Amboss-Gartenschere Elegance P43

Die Marke

Fiskars ist mit 368 Jahren bestehen das älteste Unternehmen Finnlands. Das Unternehmen wurde 1649 in einem finnischen Dorf namens Fiskars gegründet und fertigte zu Beginn Stahlnägel, Hacken und Metallräder. 1967 erschien zum ersten mal die berühmte Universalschere mit den Orangen griffen. Interessant ist, dass diese Schere zwar weltweit bekannt ist, aber der Name der Firma kaum damit in Verbindung gebracht wird.

Die Schere, die jeder kennt, von der kaum jemand weiss, wer sie herstellt.

 

Erster Eindruck

          

An der Amboss-Gartenschere „Elegance“ P43 von Fiskars fallen sofort zwei Dinge auf: Man kann die Schere ausprobieren, ohne die Verpackung zu öffnen und sie wirkt ein bisschen wie ein Spielzeug. Auf der Verpackung sind sechs kleine quadratische Zeichen aufgedruckt, die die Funktionen der Schere genauer beschreiben. Das erste davon ist schwer verständlich, es zeigt die Klinge mit zwei Pfeilen, die entlang der Schneidfläche nach oben zeigen und ist mit den Worten „Tru Edge“ ergänzt. Auf der Webseite von Fiskars wird erklärt was dieses Zeichen bedeutet, nämlich dass die Klinge mit einer Antihaftbeschichtung versehen ist, um die Reibung zu minimieren. Die anderen fünf Zeichen sind selbsterklärend, sie geben an, dass die Schere aus einem Glasfaserverstärkten Kunststoff gefertigt ist, dass der Griffbügel die Hand vor Dornen schützt, dass die Schere für Rechts- und Linkshänder geeignet ist (sie ist eine Ambossschere) und dass sie Zweige mit maximal 20mm Durchmesser schneiden kann. Die Schere liegt gut in der Hand und der Schliessmechanismus lässt sich leicht einhändig betätigen. Nachfolgend der Produktbeschrieb von der Webseite von Fiskars.

Formensprache

Das Produkt ist auf der Grundform von einem kleinen und einem grossen Oval aufgebaut, die einander an der schmalen Seite leicht überlappen. In der Mitte der Überlappung befindet sich der Verbindungspunkt der beiden Formen. Das grosse Oval hat einen breiten Einschnitt von der vom kleinen Oval abgewandten schmalen Seite her, der ungefähr in der Mitte derselben beginnt, leicht nach oben gebogen ist, zum Verbindungspunkt hin ein wenig verjüngt und in etwa drei Vierteln der Länge des grossen Ovals endet. Am Endbunkt dieses Einschnitts befindet sich ein weiteres Oval, welches noch kleiner ist als das kleinere der beiden ersten, um 90 grad Drehung anders steht als die vorangehenden Ovale und dessen unteres Ende auf der unteren Begrenzung des vorhin beschriebenen Einschnitts steht. In der unteren Hälfte des Grossen Ovals gibt es ein nach oben geöffnet nierenförmiges Loch, welches sich parallel der Aussenkontur des Ovals anschmiegt und ein wenig kürzer ist als der vorhin beschriebene Einschnitt. Das kleinere Oval, welches mit dem Grossen die Grundform bildet, ist in der Mitte von einem sehr schmalen, nach unten gebogenen Einschnitt getrennt, der auf der vom grossen Oval abgwandten schmalen Seite in der Mittebeginnt und bis zum Verbindungspunkt weiterläuft.

Die vorliegende Gartenschere sieht nicht wie eine gewöhnliche Gartenschere aus, sie enthält viel mehr runde Formen und ihre Klinge ist einiges kleiner als gewohnt. Der Obere Griff hat, anders als andere Gartenscheren, keine Erhöhung vor der Klinge, hinter der die Hand positioniert wird. Stattdessen ist der Untere Griff als Schlaufe ausgebildet und übernimmt damit die Funktion der Positionierung der Hand. Am oberen Griff ist eine orange Fläche aus gummiertem Kunststoff angebracht, die ihre Funktion für höhere Griffigkeit schnell verständlich macht. Der Arretierungshebel ist durch seine ebenfalls orange Farbe intiutiv als solcher erkennbar und seine Funktion wird durch den Spalt, der seine Kippbewegung erst möglich macht, auch gleich angezeigt.

