Schlagwort: Ermächtigung

  • n°6_The originality of modernism and other western myths: Art in the (post-) colonial interstice

    Christian Kravagna

    The originality of modernism and other western myths: Art in the (post-) colonial interstice

    Ausgehend von der Analyse, wie die Idee der Originalität mit Vorstellungen von «Reinheit» im Diskurs über die Avantgarde der Moderne des 19. und 20 Jahrhunderts verbunden ist, argumentiert dieser Text, dass aufgrund dieses Mythos moderne und westliche Kunst weiterhin in der Kunstgeschichte gleichgesetzt und nicht-europäische als «verspätetete» Modernen identifiziert werden, die diese «nachahmen». Der gleichen Logik folgend legitimieren formale Neuerungen, die zwar global in der Kunstgeschichte zu beobachten sind, aber von der europäischen Avantgarde für sich als radikale Brüche in Anspruch genommen werden, das koloniale Projekt der Zivilisierung, Modernisierung und Beherrschung überseeischer Gebiete. Vor diesem Hintergrund wird hinterfragt und an Beispielen veranschaulicht, wie post-koloniale KünstlerInnen agieren können und mit welchen Mitteln sie auf eine Subjektposition reagieren, die von Seiten der Macht immer schon als Kopie, als (schwache) Imitation eines unerreichbaren Originals definiert ist.

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    Christian Kravagna

    The originality of modernism and other western myths:

    Art in the (post-) colonial interstice

    Through an analysis of how 19th and 20th century European avant-garde art perpetuates and continues to affirm ideas of originality and purity and subsequently the myth that equates modern with Western art in art history, the text exposes how European art discourse argues that non-European art cannot be but «late» modern which «imitates» the Western «original» and «authentic» avant-garde. Following the same logic, the colonial project of civilization, modernization and control of overseas territories is legitimised by formal artistic innovations which at the same time can be found globally but which are claimed exclusively by the European avant-garde. In this context, the text questions and presents examples of post-colonial artistic practices which deal with being in a position which always is framed by the discourse in power as a copy and «weak imitation» of an original.

  • n°6_Empowerment als Handlungsstrategie gegen Rassismus

    Žaklina Mamutovič

    Empowerment als Handlungsstrategie gegen Rassismus

    Bisherige antirassistische Bildungsangebote in der Bundesrepublik wenden sich überwiegend an Mehrheitsangehörige und sind aus deren Perspektive konzipiert. Praktisch findet die Perspektive von Menschen aus der Minderheitsgesellschaft bzw. von People of Color geringe oder gar keine Berücksichtigung. Aus diesem Defizit heraus ist es notwendig, Minderheitsangehörigen eigene, «geschützte» Räume zu eröffnen, in denen Rassismus offen thematisiert werden kann und – im Sinne von Empowerment – Handlungsstrategien entwickelt werden können. Der Beitrag beschreibt anhand von Beispielen aus der Praxis einige Möglichkeiten, Empowerment-Räume zu gestalten. Darüber hinaus muss jedoch weiter daran gearbeitet werden, die ungleiche Behandlung von People of Color in der Gesellschaft öffentlich zu machen und den diskriminierten Menschen Instrumente und Strategien zur Verfügung zu stellen, mit denen sie die ihnen legitim zustehenden Rechte einfordern können.

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    Žaklina Mamutovič

    Empowerment as a strategy of action against racism

    Current antiracist education in Germany is mostly directed towards members of the majority society and conceived in their perspective. In practice, perspectives of minority member or People of Color are marginalized or not taken into account. Considering this shortcoming, it is necessary for minority members to build independent, «safe» spaces to work openly on racism and conceive – in the sense of empowerment – strategies of action. The text draws on some examples from practice to describe possibilities of opening spaces of empowerment. Still, what remains most necessary is to denounce discrimination of People of Color publicly and to share instruments and strategies to claim legitimate rights with people experiencing discrimination.

  • n°3_A kind of punk rock, teaching machine. Queer-feministische Zines im Kunstunterricht.

    Elke Zobl

    «A kind of punk rock‚ teaching machine.»

    Queer-feministische Zines im Kunstunterricht.

