage nach, wie biologistische Argumentationsfiguren das Denk- und Sagbare der deutschsprachigen Kunstpädagogik prägen. Insbesondere die evolutionsbiologische These der «biogenetischen Grundregel»kam seit dem frühen 20. Jahrhundert dem Anliegen entgegen, das Fach auf Basis angeblicher universeller Gesetzmässigkeiten zu etablieren.  Die zeichnerische Entwicklung des Kindes wurde dabei ins Zentrum gerückt und in Analogie zu der Entwicklung der Kunst im Laufe der Geschichte gesehen. Bezogen auf die Schweiz lassen sich diese diskursprägenden und bis heute wirkmächtigen Argumentationsfiguren exemplarisch anhand der Rezeption der Theorie von Britsch/Kornmann ab Ende der 1920er-Jahre zeigen, sowie anhand der Diskussionen um eine musische Konzeption der Kunstpädagogik in der Nachkriegszeit.

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    Anna Schürch

    ‘Natural Art Education’  – On Biologisms in Art Educational Discourse

    In her contribution on the history of her discipline, Anna Schürch explores how biologicistic argumentative figures have shaped the thinkable and sayable in the context of German-language art education. In particular, the „biogenetic principle“, derived from evolutionary biology, has served the desire to establish the discipline on the basis of „universal laws“ since the early 20th century. The artistic  development of the child was thereby brought to the center and seen in analogy to art history at large.  With reference to Switzerland, the reception of the Britsch/Kornmann theory in the late 1920s, as well as post-war discourses around the ‘musische Bildung’, illustrate these still virulent / powerful and discourse-shaping argumentative figures.

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  • n°13_Unterrichtssprache – Working Language

    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    Die Wahl einer Unterrichtssprache beeinflusst den Inhalt und die Art der Diskussion, bildet In- und Out-Groups. Spricht man auf einer Kunstuniversität im deutschsprachigen Raum Englisch, weil es ein grosses internationales Publikum gibt oder spricht man Deutsch, weil es unnatürlich wirkt, wenn sich eine Mehrzahl von Deutschsprechenden auf Englisch verständigt? Sprache exkludiert die, die ihrer nicht mächtig sind und ist deshalb kein neutraler Informationsträger.

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    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    The choice of a working language influences the content and type of discussions and creates in and out groups. At an art university in the German-speaking world, should one speak English due to the large international audience, or should one speak German because it feels unnatural when a majority of German-speaking students communicate in English? Language excludes those who do not speak it and is thus not a neutral carrier of information.

  • n°11_ Fachdidaktik, forschend: Überlegungen zum Forschungspraktikum und seinen Potenzialen

    Michèle Novak und Anna Schürch

    Fachdidaktik, forschend:

    Überlegungen zum Forschungspraktikum und seinen Potenzialen

    Mit dem Forschungspraktikum stellen die beiden Dozentinnen Michèle Novak und Anna Schürch in ihrem Artikel ein Format des forschungsorientierten Lehrens und Lernens auf Masterstufe an der Zürcher Hochschule der Künste vor (MA Art Education, Vertiefung bilden & vermitteln). In der Reflexion ihrer Erfahrungen mit der Lehrveranstaltung zeigen die Autorinnen auf, dass ein forschender Ansatz angehenden Lehrer_innen für Bildnerisches Gestalten Möglichkeiten bietet, Rahmenbedingungen des Unterrichtens in den Blick zu nehmen und belegen, wie er damit der Komplexität von Unterrichtssituationen besonders gerecht wird. Ihre Ausführungen markieren die Bedeutung des Forschungspraktikums für das disziplinäre Selbstverständnis der Kunstpädagogik und deren Fachdidaktik.

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    Michèle Novak and Anna Schürch

    Teaching methodology, research-based:

    thinking about the research apprenticeship

    The research apprenticeship serves the lecturers Michèle Novak and Anna Schürch as a means to introduce a format of research-oriented teaching and learning on a Master’s level at the Zurich University of the Arts (MA Art Education, specialisation Teaching & Learning). Based on reflections from their experiences as lecturers, the authors show that a research approach offers opportunities for trainee teachers in the visual arts to examine general teaching frameworks, and how it can do justice to the complexity of classroom situations. Their findings underline the significance of the research apprenticeship for the discipline-based understanding of art pedagogy and its teaching methodology.

