Christin Müller – was willst du denn?
CROSS OVER
Fotografie der Wissenschaft + Wissenschaft der Fotografie
(Kuratorin: Christin Müller)
Christin Müller – was willst du denn?
Martin hat nach einer Lernerfahrung gefragt – was wir aus oder von dieser Ausstellung lernen würden. Gute Frage.Vielleicht, dass ein Hybrid zwischen Dokumentation (von was genau eigentlich?) und künstlerischen Fotografien nicht besonders gut ankommt, zugänglich ist und auch absolut die Position der Kuratorin, die an dieser Stelle durch die Auswahl der Fotografien und Gezeigtem hätte geklärt werden können oder auch müssen, verschleiert.
Die Ausstellung CROSS OVER ist ein Übergehen in eine Welt voller Fragezeichen und Unverständnis, vielleicht sogar auch von Missverständnissen.
Die interessante Frage, die durch oder in dieser Ausstellung hätte beantwortet werden können und sollen (welche auch in der Beschreibung gestellt wird), wäre die nach dem Medium der Fotografie. Inwiefern war/ist die Fotografie eine Studie von Licht, ein Hilfsmittel zur Forschung und was passiert auf Bedeutungsebene, wenn Fotografie zur Kunst wird? Was steckt hinter der Kunst, welche technischen Vorgänge geschehen, mit welchen Überlegungen erzielt man ein bestimmtes Ergebnis, das man im Vorfeld genau planen und sich überlegen kann?
Auf all diese Fragen gibt es keine Antworten, obwohl es der Anspruch der Ausstellung (laut Beschrieb) sein soll.
Das Schwammige im Titel – Fotografie der Wissenschaft + Wissenschaft der Fotografie – durchzieht leider die ganze Ausstellung.
Es bleibt unklar, was der Fokus der Ausstellung hätte sein sollen. Durch die Unmenge an verschiedenen Themenbereichen wirkt das Konzept der Ausstellung diffus und zerstreut. Ein Spektrum von spassig zusammen gewürfelten und gesuchten Fotografien, Büchern, Videoscreenings und Tonspuren, die kaum eine Verbindung innerhalb der fünf Themenbereiche (Einblick, Ausblick, Durchblick, Selbstblick und Reflektierender Blick), und zum Gesamtkonzept schon gar nicht, herstellen liessen.
Einzig, was man der Kuratorin anrechnen kann, dass die Ausstellung für’s Auge sehr ästhetisch ist und einen zarten Nachgeschmack von Schönheit, Kühle und Verwirrtheit zurücklässt.
Was haben wir also dabei gelernt?
Weniger ist eben (immer noch) manchmal mehr.
Anja Zuberbühler
30. Oktober 2013