Schlagwort: Normativität

  • n°13_Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Die „Universität der Ignorant_innen“

    Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Alle sind „ignorant“, solange marginalisiertes Wissen ignoriert wird, solange Wissen hergestellt wird, ohne dessen Machtdimension kritisch zu reflektieren. Mit der Produktion von Wissen sind gewaltvolle Prozesse der Legitimierung und Delegitimierung verbunden. Ein Wissen wird als Norm gesetzt während das andere nicht anerkannt oder entwertet wird. Wir müssen also die hegemoniale Basis ignoranter Wissensproduktionen untersuchen und angreifen. Es geht um emanzipatorische Raumnahme und Widerstand. Um gemeinsame gegenhegemoniale Praxis. Das Wort „Wissen“ soll gekaut und wiedergekaut werden.

    [1]  Der Text ist das Ergebnis einer Übung gemeinsamer Textproduktion. Er ist aus der Collage alter Produktionen und neuer Entfaltungen entstanden. An dem Prozess haben teilgenommen: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed und Tania Araujo.

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    → Zu der Kurzbiografie der <<Universitäten der Ignorant_innen>>


    ‘University of Ignoramuses’

    Questions of Inside and Outside – resolved in the utopia of communal,[1] anti-hegemonic knowledge production

    Everyone is ‘ignorant’ as long as marginalized knowledge is ignored, as long as knowledge is produced without critical reflection on its dimension of power. Knowledge production is linked to violent processes of legitimation and de-legitimation. One knowledge is posited as the norm while another is denied recognition or devalued. As a consequence, we must examine and attack the hegemonic basis of ignorant knowledge production. In the name of resistance and as an emancipatory claiming of space. As a shared anti-hegemonic practice. The word ‘knowledge’ must be chewed over, again and again.

    [1] This text is the result of an exercise in joint text production, collaging old productions and new developments. Those who participated in this process were: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed and Tania Araujo.

  • n°13_Crip-Materialien als Formen un_universitären Denkens

    EVA EGERMANN

    Crip-Materialien als Formen un_universitären Denkens

    „Invisibility itself teaches something. Students who never hear of a woman philosopher have trouble believing in such a creature“, schreibt Elizabeth Minnich 1990 zur Frauenforschung. Diese Feststellung gilt heute für die Absenz von behinderten Körpern in Kunstdiskursen und an Universitäten. Eine un_universitäre Denkbewegung müsste demnach bedeuten, normative Narrative zu verlernen. Meine Recherche beschäftigt sich mit Devianz, Abnorm oder Krankheit und nimmt Bezug auf Crip-Popkultur und -Theorie.

    → Zu der Kurzbiografie von Eva Eggermann


    Eva Egermann

    Crip Materials as Forms of Un_University Thinking

    In 1990, writing about women’s studies, Elizabeth Minnich noted: ‘Invisibility itself teaches something. Students who never hear of a woman philosopher have trouble believing in such a creature.’ Today, the same applies to the absence of disabled bodies in art discourses and at universities. Accordingly, un_university thinking should mean unlearning normative narratives. My research deals with deviance, abnormality or illness with reference to crip pop culture and theory.

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  • n°13_Counter/Acting: Performative Porosität

    ELKE KRASNY

    Counter/Acting: Performative Porosität

    Ausgehend von Counter/Acting, einem Symposium des Fachbereichs Kunst und Bildung am Institut für das künstlerische Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien mit der Kunsthalle Wien, eröffnet dieser Text Verbindungen von Handlungsmöglichkeit, Widerständigkeit und Porosität. Institutionen müssen porös werden, um gegen Diskriminierung und epistemische Gewalt zu arbeiten. Die Übung der Artikulationen des Nicht-Gemeinsamen im Innersten des Gemeinsamen (Athanasiou) ist Bedingung für diese Porosität. 

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    → Zu der Kurzbiografie von Elke Krasny


    Elke Krasny

    Counter/Acting: Performative Porosity

    Based on Counter/Acting, a symposium at the Institute for Education in the Arts at Vienna’s Academy of Fine Arts in cooperation with Kunsthalle Wien, this text opens up links between possible action, resistance and porosity. Institutions must become porous in order to work against discrimination and epistemic violence. Practicing articulations of ‘the not-in-common at the heart of being-in-common’ (Athanasiou) is the precondition for this porosity.

  • n°10_Cyborg Exits im Klassenzimmer. Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    Doris Arztmann und Eva Egermann

    Cyborg Exits im Klassenzimmer

    Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    In einem Gesprächsformat gehen Doris Arztmann und Eva Egermann Fragestellungen und Umsetzungen ihres Workshops Body-Heteroglossia – Widerständige Einschreibungen im Kunstunterricht nach. Theoretische Bezüge zu Disability Studies und Crip Theory sowie eine Problematisierung von Bildungskontexten als normativ werden darin ebenso diskutiert, wie Bezüge zu Verhandlungen über Wissen und Macht nach Donna Haraway hergestellt. Der Beitrag bietet ein Reservoir an Materialien, Texten und Anwendungsformen: Wie kann – im Kontext von Schule bzw. Kunstunterricht – ein Perspektivenwechsel im Hinblick auf ‚Behinderung‘ vollzogen werden? Mittels einer crip-kritischen Perspektive wird gezeigt, warum es notwendig ist, sich schmutzig zu machen.

