Rafaëlle Berchtold und San Keller

„Kunst vs. Ökonomie“

Schach spielen – Kunst vs. Ökonomie – Duell mit San Keller

Ein Film von Rafaëlle Berchtold

„Die Natur hat uns das Schachbrett gegeben, aus dem wir nicht  hinauswirken können, noch wollen; sie hat uns die Steine geschnitzt, deren Wert, Bewegung und Vermögen nach und nach bekannt werden; nun ist es an uns, Züge zu tun, von denen wir uns Gewinn versprechen.“
Johann Wolfgang von Goethe

 

             I.                    Kunst und Siedlung

In urbanen Ballungsräumen gibt es immer mehr Menschen. Urbanisierung muss der Frage gerecht werden, wie Ordnung geschaffen wird, damit ein gutes Leben in der Stadt überhaupt möglich wird. Dabei geht es nicht nur um die gute Infrastruktur und die Bauweise, sondern auch darum, wie ein lebendiger Lebensraum überhaupt entsteht. Der Ort, der durch den Gebrauch, durch die Bewegung Performativität erzeugt. Inwiefern die Kunst eine Rolle spielt, wird zurzeit in diversen Projekten getestet. Kann oder muss Kunst helfen?

            II.                  Kunst und Ökonomie

Was hat Urbanität mit Ökonomie zu tun? Der Finanzplatz Zürich muss stark und mächtig erscheinen. Er muss eine Kulisse zur Schau bieten, die diesen Platz finanzträchtig erscheinen lässt. Wenn wir Kunst in der Stadt entdecken, ist auch sie geprägt vom Kapital. Die Dinge sind vorbereitet und schön zurecht gemacht, um als perfekt durchgestaltete, reich inszenierte Stadt zur Schau gestellt zu werden und dem Image zu dienen. Welchen Sinn hat es, die Kunst öffentlich zugänglich zu machen, wenn alles einem kapitalistischen Sinn folgt, der zusätzlich privatisiert motiviert ist?

            III.                Kunst und Gesellschaft

Wir leben in einer Welt, wo wir täglich „all you can eat, all you can drink“ trainieren und „der Ehrliche ist immer der Dumme“ oder „Geiz ist geil“ einüben. Aber diese moralischen Defizite können wir bekämpfen, ihnen alternative Kulturtechniken entgegen setzen. Es muss nicht sein, dass die „Umklammerung des Konsumzwangs ihren endgültigen Sieg davon trägt“, es könnte sein und sollte möglich sein, dass wir „unseren Garten bestellen“ und so in Ordnung kommen mit der uns stets dominierenden Ökonomie.

 

Gast: San Keller
Film: Rafaëlle Berchtold
reART:theURBAN „City link“