Schlagwort: Sprechen über Kunst

  • n°13_Unterrichtssprache – Working Language

    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    Die Wahl einer Unterrichtssprache beeinflusst den Inhalt und die Art der Diskussion, bildet In- und Out-Groups. Spricht man auf einer Kunstuniversität im deutschsprachigen Raum Englisch, weil es ein grosses internationales Publikum gibt oder spricht man Deutsch, weil es unnatürlich wirkt, wenn sich eine Mehrzahl von Deutschsprechenden auf Englisch verständigt? Sprache exkludiert die, die ihrer nicht mächtig sind und ist deshalb kein neutraler Informationsträger.

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    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    The choice of a working language influences the content and type of discussions and creates in and out groups. At an art university in the German-speaking world, should one speak English due to the large international audience, or should one speak German because it feels unnatural when a majority of German-speaking students communicate in English? Language excludes those who do not speak it and is thus not a neutral carrier of information.

  • n°9_Individualkonzepte von Musiklehrenden. Eine qualitative Studie als Beitrag zur musikpädagogischen Grundlagenforschung

    Anne Niessen

    Individualkonzepte von Musiklehrenden

    Eine qualitative Studie als Beitrag zur musikpädagogischen Grundlagenforschung

    Dieser Text gibt einen Einblick in eine qualitativ-empirische Studie zu Individualkonzepten von Musiklehrpersonen. Interviews zur Planung von Musikunterricht wurden mit den biographischen Hintergründen der befragten Personen in Beziehung gesetzt. Es zeigt sich, dass einerseits die Individualkonzepte nur im Kontext der jeweiligen Biographie zu verstehen sind und andererseits die Individualkonzepte für die Konstruktion der eigenen Biographie die Funktionen des Strukturierens und Fruchtbarmachens der eigenen Erfahrungen erfüllen. Angesichts der Ergebnisse ihrer Studie formuliert die Autorin die Anliegen, dass in der Ausbildung zur Musiklehrperson biographische Einflussfaktoren stärker und spätere Arbeitsbedingungen früher thematisiert werden sollen, und Probleme, auf die Lehrer_innen beim Unterrichten stossen, in Lerndiskrepanzen umgedeutet werden sollten.

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    Anne Niessen

    Individual concepts of music teachers

    An empirical study as a contribution to basic research in music education

    This paper gives an insight into an empirical study about individual concepts of music teachers. Interviews about the preparation of music lessons were put in relation with the biographical backgrounds of the interviewees. It is revealed that on the one part individual concepts can only be understood in the context of the respective biography and on the other part individual concepts take an important function in the construction of each biography. On the basis of the results of the study, the author expresses the request that in the training of future music teachers, biographical influences should have a greater significance and working conditions should be given attention to earlier. Furthermore she pleads that the problems teachers encounter at their work should be reinterpreted as learning discrepancies.

  • n°9_Ästhetischer Streit als Medium des Musikunterrichts. Zur Bedeutung des argumentierenden Sprechens über Musik für ästhetische Bildung

    Christian Rolle

    Ästhetischer Streit als Medium des Musikunterrichts

    Zur Bedeutung des argumentierenden Sprechens über Musik für ästhetische Bildung

    In diesem Text wird das Bildungspotential des ästhetischen Streits im Musikunterricht entfaltet. Die Beschreibung der Charakteristika des ästhetischen Streits wird dafür verknüpft mit Überlegungen zu (angemessenen) Arten des Sprechens über Musik. Die Erörterung der grundsätzlichen Frage, inwiefern musikalische Erfahrungen etwas zur Bildung – verstanden als Transformationsprozess – beitragen können, bietet die Grundlage, um die Voraussetzungen fassen zu können, unter denen ästhetisches Streiten im Musikunterricht sein Bildungspotential entfaltet. Abschliessend wird danach gefragt, wie ästhetischer Streit im Unterricht initiiert werden kann.

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    Christian Rolle

    Aesthetic arguments as a medium of music classes

    About the significance of the argument-based speech about music for aesthetic education

    This paper discusses the educational potential of aesthetic arguments in music classes. The description of the characteristics of an aesthetic argument is linked with reflections on (appropriate) ways of speaking about music. The discussion of the fundamental question how music can contribute to education, which is seen in this context as a transformation process, provides the basics to obtain the preconditions under which aesthetic arguments in music classes can be seen as educational. In conclusion it is discussed how aesthetic arguments in music classes can be initiated.