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    → Zu der Kurzbiografie von Doris Arztmann

    → Zu der Kurzbiografie von Eva Egermann


    Doris Arztmann and Eva Egermann

    Cyborg Exits in the Classroom

    Body-heteroglossia and crip tools for dirty knowledges in art teaching

    Choosing the form of an email-conversation, Doris Arztmann and Eva Egermann discuss their workshop Body-Heteroglossiaunruly inscriptions in art classes and questions it raised. They draw on Disability Studies and Crip Theory, they render normativity in educational contexts problematic, and connect art teaching to negotiations of power and knowledge by drawing on Donna Haraway. Their conversation is a reservoir of tools, texts and proposals for practice: How can a change of perspectives on «disability» take place in schools and specifically in art teaching? From a critical crip perspective the paper shows that such a change means getting dirty.

     

  • n°8_Paradox und Dissens. Überlegungen zu einer Theatervermittlung in der Migrationsgesellschaft

    Groupe l‘Aventin

    Paradox und Dissens

    Überlegungen zu einer Theatervermittlung in der Migrationsgesellschaft

    Der Artikel berichtet von einem theaterbezogenen Vermittlungsformat, das die Gruppe l’Aventin mit Migrantinnen, die Angebote des Vereins Camarada nutzen, entwickelt hat. Sophokles Antigone am Theatre de Carouge führte zu «unwahrscheinlichen» – kontextgebundenen und subjektiven – ästhetischen Interpretationen. Die Vermittlungsarbeit konfrontierte die Groupe l’Aventin aber auch mit der Schwierigkeit, (eigene) Stereotypen zu überwinden – auch wenn die VermittlerInnen von kritischen Diskursen rund um «das Publikum» und die Konstruktion der/des «Anderen» ausgehen.

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    → Zu der Kurzbiografie der Groupe l`Aventin


    Groupe l‘Aventin

    Paradox and dissent

    reflexions on theatre education in migration society

    The paper reflects on a theatre education project the Groupe l’Aventin developed with migrant women attending at the association Camarada. Sophocles‘ Antigone, staged at the Theatre de Carouge, was a starting point for discussions that led to contextual and subjective aesthetic interpretations. Yet, the collaboration also threw the Groupe l’Aventin in the difficulties of getting over stereotypes – even if, as educators, they build their practice from critical discourses on «the audience» and «the Other». The paper is published in the french original version as well as in german translation.

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  • n°6_ Was machen wir hier eigentlich? Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    Claus Melter

    Was machen wir hier eigentlich?

    Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    In diesem Text geht es um institutionelle Selbstreflexionen hinsichtlich der Themen Barriere- und Diskriminierungskritik. Welche Personen studieren und lehren und reinigen an «unserer» Institution? Gibt es bei der Zusammensetzung dieser Gruppen Unterschiede hinsichtlich zugeschriebener Ethnizität, Einkommens- oder Geschlechterverhältnissen? Diskutiert werden Studien zu Bildungs(un-)gerechtigkeiten in verschiedenen Schulsystemen und ihre unterschiedlichen Erklärungs- und Handlungsansätze. Plädiert wird für eine barriere- und diskriminierungsreflexive Analyse und Didaktik, die Heterogenität als Normalfall annimmt sowie den Zugang und eine möglichst individuelle Förderung mit wenig Barrieren und Diskriminierung ermöglicht.

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    → Zu der Kurzbiografie von Claus Melter 


    Claus Melter

    What are we doing here?

    Reflections on barriers and discrimination in educational institutions

    This text is concerned with self-reflexivity in institutions regarding the critique of barriers and discrimination. Who studies, who teaches and who cleans up in «our» institution? Are there differences in the constitution of these groups concerning ascriptions of ethnicity, salary and gender relations? The text discusses research on educational (in-)justice in different educational systems and the different perspectives of explanation and action the researchers bring forward. It advocates an analysis and didactics that is reflexive concerning barriers and discrimination, that takes heterogeneity as the „normal case“ and provides the most individual support possible with low barriers and discrimination.

  • n°6_Aufrisse zur Reflexivität. Das Erlernen der hegemonialen Sprache in Museen

    Rubia Salgado

    Aufrisse zur Reflexivität

    Das Erlernen der hegemonialen Sprache in Museen

    Ausgehend von kurzen Aufrissen zu Themen wie Dialog, Differenz, Anerkennung, Wissen, Wechselseitigkeit und Reflexivität im Kontext pädagogischer Handlungen werden in diesem Beitrag didaktische Materialien analysiert, die für die Arbeit mit erwachsenen Migrant_innen, die die hegemoniale Sprache Deutsch lernen, im Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig angewendet werden.

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    → Zu der Kurzbiografie von Rubia Salgado


    Rubia Salgado

    Sketches on Reflexivity

    Learning the hegemonial language in museums

    Based on brief sketches on topics such as dialogue, difference, recognition, knowledge, reciprocity and reflexivity in pedagogical settings, this text analyzes a set of teaching materials for working with adult migrants learning the hegemonic language german, used at the Antikenmuseum Basel and Sammlung Ludwig.