    Elke Zobel stellt Zines als eine Alternative zu den Mainstream-Medien vor, die die Möglichkeit und das Potential vielfältiger Selbstrepräsentation, des Ausdrucks anderer Seiten des Selbst und der Hinterfragung von Rollenbildern beinhalten. Des Weiteren schaffen sich junge Menschen durch den Austausch von Zines selbst-definierte Räume und Netzwerke, in denen sie Gleichaltrigen ihre Erfahrungen und Ideen lokal oder über Grenzen hinweg mitteilen können.
    In der Zine-Produktion nehmen Jugendliche eine aktive, kreative und kritische Rolle in der Gestaltung ihrer Medienumgebung ein und kreieren im Sinne des «Do it yourself» selbstverantwortlich ein Medium von der Idee bis zum Vertrieb. Dieser emanzipative Aspekt setzt einer konsumierenden Haltung produktive Kritik am Bestehenden, aktive kulturelle Produktion und (künstlerische und mediale) Selbstbestimmung entgegen und regt kritische Denk- und Meinungs­bildungsprozesse an. Des Weiteren sieht Elke Zobl im Kunstunterricht die Möglichkeit gegeben, anhand von Zines einen erweiterten Kunstbegriff zu diskutieren und als Beispiel eine lebendige partizipative Kultur erfahrbar zu machen.

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  • n°4_Ob es uns gefällt oder nicht. Kulturelle Bildung und drittmittelbasierte Forschung.

    Agnieszka Czejkowska zus. mit Marianne Sorge (Illustration)

    Ob es uns gefällt oder nicht.

    Kulturelle Bildung und drittmittelbasierte Forschung

    Was Universitäten, Forscher_innen und nicht zuletzt gemeinnützige Einrichtungen eint, ist ihre Abhängigkeit von Drittmitteln. Mit diesem Beitrag wird bei der Entwicklung einer forschungspolitischen Perspektive im Feld der Kunst- und Kulturvermittlung die Gleichsetzung von politischer und kultureller Bildung sowie Sozialpädagogik problematisiert. Am Beispiel des Forschungsprojekts «Facing the Differences» an der Akademie der bildenden Künste Wien und Karl-Franzens-Universität Graz wird aufgezeigt, wie durch Förderprogramme regulierte Forschungsvorhaben und -aktivitäten den ihnen verbleibenden Spielraum für kritische Wissensproduktion nutzen können.

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    Agnieszka Czejkowska and Marianne Sorge (artwork)

    Whether we like it or not

    Cultural education and research based on external funds

    Universities, research and non-profit institutions have their dependence on external funds in common. Agnieszka Czejkowska’s article develops a particular perspective on research and problematises the equalisation of political and cultural education and also social pedagogy in this context. Using the example of «Facing the Differences» at Academy of Fine Arts Vienna and University of Graz, the author shows how research projects and activities financed by external funds can produce critical knowledge despite the influences that regulating funding programs can have.

  • n°2_Quergelesen und Zurückgesprochen. Ein Dialog zu Performancetheorie und Vermittlung

     Sabine Gebhardt Fink / Nora Landkammer / Anna Schürch

    Quergelesen und zurückgesprochen

    Ein Dialog zu Performancetheorie und Vermittlung

    Ausgehend von Judith Butlers Verständnis des performativen Aktes als einer Handlung, die immer wieder repetiert und gesellschaftlich legitimiert werden muss, diskutiert der Text die Verbindung zwischen Performance, Pädagogik und Handlungsmacht, wie sie Charles Garoian in seiner Performative Pedagogy (1999) entwirft. In einem Dialog zwischen Performancetheorie und Vermittlung werden Überlegungen zu aktuellen performativen künstlerischen Praktiken aus der Perspektive verschiedener Wissensfelder «quergelesen». Vier Themenfelder werden näher beleuchtet: Präsenz und Embodiment, Strategien der Handlungsermächtigung, kollektive Rezeptionspraktiken und Konstruktionen des Ortes. Performative Projekte der KünstlerInnen Alexandra Bachzetsis, San Keller, William Hunt und Kateřina Šedá sind dabei unser Ausgangspunkt.

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    → Zu der Kurzbiografie von Sabine Gebhardt Fink

    → Zu der Kurzbiografie von Nora Landkammer

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     Sabine Gebhardt Fink / Nora Landkammer / Anna Schürch

    Read across and talk back

    A dialogue on perfomance theory and gallery education

    Based on Judith Butler’s definition of the performative act as an action that has to be constantly repeated and socially legitimized, the text discusses the relation between performance, pedagogy and agency as Garoian conceptualizes it in his Performative Pedagogy (1999). Thoughts on contemporary performance art practices are «read across» the perspectives of different fields of knowledge in a dialogue betwenn performace theory and gallery education. We focus on four themes: presence and embodiment, strategies of enabling action, collective practices of reception and constructions of place, starting from performative projects by artists Alexandra Bachzetsis, San Keller, William Hunt and Kateřina Šedá.