Beurer KS32

ks32

Portrait

Objekt – Küchenwaage inkl. Schüssel mit Ausgiesser & Standring aus Gummi
Modell – KS32
Gewicht – inkl. Schüssel 653g (Schüssel 220 & Boden 433)
Produktmasse – ø 21 x 4,8 cm / Wiegefläche: ø 10 cm
Material – Polypropylen & ABM
Tragkraft – 5kg
Einteilung/Massgenauigkeit – 1g
Preis & Preisklasse – ca. 30 CHF, mittel bis hoch
Garantie – 5 Jahre
Masseinheiten – Gramm, Pfund, Unze
Fassungsvermögen – 3 Liter
Messverfahren – digital
Farbe – weiss, silber
Besonderheiten & Extras – Tara-Zuwiegefunktion, LCD-Display mit 13mm Zifferngröße, Abschaltautomatik, Gummifüsse, Batterien

 

Das Produkt im Fokus

campusprint_io-cp-4e06_4410_001-kopieKonstruktion – Die Waage besteht aus zwei Hauptteilen (Deckel & Boden), welche mit vier kleinen Schrauben verbunden werden. Der Deckel besteht aus einer leicht gewölbten Scheibe mit drei Zylindern, die in drei Hohlräume des oberen Elements gesteckt werden. Diese einfache Steckverbindung wird verstärkt durch die besagten Schrauben. Der Boden ist mit Griffen versehen, die das Volumen des ganzen Körpers vergrössern.

Der Innenraum des oberen Elementes (Deckels) ist mit einem Raster verstärkt. Mittig steckt ein hohler Zylinder, in welchem die Batterie hineingelegt wird. Dieser Zylinder ist mit zwei Kabeln mit der Leiterplatte verbunden, worin ein Chip integriert sein müsste. Die Leiterplatte ist auf der Innenseite des Deckels verschraubt und führt über eine transluzente, gestreifte Verbindungsbahn zum Display nach Aussen. Vier weitere Kabel führen von der Leiterplatte in Richtung des mittigen Zylinders hinaus zu einem Messbalken aus Metall, welcher mit 7kg angeschrieben ist. (Das Maximalgewicht der Waage beträgt jedoch 5kg.) Rechts neben dem Zylinder befinden sich zwei Löcher, durch welche zwei grosse, stumpf endende Schrauben den Deckel mit der Auflagefläche der Waage fixieren. Diese Fixierung wird unterstützt mit zwei weiteren Schrauben, welche links neben dem besagten Zylinder positioniert sind. Die Auflagefläche der Waage ist eine Scheibe, die ebenfalls mit einem Raster verstärkt ist. Darin lassen sich oben mittig eine Kunststoffplatte mit Muttern, eine gleich grosse Metallplatte und eine grosse, tiefgezogene Metallplatte hineinlegen (Siehe Abbildungen von links nach rechts). Diese werden ebenfalls verschraubt mit dem Deckel. Alle Kunststoffteile wurden mit einem Spritzgussverfahren hergestellt.

Die Aussenseite des Deckels ist mit einer zusätzlichen Schicht versehen, die eine Glas-Optik erzeugen soll und nicht trennbar ist mit dem Rest des Deckels. Bei genauerem Hinschauen sind Farbspuren neben dem Display zu entnehmen. Diese deuten darauf hin, dass hier nach dem Sprayen ein Klebestreifen abgezogen worden ist, um das Display freizugeben.

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Benutzungsanalyse & Benutzungskontext  Die Waage ist sehr leicht zu bedienen, da Sie formal bereits weit verbreitet ist. Obschon nur ein Bedienungsknopf vorhanden ist, lässt sich, spätestens mit anhand der Bedienungsanleitung, relativ schnell herausfinden, wie man die zusätzliche Funktion, nämlich das Umstellen der Masseinheiten, nutzen kann. Bei zu hoher Last erscheint zudem eine Fehlermeldung.

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Semantik

Formale Aspekte & Assoziationen Das Objekt besteht aus zwei grundsätzlich, sich durch die Form, aber viel mehr durch ihre Funktion unterscheidenden Elementen. Hierbei handelt es sich um eine Waage und eine Schüssel. Beide Elemente können unabhängig voneinander genutzt werden. Auffallend ist der Materialunterschied und der Farbunterschied, obschon beide Elemente der Waage weiss sind. Die Schüssel ist eher ein neutrales weiss (NCS S 0502-B) und besteht aus Polypropylen,was aus der Symbolik auf der Unterseite der Schüssel zu entnehmen ist. Die Waage selbst wurde mit einer glasig aussehenden Kunststoffschicht versehen, die jedoch eher in einem kühlen, bläulichen Ton (NCS S 1002-B) erscheint. Die Auflagefläche der Waage ist aus einem silbrigen Kunststoff, welcher mit einem weiterem Kreis mit den selben farblichen und oberflächlichen Eigenschaften erweitert wird. Das Ganze ähnelt einer Art Podest. Die Schüssel schwebt über der Auflagefläche der Waage, während die Waage zugleich über dem Boden schwebt. Diese Ästhetik wurde in Gesprächen oft mit den Begriffen „Ufo“ oder „fliegend“ assoziiert. Es hat den Anschein, als würden die Hersteller eine gewisse Einfachheit anstreben, dies wird vor allem durch die Tatsache hervorgerufen, dass die Waage nur einen einzigen Bedienungsknopf besitzt welcher, ohne Hervorhebungen, Teil der Oberfläche wird und durch zwei Rillen abgetrennt wird. Der Button ist jedoch ein wenig länger und überschreitet die Kreislinie der Waage leicht. Das Logo ist gross und deutlich über dem Bedienungsknopf platziert und ist daher nicht übersehbar während der Benutzung des Gerätes.