 

Funktionen

Der Arretierungshebel ist mit dem Daumen leicht erreichbar und die Handposition muss dazu nicht verändert werden, damit man nach dem Öffnen gleich mit Schneiden beginnen kann. Auf der Verpackung der Gartenschere wird die Schlaufe am unteren Griff als Schutz für die Finger vor Dornen und spitzen Ästen beschrieben. Für diesen Zweck ist die Schlaufe nicht geeignet, sie ist viel zu schmal. Die schlaufe bietet aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Gartenscheren, sie ermöglicht nämlich das öffnen der Hand ohne die Schere aus der Hand legen zu müssen. Somit braucht man sie nicht wie andere Modelle in eine Tasche oder Halterung zu stecken wenn man die gschnittenen Äste hochheben möchte. Dieser Vorteil wird aber auf der Verpackung nicht ausgespielt.

 

 

Testserie

Fünf Testpersonen haben die Gartenschere Elegance P43 von Fiskars mit der Gardena Premium verglichen und dabei auf Herz und Nieren geprüft und bewertet. Die Fiskars schneidet mit einem Gesamtschnitt von 5.1 ab, wobei die Gardena mit nur 3.8 abschliesst und mit der Fiskars schneidet man mehr als doppelt so schnell. In anbetracht dieser Testresultate ist der Preisunterschied der beiden Scheren interessant: Die Fiskars ist auf conrad.ch für 18.95 zu kaufen, während die Gardena auf Galaxus.ch für 59.- verkauft wird!

 

In einem weiteren Schritt wurde die Fiskars Gartenschere Elegance P43 von drei Testpersonen anhand einem „semantischen Differential“  bewertet. Jede Farbe steht für die Bewertung einer Testperson. Interessant sind die weit auseinandergehenden Bewertungen bei aktiv-passiv und die sehr einheitliche Bewertung bei sachlich-verspielt.

 

 

 

Teile

Die Klinge und der Amboss sind aus Metall gefertigt und zwischen die zwei miteinander verschweissten Teile der Griffe aus Glasfaserverstärktem Kunststoff geklemmt. Die Griffe sind also fest mit der Klinge und dem Amboss verbunden und bilden nur zwei Teile. Der Amboss ist mit einem angeschweissten Kunststoffteil verbreitert. Der Arretierungshebel aus orangem Kunststoff ist durch seine Eigenspannung mit zwei Noppen in Vertiefungen am oberen Griff befestigt. Die Feder ist in ein Loch an den beiden Griffen eingelegt und hält, weil die Griffe aufgrund ihrer Geometrie nicht so weit öffenbar sind, dass sie herausfällt. Die beiden Griffe sind mit einer Schraube, die vom Gewinde des unteren Griffs gehalten wird zusammengeschraubt. Insgesamt besteht die Gartenschere „Elegance P43“ aus nur fünf Teilen. Betrachtet man Amboss, Klinge und die Griffe  als einzelne Teile, sind es sieben Teile. Das ist ziemlich wenig für eine Gartenschere.

 

Fazit

Die Amboss-Gartenschere „Elegance“ P43 wirkt auf den ersten Blick ein bisschen billig und man vertraut ihr nicht ohne weiteres. Nach einem Gebrauchstest und dem auffällig guten Preis-Leistungs Verhältnis ändert sich das jedoch schnell und es erscheint sinnvoll anstatt schweren Metalls den viel leichteren und ähnlich robusten glasfasterverstärkten Kunststoff zu verwenden. Verbesserungswürdig ist die ausgelassene Hervorhebung einer der grössten Stärken dieser Schere; Man muss sie für Arbeiten, die beide Hände erfordern nicht aus der Hand legen.

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