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written by jk on September 2, 2018 in About and Allgemein with no comments

Im Projekt performance lab – einer sich ständig wandelnden Versuchsanlage, im Rahmen des Master Art Education. Kunstpädagogik der ZHdK – untersuchen wir, wie sich Erfahrungen in Situationen des aktuellen künstlerischen Agierens herausfordern, verstärken und verhandeln lassen. Mit Labor meinen wir, nicht die Neutralisierung einer Situation, sondern vielmehr die Rahmung einer Situation relativ zu deren Codierungen (Reallabor), sowie die experimentelle Haltung mit und in dieser Situation, durch künstlerische Medien, zu agieren.
Im performance lab wollen wir nicht „gegebene“ Prozesse des Sozialen, Kulturellen oder Künstlerischen als „(Kunst-)Performance“ untersuchen, sondern vielmehr das epistemische Potential von ästhetischen Erfahrungen in solchen Prozessen explorieren.

Im performance lab wird nach einer experimentellen Methodik gesucht, die durch das situative Agieren von/in performativen Versuchsanlagen die Flüchtigkeit dieser Erfahrungen, durch die charakteristischen Eigenheiten des Performativen im Medialen der Kunst, zu intensivieren und zu stabilisieren vermag (occupy). Als Folge daraus streben wir danach, eine Wendigkeit im Agieren in dieser Medialität zu entwickeln, und daraus eine Ausdrucksmächtigkeit zu formulieren (Wir streben daher an, in diesen künstlerisch-performativen Handlungen eine Manövrierfähigkeit zu entwickeln und daraus eine medialitätsspezifische Aussagekraft zu formulieren.)
Unser Ansatz ist dabei, in dieser Ausdrucksmächtigkeit nicht nach einer Perspektive zu suchen, sondern, den Perspektivenwechsel selber, die Wendung, die An-Wendung in der Situation – die Re-Formulierung –, die Verschiebung, den «Kippmoment» als Methode zu erproben.

Ziel ist es einerseits Methoden zu erproben, welche die performative Strategie der „Zer-Zeigung“ im Sinne einer ästhetischen Reflexivität sichtbar machen. Das heisst durch das reflexive Potential künstlerischer Medien, ein Bewusstsein über die Konstruiertheit von Codes und daraus abgeleitete Normierungen zu erwirken ¬ und diese im Sinne der «radical pedagogies in the art» offenzulegen, um sie durch Neukodierungen verhandelbar zu machen. Andererseits kann durch die je eigene oder kollektive Betroffenheit in Situationen, die man erfährt und in Prozessen, in denen man mitwirkt sowie das produktiv-reflexive eigene Entlangarbeiten daran, um eine „Erfahrenheit“ zu erlangen.

Das performance lab zielt letztlich auf eine neue Befragung des Verhältnisses von Kunst und Lehre – oder vielmehr der Lehre im Medialen der Kunst.