Vom günstigen Fliegen und dessen Einfluss auf das Klima

Ich habe Recherche betrieben zum Oberthema Fliegen und dabei versucht folgende Fragen beantwort zu können: Wie schädlich ist die Luftfahrt für das Klima? Wird schon entwas dagegen unternommen, um auch in diesem Sektor Klimaziele zu erreichen? Und warum ist Fliegen heutzutage eigentlich so günstig (und oft günstiger als klimafreundlichere Alternativen)?

 

Beitrag WWF zum Thema Flugverkehr:
Quelle: https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/flugverkehr

“Nur rund fünf Prozent aller Menschen (andere Quellen sagen ca. 15-20%) haben je ein Flugzeug bestiegen. Doch diese Minderheit verursacht enorme Emissionen: Ein einziger Urlaubsflug kann das Klima stärker aufheizen als ein Jahr lang Auto fahren und das Haus mit Erdöl heizen zusammen. Der Flugverkehr ist zudem einer der am schnellsten wachsenden Verursacher von Treibhausgasen und wird in der Schweiz mittelfristig zum klimaschädlichsten Sektor überhaupt.”

> Global hat sich der Flugverkehr seit 1990 fast verdreifacht und legt weiterhin Jahr für Jahr um fünf Prozent zu.
> Schweizer fliegen doppelt so häufig wie Bürger aus Nachbarländer.
> Die Fliegerei ist weltweit für knapp fünf Prozent des menschengemachten Klimaeffekts verantwortlich, in der Schweiz sogar für über 18 Prozent.
> Fliegen ist heute sehr erschwinglich und gehört immer mehr zu einem weit verbreiteten Lifestyle, der von Schnelllebigkeit und Mobilitäts-Bedürfnissen geprägt ist.

Klimaeffekt nach Verursacher (auf die Schweiz bezogen, stand 2015)

Der Flugverkehr trägt die verursachten Umweltkosten nicht selber, sondern überlässt sie der Allgemeinheit. Der Sektor zahlt nämlich keinen Beitrag an den Klimaschutz und ist zusätzlich sogar steuerbefreit: Fluggesellschaften entrichten keine Mineralölsteuern auf Kerosin und die Passagiere zahlen keine Mehrwertsteuer.
Flughäfen sind zudem meist mithilfe billiger oder kostenloser Staatsdarlehen erbaut worden. Die Luftfahrt wird also schon seit Jahren direkt oder indirekt subventioniert.

 

WWF setzt sich für folgende Ziele ein:

Anzahl Flüge vermindern. (Begrenzung des Flugangebots mit Nachtflugverbot)
>Klima-Abgabe für verursachergerechten Preis. (Erlös zb. für Ziele internationalen Klima-Finanzierung der Schweiz) Deutschland, Österreich, UK haben bereits ein ähnliches System.
>Mehrwertsteuer auf Flugreisen
>Verbindliches Abkommen auf internationaler Ebene das Emissionen des Flugverkehrs regelt. Bereits geplante Abkommen sind zu schwach, statt Emissionen zu reduzieren, wird hauptsächlich auf Kompensation gelegt.

 

 

Strahlenwirksamkeit von Flugemissionen
Quelle:  
https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2017-09/2010-01-Factsheet-Strahlenwirksamkeit-Flugemissionen.pdf

Flugzeuge stossen CO2 und andere Stoffe in grosser Höhe aus, dadurch zusätzliche chemische und physikalische Reaktionen in der Atmosphäre.
>Gesamter Klimaeffekt der Luftfahrt um 2-5x höher als nur der Effekt von CO2 alleine.

 

SRF Artikel: Interview mit Schweizer Ethiker Dominic Roser
Quelle: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/duerfen-wir-noch-fliegen-fliegen-toetet-zukuenftige-menschen

>Schweiz hat die Pflicht, mehr als andere gegen den Klimawandel zu tun. Denn viele andere Länder können sich den Klimaschutz kaum leisten.
>Schweiz sollte viel mehr in Erforschung und Verbreitung sauberer Technologien investieren. Z.B. neben ETH und EPFL, dritte Hochschule die allein auf Erforschung sauberer Technologien fokussiert ist, errichten. Dann könnten wir villeicht in Zukunft emissionsfrei Fliegen.

 

Co2 Kompensation beim Fliegen
Quelle: https://www.srf.ch/news/schweiz/12-franken-gegen-das-schlechte-gewissen

>Fördert weltweit klimafreundliche Projekte. (z.B. Wiederaufforstung, Windkraft, etc)
>Kann auch Kontraproduktiv sein (Rebound Effekt): Man fliegt noch mehr (und ohne schlechtes Gewissen) weil man Kompensiert und sich damit ein reines Gewissen dazu kauft.

 

Zwei Meinungen zum UNO Abkommen bezüglich reduktion der Kohlenstoffemissionen
Quelle:  
http://www.dw.com/de/der-klimawandel-und-das-fliegen/a-42094220

UNO Abkommen (mit fast 200 Nationen) mit Ziel die Kohlenstoffemissionen aus der Luftfahrt bis 2035 auf das Niveau von 2020 zu reduzieren. Und bis 2050 auf die hälfte Senken was 2005 entspricht. Mit folgenden Massnahmen:

Kurzfristig durch Klimakompensation.
>Langfritig durch Entwicklung von effizienteren Flugzeugen.
>Allgemein durch nachhaltigere Treibstoffe (z.B. Biotreibstoff).

Meinung Direktor von Greenpeace (Daniel Mittler)

>Fossile Treibstoffe müssen teurer werden damit sich alternative Treibstoffe lohnen. Und alle subventionen für fossile Brennstoffe abschaffen.
>Luftfahrt muss richtig besteuert werden.

 

Professor der sich mit dem Thema schon Jahre beschäftigt findet allerdings:

Individuelle Entscheidung weniger zu fliegen sei der Erste schritt.
>Es braucht ein Wohlstand der auf Gemeinschaft und dem echten Wohlstand einer kollektiven Vision basiert, statt unerbittlichem Konsum. Luftfahrt is ein Symbol für die Art des Konsums die wir ablegen müssen.

 

Warum ist fliegen so billig
Quelle:
https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/jetzt-wird-es-auch-auf-der-langstrecke-richtig-billig/story/14060247

>Niedriger Kerosinpreis.
>Starker Wettbewerb, vorallem in Europa.
>Billig Airlines drücken den Preis.

Konzept von Billig Airlines:
>Günstige „second-hand“ Flugzeuge.
>Alles nicht notwenidge kostet extra.
>Mehr Passagiere auf weniger Raum.
>Fliegen oft ab günstigeren, kleineren Flughäfen.

 

Schlussfolgerung

Es gibt somit verschiedene Ansichten und Ansätze wie der Klimaschutz mehr Einzug im Flugverkehr erhalten kann. Politisch mit Klima-Abgaben, Mehrwehrtsteuer und drosseln der Subventionen. Technisch/Forschung mit effizienteren Flugzeugen und nachhaltigeren Treibstoffen. Individuell bei den Bürgern mit Umdenken, mehr Bewusstsein und Verzicht was schlussendlich zu weniger Flugverkehr führt. 

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