Proportion Obschon die Schüssel durch ihre Grösse sehr dominant wirkt, harmonisiert sie relativ gut mit den Proportionen der Waage. Es besteht ein stringentes Zusammenspiel zwischen beiden Elementen. Trotzdem liegt der Fokus zuerst auf der Schüssel. Danach wird das Auge auf die Anzeige gelenkt. Beide Elemente wirken relativ massiv und voluminös. Der Hersteller wirbt damit, dass sich die Waage „platzsparend“ in der Schüssel verstauen liesse. Dies wird jedoch mit dem Design nicht deutlich kommuniziert. Die Schüssel und die Waage haben bereits eine bekannte Ordnung. Der Benutzer ist sich gewohnt, die Schüssel auf die Waage zu stellen; eine Umkehrung dieser Reihenfolge zur Verstauungsmöglichkeit scheint eher unnatürlich und wird durch das Design nicht deutlich genug kommuniziert. Nach intuitivem Vorgehen passieren zu viele Fehlschritte, bis die Waage so platziert wird, wie vom Hersteller geplant. Die Bewegungen bei diesem Prozess sind eher stockend als fliessend und auch nach dem erfolgreichen Verstauen der Waage in der Schüssel besteht eine gewisse Unsicherheit, da dies weder formal noch ästhetisch nicht den Anschein hat, als wäre die Handlung abgeschlossen. Es müsste hier noch hinzugefügt werden, dass bei vielen Benutzern gar kein Bedürfnis besteht, die Waage in der Schüssel platzsparend verstauen zu können.

 

Das Produkt im Kontext 

Marktsegment Die Marke Beurer mit Hauptsitz in Ulm bezeichnet sich als „Spezialisten für Gesundheit & Wohlbefinden“.
Bei der Firma handelt es sich um eine GmbH, welche 1919 gegründet wurde. Es drehe sich seither alles um „wohlige Wärme“, heisst es auf ihrer Webseite. Die Marke wirbt mit modernen Technologien (so der Slogan german engineering at it’s best) und grosser Kundenfreundlichkeit. Sie sind Marktführer in den Bereichen Blutdruckmessgeräte, Shiatsu-Massage-Sitzauflagen, Personenwaagen und Wärme-Produkte. Küchenwaagen, sowie andere Produkte ergänzen dieses Sortiment und liegen nicht allzu sehr im Fokus der Produktion und Entwicklung. Die Produktpalette ist extrem breit.

Zielgruppe Das Produkt vemittelt eine gewisse Bodenständigkeit und gleichzeitig ein Interesse für die Zweckmässigkeit der Technologie. Es sieht aus, wie ein älteres, klassisches, bereits bekanntes Produkt, da es formal an eine analoge Waage anlehnt. Die Anzeige ist jedoch digital und bricht diese Analogität. Durch die grosse Anzeige und die Schrift in Grossbuchstaben, lässt sich herauslesen, dass das Produkt auch für Leute mit einer leichten Sehschwäche leserlich sein sollte. Folglich ist das Produkt, für „die ganze Familie“ gedacht und die Altersklasse der Zielgruppe reicht von jung bis alt. Dies wird vor allem mit der Werbung verdeutlicht.  Ein Abbild aus der Webseite, die „Beurer-Familie 2014“ genannt wurde, ruft Assoziationen wie Harmonie, Reinlichkeit, Gesundheit hervor. Prägnant ist, dass es sich hierbei um attraktive, junge, lächelnde Menschen handelt, die einer Idee der europäischen oder auch amerikanischen, gut verdienenden Familie entsprechen. In der Verpackung ist neben der üblichen Gebrauchsanweisung ein Leporello vorhanden, welches mit dem Titel „Geschenkideen für die ganze Familie“ versehen ist. Dieses beinhaltet ein Schlusswort in welchem folgende Aussage zu entnehmen ist: „Das Glück muss sich jeder selbst erarbeiten, bei Gesundheit und Wohlbefinden hilft Beurer.“ Daraus lässt sich eine sehr stark definierte Wertvorstellung entnehmen, welche einer eher gutbürgerlichen, vielleicht auch konservativeren Schicht entspricht.

beurer-familie-2014Produktfamilie Im Vergleich mit einer weiteren Waage ist keine stringente Formsprache der Marke ersichtlich. (Siehe Abbild unten)

produktfamilie

Ökologie Die meisten Teile bestehen aus Kunststoff und lassen sich durch einfache Schraub-und Steckverbindungen leicht voneinander trennen. Abgesehen von einem ca. 2cm langen Rechteck aus Kunststoff, in welchem die Muttern platziert werden, sind alle Kunststoffteile angeschrieben.

 

 

 

 

 

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