  • n°10_Cyborg Exits im Klassenzimmer. Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    Doris Arztmann und Eva Egermann

    Cyborg Exits im Klassenzimmer

    Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    In einem Gesprächsformat gehen Doris Arztmann und Eva Egermann Fragestellungen und Umsetzungen ihres Workshops Body-Heteroglossia – Widerständige Einschreibungen im Kunstunterricht nach. Theoretische Bezüge zu Disability Studies und Crip Theory sowie eine Problematisierung von Bildungskontexten als normativ werden darin ebenso diskutiert, wie Bezüge zu Verhandlungen über Wissen und Macht nach Donna Haraway hergestellt. Der Beitrag bietet ein Reservoir an Materialien, Texten und Anwendungsformen: Wie kann – im Kontext von Schule bzw. Kunstunterricht – ein Perspektivenwechsel im Hinblick auf ‚Behinderung‘ vollzogen werden? Mittels einer crip-kritischen Perspektive wird gezeigt, warum es notwendig ist, sich schmutzig zu machen.

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    Doris Arztmann and Eva Egermann

    Cyborg Exits in the Classroom

    Body-heteroglossia and crip tools for dirty knowledges in art teaching

    Choosing the form of an email-conversation, Doris Arztmann and Eva Egermann discuss their workshop Body-Heteroglossiaunruly inscriptions in art classes and questions it raised. They draw on Disability Studies and Crip Theory, they render normativity in educational contexts problematic, and connect art teaching to negotiations of power and knowledge by drawing on Donna Haraway. Their conversation is a reservoir of tools, texts and proposals for practice: How can a change of perspectives on «disability» take place in schools and specifically in art teaching? From a critical crip perspective the paper shows that such a change means getting dirty.

     

  • n°10_Geschmacks(um)bildungen im (Schul)Alltag

    Danja Erni

    Geschmacks(um)bildungen im (Schul)Alltag

    Wie fliesst mein Geschmack in meinen Unterricht ein? Weshalb bin ich als Lehrer_in fast ein wenig beleidigt, wenn die Definitionshoheit meines guten, da geschulten Geschmacks durch ästhetische Präferenzen meiner Schüler_innen oder Kolleg_innen herausgefordert wird? Der Text beschreibt Einübungsmechanismen in bestimmte Formen des Geschmacks und sucht nach Spielräumen, die es Lehrpersonen ermöglichen, sich als Lernende und Verlernende in Vermittlungsprozessen zu begreifen.

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    Danja Erni

    (Un)learning Taste in the everyday (at school)

    How does my taste influence my teaching? Why, as a teacher, it almost slightly offends me if the sovereignty of my «good» (qua «educated») taste is challenged by the aesthetical preferences of students and colleagues? The paper describes the mechanisms by which certain forms of taste are assimilated and searches for teachers‘ possibilities to both learn and unlearn in and through their practice.

  • n°9_Zwischen Kanon und Soziokultur. Erkundungen auf dem Feld der Deutschschweizer Schulmusik

    Olivier Blanchard und Jürg Huber

    Zwischen Kanon und Soziokultur

    Erkundungen auf dem Feld der Deutschschweizer Schulmusik

    In diesem Beitrag wird eine explorative Studie über den Musikunterricht an Sekundarschulen und Gymnasien der Deutschschweiz vorgestellt. Es ging bei dieser Arbeit darum, einen Einblick in das Denken von Lehrpersonen bezüglich ihres Unterrichts zu erhalten und Fragen für weiterführende Forschungsprojekte zu entwickeln. Dabei wurden Lehrpersonen, mit ihren Lehrplänen als Befragungsgrundlage, online zu ihrem Musikunterricht befragt. Es zeigte sich, dass Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I eine hohe Sensibilität für die Ansprüche, Fähigkeiten und Interessen ihrer Schüler_innen haben und den Unterricht entsprechend nach den Rahmenbedingungen ausrichten. Auf der Sekundarstufe II wird der Unterricht mehr auf die Ziele des Lehrplans ausgerichtet. Dennoch lassen sich auf dieser Stufe kontrastierende Typen von Lehrpersonen beschreiben, die verschiedene methodisch-didaktische Haltungen im Musikunterricht vertreten.

