Closing the Cleft ist ein interaktives 3D–Modell, welches die verschiedenen Ausprägungen der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte anatomisch korrekt, realitätsnah und didaktisch überzeugend darstellt.
Mit der Einbindung der Modelle in ein interaktives didaktisches System entsteht erstmalig ein Lern- und Planungswerkzeug, welches der Zielgruppe der angehende Chirurginnen und Chirurgen ermöglicht, die nötigen Operationsabläufe einzuüben und zu vertiefen.

01_ K.Kant_ Modell auf dem Ipad

Das Projekt ist die Weiterführung einer Master–Arbeit aus der Vertiefung Erkenntnis-Visualisierung. Grosser Wert wurde bereits in der vorliegenden Version auf ein 
Zielgruppenorientiertes Designkonzept mit hohen ästhetischen Ansprüchen gelegt. Der adaequate Grad der Abstraktion wurde mit Rücksicht auf Ansprüche an den Persönlichkeitsschutz, die technischen Möglichkeiten und die Sehgewohnheiten der medizinischen Fachwelt erarbeitet.

04_ K. Kant Varianten

Ein Ziel des Forschungsprojekts ist es, das Gesicht des Patienten mit einem ins Tablet integrierten 3D–Scanner zu erfassen. So können angehende Chirurgen mit indvidualisierten Patientendaten arbeiten und die Operation am konkreten Fallbeispiel trainieren.

k.kant_Modell_06

Das Visualisierungstool unterstützt einerseits das fallbezogene Lernen und ermöglicht andererseits Vergleiche verschiedener chirurgischer Herangehensweisen. In der Anwendung auf 
einer Webplattform können die Ergebnisse der personalisierten Übungen validiert und ausgetauscht werden. Damit wird 
die Möglichkeit geschaffen, den wissenschaftlichen Austausch und Fachdiskurs innerhalb der internationalen gesichtschirurgischen Community zu führen.
Die Anfertigung eines statistischen Kopf– und Lippenmodells aus pathologischen Daten stellt ein technisches Novum dar. Durch die manuelle Vorbereitung und Markierung markanter gesichts- und spaltbezogener Punkte sollen später automatisch individuelle Daten in ein 3D-Gitter mit einheitlicher Topologie eingefügt werden. 
Das geplante Zusammenspiel der gestalterischen Konzeption und technischen Verarbeitung ist weiterführend auch auf andere Wissensfelder übertragbar, in welchen Individualisierung von didaktischen Modellen zur Lerneffektivität beitragen kann.