Schlagwort: (Selbst-)reflexion

  • n°2_Performing the Vermittler_in

    Bernadett Settele

    Performing the Vermittler_in

    Wie kann in Vermittlungsprojekten eine (andere) Sprachfähigkeit und Handlungsmacht erlangt werden, die die üblichen Rollen aufbricht? Wie wird die Vermittlung und der/die Vermittler_in handlungsfähig, ohne «dermassen» ökonomisiert, dermassen subjektiviert zu werden? Diese Fragen sollen am Beispiel eines Projekts untersucht werden, das kurz nach der diskursprägenden documenta 12 statt fand: dem Secret Service der 5. berlin biennale. Der Service zielte darauf ab, Freiräume für eine reflektierte, eigenständige und kritische Arbeit an der Ausstellung gemeinsam mit Besucher_innen zu schaffen; und es wurde die Frage nach dem Preis des Funktionierens von «Vermittlung» auf der Subjektebene aufgeworfen, wie sie etwa in der Zuschreibung von Gender, Class, Race- und anderen Attributen erfahren wird. Mein Beitrag geht der Mimikry an den zeitgenössischen Ausstellungsbetrieb und zugleich den widerständigen Praktiken von Secret Service im Vermittlerischen und Performativen nach, mit Blick auf die Subjekte, aber auch die Funktionsweisen von Institutionen und die Voraussetzungen ihrer Subvertierung.

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    → Zu der Kurzbiografie von Bernadette Settele


    Bernadett Settele

    Performing the educator

    What if we think of mediation not as a tool for the frictionless transportation of information but as a vehicle of transformation? How can art educators obtain a certain (different) kind of faculty of speach and agency yet breaking up common role models? How can education and its subjects become capable of acting without them being subjectivated «that way» for economical causes? I will explore these questions regarding a project that took part shortly after the documenta 12 education experiment: 5th berlin biennial’s Secret Service. The Service aimed to create spaces for a self-contained, reflected, and critical engagement with the exhibition for educators and visitors alike; and in doing so, it raised the question of what the cost is to «function» as an educator on the subject level, regarding attributions of gender, class, race, and other denominations. My article will explore Secret Service’s mimicry to and reluctance towards the contemporary art world, taking into account subjectivating and institutionalising practices and what it takes to subvert them.

  • n°2_Die BesucherInnen fehlen. Welche BesucherInnen? Ein Nach-denken zum Symposium KUNST [auf] FÜHREN. Performativität als Modus und Kunstform in der Kunstvermittlung

    Nora Landkammer

    Die BesucherInnen fehlen. Welche BesucherInnen?

    Ein Nach-denken zum Symposium KUNST [auf] FÜHREN. Performativität als Modus und Kunstform in der Kunstvermittlung

    Der Text setzt sich mit einer im Feedback zum Symposium Kunst [auf] FÜHREN 2009 in Kassel formulierten Kritik auseinander: Wir hätten über Vermittlung gesprochen und dabei die BesucherInnen, das Publikum vergessen. Das Nach-denken zum Symposium geht der Frage nach, was dieses «Fehlen» erzeugt hat und diskutiert die Figur der «BesucherIn» in der Reflexion über Vermittlung im Zusammenhang mit der Kritik am Paternalismus des Inklusionsdiskurses und des Zielgruppendenkens, mit Performativitätstheorien und dem Verhältnis Theorie-Praxis. Der Verunsicherung im Sprechen über BesucherInnen setzt der Beitrag ein Nachdenken über Vermittlung zwischen unterschiedlichen Öffentlichkeiten, Positionierungen und Interessen entgegen, wie es in Projekten stattfinden kann, die eine längerfristige Zusammenarbeit mit TeilnehmerInnengruppen planen und darin auch Reflexion über Vermittlung anlegen.


    Nora Landkammer

    The visitors are missing. Which visitors?

    A reflexion on the Symposium KUNST [auf] FÜHREN

    The text parts from critique expressed by participants of the symposium KUNST[auf] FÜHREN in Kassel in June 2009: We had been talking about gallery education and had forgotten about the visitors, the public. Reflecting on the Symposium, the contribution focuses on the question, what had produced this absence and asks how «the visitor» can appear in educators‘ thinking about gallery education, in relation to the critique of paternalism in the discourse of inclusion and target groups, theories of performativity and the connection of theory and practice. After discussing the uncertainty in talking about «the visitor» the contribution argues for a reflexion on education between different positionalities and interests in projects that build long term collaborations with groups of participants, providing space for thinking about education itself within practice.

    Download text in german: Nora Landkammer-Text_n°2

    Zu der Kurzbiografie von Nora Landkammer

  • n°1_Evaluation überdenken (text in english)

    Emily Pringle

    Evaluation überdenken (text in english)

    Dieser Text untersucht die wichtige und potentiell auch gestaltende Rolle, die Auswertungsverfahren in partizipatorischen Kunstprojekten im Bildungskontext spielen können. Nach einem kurzen Überblick werden drei Modelle zur Evaluation untersucht, um aufzuzeigen, wie sie jeweils spezielle Aspekte von Projekten betonen und wie sie auf einem unterschiedlichen Verständnis von Methodik beruhen. Besondere Aufmerksamkeit gilt jenen Ansätzen, die Künstler_innen und Teilnehmende in kritische Reflektion und (Selbst-)Bewertung einbeziehen. Unter Bezugnahme auf die beiden Projekte „The DIY Digital learning Map“ und „Dis-Assembly“ und auf die Forschung zu den Sichtweisen von Künstler_innen auf ihr Kunstschaffen und ihre Pädagogik legt der Beitrag dar, dass der hier vorgeschlagene Ansatz künstlerische Praxis widerspiegelt, die Projektentwicklung verbessert und zugleich wichtige Informationen zur Evaluierung des Projektes liefert. Zusammen mit der Erkenntnis, dass wirksames Evaluieren zur Art und zu den Anforderungen der Aktivität passen muss und einen positiven Beitrag zum Projekt selbst leisten soll, werden abschliessend einige Punkte formuliert, die es zur Erstellung einer solchen Auswertungsanordnung zu beachten gilt. (mehr …)