Objekte Subjekte Kontexte

Dieses Semester habe ich mich in den Kurs „Objekte Subjekte Kontexte“ angemeldet. Er ist für die Studierende der Art Education vorgesehen und hat als Thema das Artefakt und seinen Kontext, die Wirkungen von Kontextverschiebungen und die Beziehung des Artefakts mit dem Besucher. Der Kurs schien mir daher für meine Masterarbeit nicht nur spannend, sondern fast notwendig.

In der ersten Vorlesung kam auch schon prompt ein einleuchtendes Beispiel zum Weg eines Objekts zum Exponat: Ein Chanukka-Leuchter aus dem Joods Historisch Museum Amsterdam. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Synagogenkomplex und der Leuchter steht an genau der Stelle, an welcher er auch zu religiösen Zwecken aufgestellt wurde, als das Gebäude noch als Synagoge fungierte. Man sieht gut, dass der Kontext nicht an einen Ort gebunden ist. Obwohl der Ort und das Objekt dieselben sind, hat sich der Kontext von einem religiösen zu einem musealen verschoben. Der Leuchter ist als Folge kein religiöses Objekt mehr, sondern ein Exponat. Es wird nicht mehr von Synagongengängern bewundert, sondern von Museumsbesuchern und Touristen. Obwohl das Objekt dasselbe ist, hat es sich doch gewandelt. Auch wenn die unterschiedlichen Kontexte verbunden sind, hat die Änderung des Kontextes auch für eine Bedeutungsänderung des Objekts gesorgt.

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