Projektleitung: Hansuli Matter
Projektpartner: Lino Sibillano, Haus der Farbe Zürich
Typ: Modul
2007
Lerninhalt
Stadtanalyse und urbane Szenarien : Unsere urbanen Räume sind überstellt von unterschiedlichsten architektonischen Kubaturen und Massstäblichkeiten: Repräsentations- und Prachtbauten wechseln ab mit grauen Gewöhnlichkeiten, Provisorien, Umnutzungen, Bauplätzen, Baulücken, Slums und Niemandsland. Aussenräume werden zu Innenräumen und Innenräume zu Aussenräumen, Natur und Kultur verweben sich zu einer urbanen Realität.
All diese Phänomene zusammen bilden eine bestimmte Atmosphäre, das Klima eines Ortes und seine Identität. Wir erleben ihn als historisch gewachsen oder synthetisch hergestellt, als Entwurf oder Wirklichkeit, als verwahrlost oder overstyled.
Das Lesen urbaner Gegebenheiten ist Spurensicherung, ästhetische Sensibilisierung und schafft die Grundlage für eine angemessene gestalterische Intervention.
Ausgehend von bildnerischen und verbalen, analogen und digitalen Dokumentationen (Text, Skizze, Bild, Tonspur, Animation, Artefakt) wurden urbane Räume erfasst hinsichtlich:
> Benutzer, Individuen, Rollen, Biografien
> Schriften, Zeichen, Tags und Codes
> Licht, Farbe, Materialität, Haptik
> Objekt, Architektur, Raum, Landschaft
> Bewegung, Verkehr, Achsen, Raster
In diesem Modul wurde auf das Sensibilisieren der Wahr-nehmung urbaner Umwelt und Sichtbarmachung der unterschiedlichen Einflsse fokussiert. Bildnerisches Erfassen charakteristischer Merkmale von räumlichen Gegebenheiten in den Bereichen Kubaturen, Landschaft, Schrift | Typografie, Farbe und deren Funktionen, Atmosphren und ortspezifischen Anmutungsqualitten. Analyse- und Dokumentationsformen öffentlicher Räume und deren Darstellung und Vermittlung. Systematische Darstellung von Prsentations- und Repräsentationsformen (Modelle, Simulationen).
Lernziele
Sensibilisieren der Wahrnehmung urbaner Umwelt, Er-Finden von Notationssystemen und bewusster gestalterischer Umgang mit diesen Ressoucen. Bildnerisches Erfassen charakteristischer Merkmale von räumlichen Gegebenheiten in den Bereichen Kubatur, Landschaft, Schrift | Typografie, Farbe und deren Funktionen, Atmosphären und ortspezifischen Anmutungsqualitäten. Analyse- und Dokumentationsformen öffentlicher Rume und deren Darstellung und Vermittlung. Systematische Darstellung von Präsentations- und Repräsentationsformen (Modelle, Simulationen).
Phasen im Prozess
Neben den inhaltlichen Schwerpunkten (Urbanität lesen, notieren und im urbanen Raum intervenieren) wurde in diesem Projekt das Prozesshafte mitbedacht. Dazu wurde das Projekt in 4 Phasen gegliedert, für die jeweils eine Woche zur Verfügung stand und die jeweils mit einer Präsentation Ende Woche abgeschlossen wurde. Diese 4 Phasen sind:
woche 1 < Urbanitt als Lektüre
woche 2 Szenariotechnik
woche 4 > urbane Intervention
In der ersten Woche wurde ausgeschwärmt und gesammelt. Dazu bildeten wir Teilgruppen, die jeweils eine Thematik bearbeiteten und das Material der Gesamtgruppe in DILPS zur Verfügung gestellt hat.
In einem zweiten Schritt wurde untersucht, wie Notations-systeme und Speicher entstehen können, die dazu in der Lage sind die Sammlung in der Gruppe zu nutzen.
Im dritten Schritt beschäftigten wir uns damit, wie Kreativ-methoden funktionieren und wie wir diese für unsere Zwecke einse†zen können. Interessiert haben wir uns insbesondere für die morphologische Analyse und eine innovative Umsetzung des Zwicky-Kastens, dem Urmodell einer Matrix-Aufstellung. In einem letzten Schritt wurde versucht, mit einer präzisen Intervention in den urbanen Raum einzugreifen und diese in einer abschliessenden Präsentation erfolgreich zu vermitteln.
Fragenkatalog zu den einzelnen Phasen des Projektes:
Sammlung
> Wo findet man thematisch geeignetes Material?
> Welches sind die spannenden Orte?
> Welche Artefakte, Partikel, Fundstücke nehme ich mit?
> Welches Medium ist dazu geeignet? (Skizze, Bild, Sound, Movie, Artefakt, Beschreibung, Interview, Fragebogen)
Umgeben Sie sich mit diesen Dingen und Eindrücken legen Sie eine Material-Sammlung an.
Analyse : Untersuchen Sie die für die vorgegebene Thematik relevanten Materialien und dokumentieren Sie diese in der geeigneten Form.
> In welchem Kontext stehen diese?
> Was ist das Besondere?
> Was ist die Regel?
> Welche Phänomene spielen da?
> Welche Prinzipien lassen sich davon ableiten?
Referenz
> Gibt es zu diesem Thema schon Projekte, Methoden, Modelle?
Notationssystem
> Gibt es geeignete Methoden, die erarbeitete Sammlung den Anderen zur Verfügung zu stellen?
> Welche Ordnung, Kataloge, Indexe gibt es oder müssen etabliert werden?
Szenario
> Was für Variationen sind mit dem vorhandenen Material möglich?
Intervention
> Was ist von persönlichem Interesse?
Idee/Konzept
Erstellen Sie ein Konzept mit Skizzen, Gedanken und Modellen, wie Sie vorgehen möchten, was die Absicht ist, welche Mittel Sie einsetzen möchten.
Präsentation
> Wer ist mein Ansprechpartner?
> Gibt es gemeinsame Vor-Bilder, Referenzen?
> Was ist die Hauptaussage, der Kern der Arbeit?
> Welche Aspekte sollen betont, welche abgeschwächt werden?
> Welche Mittel | Medien setze ich ein?
> Wie ist die Dramaturgie der Präsentation?
Dokumentation (PDF Dokumentation)
> Wie können Sie Ihre Idee festhalten, verständlich machen, dokumentieren?
Fortsetzung
Das Projekt wird in Kooperation mit dem National Institute of Design in Ahmedabad India NID weitergeführt.