Interview mit Sibylle Heusser

Das liebliche Atelier an der Magnusstrasse in Zürich bietet Raum für Sibylle Heusser und ihren Arbeitskollegen Marcus Moser. Die beiden teilen sich die Räumlichkeiten mit dem Atelier ‚Bunter Hund’ und mit Olivia Aloisi. Man könnte meinen es werde ein wenig eng, da sie nun auch noch zwei Mitarbeiter angestellt haben (Ursina Bärtschi und Gregor Forster), aber Sibylle erzählt mir von dem bereichernden Austausch, der zwischen den Menschen dort stattfindet und dabei hilft, die eigene Arbeit besser zu reflektieren. „Das ist auch bei der Zusammenarbeit mit Ursina und Gregor so“ erzählt sie mir „Damit wir die Aufträge gut untereinander aufteilen können, müssen wir formulieren können wie genau wir uns das Resultat vorstellen, und müssen uns so auch bewusst sein warum wir diese Vorstellung haben“. Es sei insgesamt eine grosse Entlastung noch mehr kreative, geschickte Hände an den Aufträgen von Oculus arbeiten zu lassen, jedoch braucht es auch mehr Vorbereitung und Koordination. Und natürlich muss man die speziellen Fähigkeiten und Vorlieben der anderen kennen.

Sibylle hat mit Marcus studiert und beide haben gleich anschliessend mit noch weiteren Ehemaligen ein gemeinsames Atelier belebt. Dort arbeiteten alle an Ihren eigenen Projekten aber auch schon an Aufträgen.

„Ich hatte das Glück, in der Zeit bei der Kantonsarchäologie angestellt zu sein, so konnte ich mir die Zeit nach dem Studium finanzieren“. Sie hatte 13 Jahre Teilzeit dort gearbeitet, aber jetzt ist sie schon seit 8 Jahren zu 100% selbstständig. Als ich sie frage, weshalb sie nicht mehr angestellt sei, antwortet sie mir „Die Anstellung hat mir gefallen und ich war sehr froh um ein festes Standbein in der Arbeitswelt. Aber nach so einer langen Zeit wollte ich wieder Neues kennenlernen und als das Atelier hier gut lief, entschied ich mich zu gehen.“

Jetzt arbeitet sie meist an 3 Projekten gleichzeitig. Der wöchentliche Auftrag der Coop-Zeitung, einige Arbeiten mit zeitnahen Abgabeterminen zwischendurch und dann noch die grossen Projekte.

Auf meine erstaunte Frage, ob das nicht sehr anstrengend sei, sich auf so vieles zu konzentrieren muss sie etwas lachen „Nein- ich finde es erholsam nicht immer das gleiche machen zu müssen! Wenn ich irgendwo nicht weiterkomme und eine Pause brauche, oder mehr Lust auf das andere Projekt habe wechsle ich- und meist klappt das sehr gut.“

Seit drei bis vier Jahren hat sie auch ein kleines eigenes Projekt am Laufen: sie macht jede Woche eine freie Skizze und eine davon ist das Titelbild dieses Eintrags geworden.

http://www.atelier-oculus.ch/index.html

 

 

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