  • n°6_Aufrisse zur Reflexivität. Das Erlernen der hegemonialen Sprache in Museen

    Rubia Salgado

    Aufrisse zur Reflexivität

    Das Erlernen der hegemonialen Sprache in Museen

    Ausgehend von kurzen Aufrissen zu Themen wie Dialog, Differenz, Anerkennung, Wissen, Wechselseitigkeit und Reflexivität im Kontext pädagogischer Handlungen werden in diesem Beitrag didaktische Materialien analysiert, die für die Arbeit mit erwachsenen Migrant_innen, die die hegemoniale Sprache Deutsch lernen, im Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig angewendet werden.

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    Rubia Salgado

    Sketches on Reflexivity

    Learning the hegemonial language in museums

    Based on brief sketches on topics such as dialogue, difference, recognition, knowledge, reciprocity and reflexivity in pedagogical settings, this text analyzes a set of teaching materials for working with adult migrants learning the hegemonic language german, used at the Antikenmuseum Basel and Sammlung Ludwig.

  • n°2_Vermittlung-Performance-Widerstreit

    Carmen Mörsch / Eva Sturm

    Vermittlung – Performance – Widerstreit

    Es handelt sich um die Textfassung des Einführungsvortrags zu der Tagung Perfoming the Museum as a Public Sphere, die im April 2008 im Kunstmuseum Lentos, Linz, stattfand. Der Text geht von Charles Garoians These aus, dass alle Beteiligten eines Museums (von der Direktorin bis zum Publikum) dieses in jeder Situation durch ihr Handeln und Sprechen – performativ – erst erstellen und erfinden, wobei diese Prozesse in Machtverhältnisse eingebettet sind. Kunstvermittlung kann eine Schlüsselrolle sowohl bei der Herstellung des Museums als auch bei der Reflexion seiner Bedingungen einnehmen – sie kann das Museum als einen Ort des «Widerstreites» im Sinne Lyotards realisieren. Dies bedeutet, die Vielstimmigkeit aller Beteiligten nicht in eine dialektische Bewegung bzw. in eine Eindeutigkeit münden zu lassen, sondern sie als Manifestation von Differenz zu fördern. Denkt man die Begriffe der Performativität und des Widerstreits in Bezug auf Kunstvermittlung zusammen, so impliziert dies, dass sich institutionelle Settings nicht nur analysieren und kritisieren, sondern auch durch das eigene Handeln verschieben lassen.

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    Carmen Mörsch / Eva Sturm

    Gallery education – performance – the differend

    The paper is based on an introductory talk given at the conference Perfoming the Museum as a Public Sphere at Kunstmuseum Lentos, Linz, in April 2008. It parts from Charles Garoian’s thesis that all people involved in a museum (from the director to the visitor) produce and invent the museum though their – performative – speech and actions, and that these processes are embedded into power relations. Gallery education can play a key role in the performative production of the museum as well as in the reflection on the conditions of that production – it can realize the museum as a place of the «differend» in Lyotard’s sense. This means to encourage the «rhizovocality» of participants as a manifestation of difference instead of turning it into a dialectical movement or trying to make the voices unambiguous. Connecting the concepts of performativity and the «differend» implies that it is not only possible to analyze and critize the institutional setting but also to change it through our own actions.

     

     

     

  • n°2_Wie Sprachlosigkeit zum Handeln führen kann

    Julia Draxler

    Wie Sprachlosgkeit zum Handeln führen kann

    Der Artikel widmet sich der Frage, inwiefern bei der Kunstvermittlung nicht nur das «Sprechen über Kunst», sondern auch das «Handeln zu Kunst» realisiert werden kann. Kunstwerke sollen nicht nur rational diskutiert, sondern auch durch den Einsatz des eigenen Körpers erfahren sowie durch Handlungen thematisiert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Methode des Theaters der Unterdrückten von Augusto Boal. Es wird Machtverhältnissen und möglichen Unterdrückungssituationen beim Betrachten von Kunst sowie allgemein im Kontext Museum nachgegangen. Der Fokus liegt auf der Frage, ob und wie man diese durch gespielte Handlungen neu verhandeln kann.

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    Julia Draxler

    How speechlessness can lead to action

    The article asks the question, if not only «talking about art» but also «acting to art» is possible and usefull in art education. Artworks should not only be discussed in a rational way, but also felt and understood through the use of your own body and through your own actions. The author is focussing primarily on the method of Augusto Boal´s Theatre of the Oppressed. Power relations and situations of oppression that arise while watching art and more generally that can be found in the museum context are being discussed with the an emphasis on if and how those situations can be changed through «played» actions.

