Zeigerschnellwaage

Die „Zeigerschnellwaage“ wurde für die schnelle Gewichtsbestimmung in rauer Umgebung entwickelt. Sie ist dem Zugwagen-Typus zuzuordnen und funktioniert in dieser Ausführung rein mechanisch. Die klar ersichtliche Funktionsoptik spricht für sich und lässt allfällig Einsatzgebiete erahnen. Ich persönlich sehe gerade ein blutiges, tropfendes Schwein daran baumeln. Leider ist weder auf Packung noch Produkt vermerkt, wo und von wem es Produziert wurde.

Technische Daten

Typ                             Mechanische Zugwaage

Materialien                Blech / Plexiglas / Chromstahl

Dimensionen             22 x 21,8 x 9,2 cm

Artikelgewicht           1,4 Kg

Tragkraft                    100 Kg

Einheit                        Kg / Pfund

Tarierung                   Ca. 15 Kg

Farbe                          Grau

Preis                           26,90.- (Landi)

 

Unboxing

output_dht4jq

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Auspacken erfolgt, bedingt durch die simple Schachtel Konstruktion, relativ einfach und schnell. Die Waage besteht lediglich aus drei Teilen, von welchen zwei Stücke identisch sind. Auch wen keine Anleitung beigelegt wurde, erfolgt die Montage mit lediglich drei Teilen intuitiv. Überkommt den Benutzer jedoch Unsicherheit, hat er die Möglichkeit sein Werk mit dem Foto auf der Verpackung abzugleichen. Das Ziffernblatt ist mit grossen Zahlen versehen welche – auch mit fortgeschrittener Sehschwäche – ein genaues ablesen ermöglichen. Sollte man zusätzlich an motorischen Einbussen leiden, kommt das klobige Design durchaus entgegen. Den Drehknopf für das Nullen der Waage wird man spätestens entdecken, wenn der Zeiger – ohne Ladung – völlig im Schilf steht.

Alles in Allem eine Wage, welche im hohen Alter sowie mit leichter Beeinträchtigung stets bedient werden kann.

 

Semantik

semantikbild

Die Wirkung eines Produktes sowie die damit einhergehenden Emotionen werden, trotz einer vorherrschenden gemeinsamen Verständnisbasis, in Details oft unterschiedlich verstanden und empfunden. Daher möchte ich gleich vorweg nehmen, dass die folgenden Zeilen in meiner persönlichen Auffassung Hallt finden und nicht deckend allgemeingültig sind oder sein sollten.

Die Verpackung teilt mich schon zu Beginn in zwei. „Zeigerschnellwaage“ als Produktname zu verwenden vermittelt sogleich, dass es sich hier mehr um ein professionelles Werkzeug als ein Lifestyle Produkt handelt. Der magere Beschrieb auf der Verpackung, welcher fachmännische Vorkenntnisse des Käufers bedingt, bestätigt mir diese Vermutung. Die professionelle Anmutung wird jedoch von den konzeptlos platzierten Farbverläufen und variierenden unpassenden Fonts untergraben. Zu erwarten wäre doch eher eine schlichte Schachtelgestaltung ganz in Weiss oder einer anderen, mit dem Produkt harmonierenden, Farbe. Das Gleiche bei der Typografie. Um die Professionalität zu wahren hätte man auf eine farbige und schattierte Schrift, welche sonst in Sekundarschularbeiten zu finden sind, verzichten sollen. Ein einfacher, gut lesbarer Schrifttypus hätte hier genügt. Summa summarum – Schachtel und Produkt bilden in Kombination keine Stringenz. Mich befällt an diesem Punkt der Verdacht, dass dieser Waage keinerlei Konkurrenz Produkte den Markt streitig machen.

Wenn das Produkt mit der Abbildung auf der Schachtel verglichen wird, lassen sich diverse Differenzen feststellen. Ich schliesse daraus, dass das Produkt bei seiner Einführung in den Markt noch nicht ganz ausgereift war. Die Mängel wurden behoben, die Schachtel blieb gleich – schade.