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    Olivier Blanchard and Jürg Huber

    Between canon an socio-culture

    Explorations on the field of school music in the German speaking part of Switzerland

    This paper presents an explorative study about music classes in «Sekundarschulen» and «Gymnasien» in the German speaking part of Switzerland. The intention of this work was to gain insight into the thinking of music teachers about their teaching and to develop research questions for future projects. Therefore the authors interviewed music teachers online with their respective curricula as the basis of the survey. It emerged that teachers of the «Sekundarschule» have a high sensitivity of the claims, abilities and interests of their students and orient their teaching towards these frame conditions. On the «Gymnasien», music classes agree more strongly with the curricular goals. However, different types of music teachers can be described which represent different didactical and methodological concepts.

  • n°9_Individualkonzepte von Musiklehrenden. Eine qualitative Studie als Beitrag zur musikpädagogischen Grundlagenforschung

    Anne Niessen

    Individualkonzepte von Musiklehrenden

    Eine qualitative Studie als Beitrag zur musikpädagogischen Grundlagenforschung

    Dieser Text gibt einen Einblick in eine qualitativ-empirische Studie zu Individualkonzepten von Musiklehrpersonen. Interviews zur Planung von Musikunterricht wurden mit den biographischen Hintergründen der befragten Personen in Beziehung gesetzt. Es zeigt sich, dass einerseits die Individualkonzepte nur im Kontext der jeweiligen Biographie zu verstehen sind und andererseits die Individualkonzepte für die Konstruktion der eigenen Biographie die Funktionen des Strukturierens und Fruchtbarmachens der eigenen Erfahrungen erfüllen. Angesichts der Ergebnisse ihrer Studie formuliert die Autorin die Anliegen, dass in der Ausbildung zur Musiklehrperson biographische Einflussfaktoren stärker und spätere Arbeitsbedingungen früher thematisiert werden sollen, und Probleme, auf die Lehrer_innen beim Unterrichten stossen, in Lerndiskrepanzen umgedeutet werden sollten.

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    Anne Niessen

    Individual concepts of music teachers

    An empirical study as a contribution to basic research in music education

    This paper gives an insight into an empirical study about individual concepts of music teachers. Interviews about the preparation of music lessons were put in relation with the biographical backgrounds of the interviewees. It is revealed that on the one part individual concepts can only be understood in the context of the respective biography and on the other part individual concepts take an important function in the construction of each biography. On the basis of the results of the study, the author expresses the request that in the training of future music teachers, biographical influences should have a greater significance and working conditions should be given attention to earlier. Furthermore she pleads that the problems teachers encounter at their work should be reinterpreted as learning discrepancies.

  • n°9_Musik hat für mich Bedeutung. Bedeutungskonstruktion im Musikunterricht als Dimension musikbezogener Bildung

    Martina Krause-Benz

    «Musik hat für mich Bedeutung»

    Bedeutungskonstruktion im Musikunterricht als Dimension musikbezogener Bildung

    Dieser Text befasst sich mit dem Bildungspotential eines Musikunterrichts, in dem musikbezogene Bedeutung konstruiert wird. Der Begriff «Bedeutung» wird dabei konstruktivistisch fundiert. Der «gemässigte Konstruktivismus» nach Siegfried J. Schmidt (1994) berücksichtigt bei der Bedeutungskonstruktion den sozialen Rahmen, in den das Individuum eingebunden ist. In diesem Zusammenhang muss eine Begründung einer Bedeutungszuweisung immer intersubjektiv nachvollziehbar sein. Damit wird der schulische Musikunterricht gemäss der Autorin zu einem prädestinierten Ort für die Konstruktion von Bedeutung, da Individuen mit unterschiedlichen, bereits erzeugten Bedeutungen von Musik aufeinandertreffen, welche die Bedeutungen der anderen jeweils perturbieren. So können ihr zufolge bestehende Konstrukte erweitert oder verändert und somit Bildungsprozesse angebahnt werden.