     

  • n°2_Die BesucherInnen fehlen. Welche BesucherInnen? Ein Nach-denken zum Symposium KUNST [auf] FÜHREN. Performativität als Modus und Kunstform in der Kunstvermittlung

    Nora Landkammer

    Die BesucherInnen fehlen. Welche BesucherInnen?

    Ein Nach-denken zum Symposium KUNST [auf] FÜHREN. Performativität als Modus und Kunstform in der Kunstvermittlung

    Der Text setzt sich mit einer im Feedback zum Symposium Kunst [auf] FÜHREN 2009 in Kassel formulierten Kritik auseinander: Wir hätten über Vermittlung gesprochen und dabei die BesucherInnen, das Publikum vergessen. Das Nach-denken zum Symposium geht der Frage nach, was dieses «Fehlen» erzeugt hat und diskutiert die Figur der «BesucherIn» in der Reflexion über Vermittlung im Zusammenhang mit der Kritik am Paternalismus des Inklusionsdiskurses und des Zielgruppendenkens, mit Performativitätstheorien und dem Verhältnis Theorie-Praxis. Der Verunsicherung im Sprechen über BesucherInnen setzt der Beitrag ein Nachdenken über Vermittlung zwischen unterschiedlichen Öffentlichkeiten, Positionierungen und Interessen entgegen, wie es in Projekten stattfinden kann, die eine längerfristige Zusammenarbeit mit TeilnehmerInnengruppen planen und darin auch Reflexion über Vermittlung anlegen.


    Nora Landkammer

    The visitors are missing. Which visitors?

    A reflexion on the Symposium KUNST [auf] FÜHREN

    The text parts from critique expressed by participants of the symposium KUNST[auf] FÜHREN in Kassel in June 2009: We had been talking about gallery education and had forgotten about the visitors, the public. Reflecting on the Symposium, the contribution focuses on the question, what had produced this absence and asks how «the visitor» can appear in educators‘ thinking about gallery education, in relation to the critique of paternalism in the discourse of inclusion and target groups, theories of performativity and the connection of theory and practice. After discussing the uncertainty in talking about «the visitor» the contribution argues for a reflexion on education between different positionalities and interests in projects that build long term collaborations with groups of participants, providing space for thinking about education itself within practice.

    Download text in german: Nora Landkammer-Text_n°2

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  • n°2_Handlungsmacht an den Rändern der Macht

    Andrea Hubin

    Handlungsmacht an den Rändern der Macht

    Wo siedelt sich eine Kunstvermittlung an, die mit Performativitäts-Konzepten operiert?

    Warum interessiert sich die Kunstvermittlung für das Performative? Zwischen dem Ringen um Anerkennung, Reflexionsprozessen über den eigenen Status und dem Zuwachs an gesellschaftlichen Akteuren, die auf dieses Feld Zugriff haben wollen, scheinen Performativitätstheorien Modelle anzubieten, um Institutionen und Regelwerke aus kritischer Perspektive (mit) zu gestalten. Konzepte des Performativen betonen den «Wirklichkeit setzenden Aspekt des Sprechens». Dies bietet gerade der (zentral sprachbasierten) Kunstvermittlung ein Argument, sich aus Reproduktions-Rolle zu emanzipieren und sich als Produzentin von Wissen und Strukturen zu setzen. Der Text diskutiert die speziellen Handlungsräume „an den Rändern der Macht“ (Judith Butler), die sich dadurch auszeichnen, dass ihre AkteurInnen – kritisch oder nicht – immer schon an der Herstellung der bestehenden Verhältnisse beteiligt sind. Dennoch ist es gerade eine performative Kunstvermittlung, die das transformative Potential von Verschiebung, Aneignung, Wiederaufführung dieser Bedingungen für Handlung erschlossen hat.

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    Andrea Hubin

    Agency at the margins of power

    Locating a gallery education that operates with concepts of performativity

    Why is gallery education interested in performativity? Between fights for recognition, reflection on one’s own status and a multiplication of agents interested in this field theories of performativity seem to provide models for having a share in the formation of institutions and their rules from a critical perspective. Concepts of performativity underline the aspect of «reality production through speech». For largely speech-based gallery education, this offers an argument for leaving the role of reproduction, claiming a position as a producer of knowledge and structures. The text discusses the possibilities for agency at the margins of power (Judith Butler) which are defined by the fact that any agent (critical or not) already participates in the production of the existing order. Still, it is performative gallery education which started to explore the transformative potential of dislocation, appropriation and reenactment of these conditions for action.