Die Gehäuseform erinnert, bedingt durch das grosse Zifferblatt, stark an eine hochskalierte Armbanduhr. Es wird schnell klar, dass die Gehäuseform durch die Anzeigeskala bestimmt wurde und deren Dicke durch die Mechanik im Inneren. Diese Technische Anmutung ohne jeglichen Schnickschnack weckt bei mir viele Erinnerungen. Ich sehe hier eine starke Analogie zu anderen, gängigen Messanzeigen. Obwohl ich diesen Waagen-Typ nicht direkt kenne, wirkt er durch diese Analogie in seiner Art vertraut. Die Waage suggeriert durch sein Gewicht sowie die vorwiegend in Metall ausgeführte Hülle Unzerstörbarkeit. Die Plexiglasabdeckung über der Anzeige lässt jedoch schnell daran zweifeln, ob sie einen harten Aufprall überstehen könnte. Wiegt man die Waage in der Hand melden sich weitere Zweifel. Klapper-Geräusche sowie die gefühlte Vibration brechen das Vertrauen in Messtechnik. Irgendwie schein das gesamte Innenleben nicht richtig fixiert zu sein und ich ertappe mich dabei, die Waage plötzlich wie ein rohes Ei zu halten. Selbst auf den roten Zeiger – Hauptakteur der Waagen Präzision – scheint irgendwie kein Verlass zu sein. Die kleinsten Erschütterungen des Gehäuses lassen ihn willkürlich über die Skala hüpfen. Dennoch gefällt mir der Zeiger optisch sehr gut. An beiden Enden ergeben sich durch Eingriffe – mit praktischer Funktion zum Ziel – spannende Gestaltungselemente. Die verdrehte Zeigerspitze um die Anzeige zu schärfen sowie die Gabelung auf der anderen Seite – um Verwechslung zu vermeiden – sorgen für Industrie-Charme. Trotzdem stellt sich die Frage, wieso der Zeiger, bei dieser sonst auf Funktionalität getrimmten Waage, nicht einfach in der Mitte zu Ende ist. Das darunter liegende Ziffernblatt wirkt wie ein Kontrastprogramm in seiner Klarheit und reduzierten Optik. Nur die Skalierung wirkt etwas zu fein hinter dem grossen Zeiger. Trotz den bemängelten Widersprüchlichkeiten innerhalb des Objekts fasziniert es mich auf seine eigene Art. Ich würde die „Zeigerschnellwage“ abschliessen als perfekt imperfekt bezeichnen.

titel

Mechanik

 

Die komplett mechanisch funktionierende Messtechnik bringt viele Vorteile. Da sie wesentlich einfacher funktioniert als ihre digitalen Mitstreiter, lässt sie sich im Schadensfall oft mit wenigen Handschlägen selbst Reparieren oder Richten. Auch gewährt sie Unabhängigkeit, da sie komplett auf externe Energiequellen verzichtet. Dies kann besonders bei permanenten Messinstallationen von Vorteil sein.

Da das ganze Messwerk einfach zerlegbar ist, wäre die Konstruktion grundsätzlich sehr Ökologisch, da defekte Teile ersetzt werden könnten. Da jedoch kein Hersteller bekannt ist, welcher allfällige Ersatzteile liefern könnte, entfällt dieser Wert. Man muss hier jedoch anmerken, dass bei solch niedrigem Anschaffungspreis im Schadensfall oftmals die ganze Waage ersetzt wird

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

belastung

Wird an die Waage Gewicht gehängt, geben die Federn nach und ein gezackter Schlitten greift in das unter dem Zeiger liegende Zahnrad. Durch die verursachte Drehung, klettert dann der Zeiger die Skala empor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

tarieren

Mit einer Stellschraube, lässt der Zeiger bis zu 15 Kg auf der Skala zurückstellen. Dies ist erforderlich, wenn ein Gefäss an der Waage befestigt wird, jedoch nur Gewichtsauskunft bezüglich dessen Inhalt gefragt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

rezensionen