Der Drucker der Serie PotterBot basiert auf dem Prinzip eines kartesischen 3D Druckers. Er besitzt 3 bewegliche Achsen, die in X, Y und Z gegliedert sind und somit alle drei Dimensionen eines kartesischen Koordinationssystem abdecken. Er wird jeweils von einem Schrittmotor angetrieben. Der vierte Schrittmotor steuert die Extrusion des Materialbehälters. Die Geschwindigkeit des Motors muss an den Düsendurchmesser und an das Material angepasst werden.
Grösse und Materialien
Der Drucker verfügt über eine Arbeitsfläche von 380 x 380 mm und eine Höhe von ca. 500 mm. Grundsätzlich kann jede Tonmasse mit dem 3D Drucker gedruckt werden. Die Tonmasse braucht jedoch einen höheren Wassergehalt (40%) als herkömmliche Tonsorten. In der Werkstatt steht dafür ein heller Steinzeugton zur Verfügung. Weitere Tonsorten müssen in Absprache mit dem Werkstattpersonal selbstständig eingekauft oder aufbereitet werden.
Kosten
Die 3D Druck Tonmasse (CHF 3.00 per kg) kann auf Anfrage beim Werkstattpersonal bezogen und über das Moni Toni abgerechnet werden.
Wichtig zu wissen
Beachtet, dass der Ton eine gewisse Trägheit bei der Extrusion aufweist. Es kann daher bis zu zwei Minuten dauern, bis sich die Flussmenge des Tons stabilisiert. Mit der Zeit wirst Du ein Gefühl dafür bekommen. Bilden sich beim Drucken Lücken oder haften die einzelnen Schichten nicht richtig aufeinander, ist die Extrusionsmenge zu gering. Lagert sich zu viel Ton an der Düse ab bzw. beginnt das Ganze zu schmieren, ist die Extrusionsmenge zu hoch.
Hat es nach einem Druck noch genug Ton für einen weiteren Druck in der Kartusche, kann dieser problemlos 1-2 Tage (max. 2 Tage) darin gelagert werden. Danach den Druckzylinder gründlich reinigen. Bleibt das Material zu lange im Zylinder, wird es hart und kann den Zylinder beim Drucken beschädigen, denn der Extrudermotor ist stärker als der Acrylglaszylinder.
Der PotterBot erzeugt ein eigenes Wlan-Netz und wird mit Hilfe eines Browsers gesteuert. Jede Form und jeder Druck ist immer ein Experiment. Um gute Ergebnisse zu erhalten, braucht es Zeit, Geduld und viel Experimentierfreudigkeit.
Slicing Prozess / Anforderungen an die Datei
Die in einem CAD-Programm erstellte Datei kann als STL oder OBJ abgespeichert werden. 3D Drucker können 3D Daten nicht direkt verarbeiten, sie benötigen ein Programm, welches ihnen ein konstruiertes Objekt in Maschinenbefehle übersetzt, deshalb benötigt es ein Slicing-Programm, in unserem Fall «Cura». Wie der Name «Slicing» bereits verrät, unterteilen diese Programme ein 3D Objekt in einzelne Schichten. Da im Gegensatz zum 2D Druck eine Dimension hinzukommt, werden auch die Einstellungsmöglichkeiten dementsprechend komplexer. Die Maschinenbefehle werden vom Slicing-Programm in eine Code-Datei geschrieben, der sogenannte G-Code, mit diesem wird jeder 3D-Drucker angesteuert.
Kurzanleitung
- Vorbereiten der Druckdatei:
Druckobjekt als STL oder OBJ am stationären Laptop in das Programm Cura importieren. Grösse der Druckdüse wählen und Druckeinstellungen eingeben. Slice Button anklicken. Druckdatei als G-Code abspeichern. - Vorbereiten des Druckers:
Kartusche mit 3D Tonmasse füllen. Frontaufsatz und Motorspindel montieren. Laptop Wlan des 3D Druckers verbinden und die Benutzeroberfläche im Browser öffnen. Home All X+100, Y+100, Z0 - Druck starten:
Aluminiumplatte auf Druckfläche befestigen. Kartusche mit Extruder in Schlaufe montieren. Düse muss exakt auf Platte aufliegen.
Anleitung 3D Drucker: Anleitung als PDF Dokument (noch nicht vorhanden)
Video oder Fotostrecke: Tutorial 3D Drucker (noch nicht vorhanden)