Abstract
Wie kann eine digitale 3D-Rekonstruktion die archäologische Auswertung der römischen Heilthermen im BadenerBäderquartier unterstützen?
Im Badener Bäderquartier werden zur Zeit Überreste der grössten römischen
Thermalbadanlagen der Schweiz ausgegraben. Der instabile Untergrund hat zur Folge, dass die Strukturen auseinander gerissen wurden. Um sie besser zu verstehen, stellt dieses Projekt sie mittels eines digitalen 3D-Modells wieder in ihren konstruktiven Zusammenhang. Anschliessend wird eine mögliche Version der Gebäude rekonstruiert.
Konventionell werden mit archäologischen Rekonstruktionen Forschungsresultate
illustriert. Diese Arbeit hingegen setzt sie als Mittel zum Erkenntnisgewinn ein. In enger
Zusammenarbeit mit den im Bäderquartier tätigen Archäologen wurden Hypothesen diskutiert und Zusammenhänge beobachtet. Weil die Rekonstruktion im Frühstadium der Auswertung erstellt wurde, konnte das so gewonnene Wissen direkt in die archäologische Auswertung einfiessen. Unter anderem förderten eine fexible Struktur und klare Gestaltung des 3D-Modells den Wissensgewinn.
Zur Person
Esther Schönenberger hat an der Zürcher Hochschule für Künste Erkenntnis-Visualisierung studiert. Während ihrer Masterarbeit hat sie sich mit der Visualisierung von komplexen 3D-Modellen in der Archäologie beschäftigt. Seit 4 Jahren arbeitet sie bei der Kantonsarchäologie Zürich im Aufgabengebiet der visuellen Dokumentation archäologischer Befunde von der Grabung bis zum GIS-Browser, wobei der Schwerpunkt im Erstellen von GIS-Arbeitsplänen besteht. Seit 2017 ist die Ressortleiterin im Bereich Technik wo sie als Hauptaufgabe die Einführung der digitalen Dokumentation auf der Ausgrabung übernimmt.