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    Martina Krause-Benz

    «Music has a meaning to me»

    Meaning construction in music classes as a dimension of music related education

    This paper discusses the educational potential of music classes in which music-related meaning is constructed. The term «meaning» is based on a constructivist approach. The «moderate constructivism» according to Siegfried J. Schmidt (1994) takes account of the social context, in which each individual is integrated. In this context, a justification of an assignment of meaning needs to be intersubjectively traceable. Music classes in schools become, according to the author, a predestined place to construct meaning, as individuals with different, already constructed meanings of music meet, which may cause a perturbation of the meanings of others. In this way, existing constructs can be broadened or changed and educational processes can be initiated.

  • n°6_Kritisches Weisssein in der Bildungsarbeit – wie rassismuskritisch umgehen mit der eigenen Rolle als weisse Lehrperson? Hintergrundtext zu einem Workshopkonzept

    Regina Richter, in Zusammenarbeit mit Claude Preetz

    Kritisches Weisssein in der Bildungsarbeit –

    wie rassismuskritisch umgehen mit der eigenen Rolle als weisse Lehrperson? Hintergrundtext zu einem Workshopkonzept

    Der Text möchte eine Auseinandersetzung mit der privilegierten Position als weisser_m Bildungsarbeiter_in anregen, und hierfür einige grundlegende Verständnisse und Überlegungen zu Rassismus und rassismuskritischer Bildung erläutern. Was ist Rassismus, wie wird er hergestellt und wie trage ich als weisse Lehrer_in evtl. dazu bei? (Wie) kann ich als Weisse überhaupt rassismuskritische Bildung machen, welche Fragen/Probleme stellen sich dabei? Ergänzt wird der Text durch ein Workshop-Material – eine Liste weisser Privilegien – die separat zum Download verfügbar ist.

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    Regina Richter, in collaboration with Claude Preetz

    Critical Whiteness in Pedagogical Practice –

    how to deal with one’s own role as a white teacher in a critical perspective on racism? Background text for a workshop

    The paper aims to encourage a critical reflection on the privileged position of the white educational worker, and for this undertaking, provides some basic understandings and thoughts on racism and on critical educational practices dealing with racism. What is racism, how is it produced and how am I as a white teacher involved? (How) can I, as white, practice a critique of racism in my classes, and which questions/problems emerge with this aim? Complementary to the text, a tool for workshops – a list of white privileges – is available for download.

  • n°6_/ Differenz / in Kontexten des Kunstunterrichts überdenken. Arbeiten im Dritten Raum und darüber hinaus

    jan jagodzinski

    / Differenz / in Kontexten des Kunstunterrichts überdenken

    Arbeiten im Dritten Raum und darüber hinaus

    Der Text von jan jagodzsinki wurde 1999 erstveröffentlicht und beschäftigt sich mit den Problematiken der «Differenz» in plurikultureller Kunstpädagogik. Jagodzinski untersucht den dominanten, liberal-humanistischen Zugang zu jener Differenz, der umfassend und grosszügig erscheinen mag, aber mit Blick auf Repräsentation problematisch ist. Der Text geht auf das in den früher 90ern entwickelte Konzept des Dritten Raums der Hybridität ein, um die hegemonialen Ansprüche des plurikulturellen Zugangs in der Kunstpädagogik zu hinterfragen. Als «Ausweg» schlägt jagodzisnki die Verwendung von drei verschiedenen Texten von Weltlichkeit vor, die in der Forderung nach einer Hinwendung zu Populärkultur und Phantasie im Kunstunterricht münden; Bezugspunkte, die er nun im 21. Jahrhundert über die Visuelle Kultur und insbesondere die Arbeit von  Slavoj Žižek bestätigt sieht.

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    jan jagodzinski

    Thinking Through /Difference/ in Art Education Contexts

    Working the Third Space and Beyond

    This essay was published in 1999. It explores the difficulty of «difference» within pluriculturalist art education. It explores the dominant liberal humanist approach to such difference, which appears outreaching and generous but has many difficulties within the paradigm of representation. I explore the third space of hybridity, which was being developed in the early ’90s in order to question the hegemonic claims of pluriculturalism in art education. As a «way out» I raise the possibility of three art texts of worldliness ending on the call for a turn to popular culture and fantasy, which have, in the 21st century, become common touchstones via visual culture, and especially through the enormous output of Slavoj Žižek.

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