Neue Gefahren

Studie: Zahl der Drohnen steigt rasant – und damit die Risiken

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Die Zahl der Drohnen weltweit steigt rasant, und damit einer Studie zufolge auch die Risiken von Zusammenstößen, Abstürzen, Terror – und Cyberangriffen.

 © MIGUEL MEDINA – AFP/Archiv
13.09.2016 – 11:04 Uhr

Die Zahl der Drohnen weltweit steigt rasant, und damit einer Studie zufolge auch die Risiken von Zusammenstößen, Abstürzen, Terror- und Cyberangriffen. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, seien eine systematische Registrierung dieser unbemannten Luftfahrzeuge und eine fundierte Ausbildung der Piloten notwendig, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Versicherers Allianz Global Corporate & Specialty. Piloten sollten sich demnach für Schäden bis zu einer Million Dollar absichern.

Rund 1,9 Millionen unbemannte Luftfahrzeuge schwirren laut Studie allein in den USA für Freizeitzwecke durch die Luft; bis Ende dieses Jahres kämen mehr als 600.000 Drohnenzur kommerziellen Nutzung hinzu. In Deutschland schätzen die Autoren die Zahl derDrohnen auf rund 400.000. Weltweit werde bis 2020 mit einem Anstieg auf 4,7 Millionen dieser Fluggeräte gerechnet.

„Zentrale Gefahren“ seien Zusammenstöße in der Luft und Kontrollverlust etwa durch einen Systemfehler oder Frequenzstörungen, heißt es in der Studie des Industrieversicherers. Beinah-Unfälle mit Drohnen hätten sich bereits in China, Dubai und Großbritannien ereignet. Wenn eine Drohne auf ein Geschäft oder einen Lastwagen stürze, müsse der Pilot schnell mit einem Gesamtwert von über fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) für die Schäden haften. Selbst kleinere Drohnen könnten Schäden in Höhe von zehn Millionen Dollar verursachen, wenn sie das Triebwerk eines Flugzeugs beschädigen.

Zunehmende Gefahr besteht laut der Studie auch durch mögliche terroristische Anschläge etwa auf Großveranstaltungen oder Atomkraftwerke. Auch könnten Hacker während eines Flugs die Kontrolle über die Drohne übernehmen.

In vielen Ländern gebe es bislang wenige bis gar keine Standards für die Ausbildung von Drohnen-Piloten oder für die Wartung, kritisierten die Autoren. Auch eine Registrierung sei vielerorts nicht nötig.

In Zukunft werde die Identifikation einer Drohne und ihres Bedieners nötig sein, um eine allgemeine Haftpflicht gewährleisten zu können, heißt es in der Studie des Versicherungsunternehmens. Eine offizielle Registrierung werde „über kurz oder lang“ kommen. Das Geschäft mit Versicherungen für Drohnenbetreiber schätzt die Studie auf rund eine Milliarde Dollar weltweit bis Ende 2020.

facebook

Facebook-Drohne absolviert erfolgreich ersten Test

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Facebook hat erfolgreich eine Solar-Drohne getestet, mit der Menschen in schwer zugänglichen Gebieten Zugang zum Internet erhalten sollen. Google arbeitet an ähnlichen Projekten, bei denen Ballons oder Satelliten zum Einsatz kommen.

 © JUSTIN SULLIVAN – Getty Images/AFP
22.07.2016 – 07:43 Uhr

Facebook hat erfolgreich eine sonnenbetriebene Drohne getestet, mit der Menschen in schwer zugänglichen Gebieten Zugang zum Internet erhalten sollen. Die vom Online-Netzwerk entwickelte Solardrohne Aquila bestand am Donnerstag ihren ersten Test, wie der Facebook-Technikchef Jay Parikh mitteilte. „Wir sind ermutigt, aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.“ Das Projekt ist Teil der Initiative Internet.org, mit der Facebook und andere Unternehmen allen Menschen Zugang zum Internet verschaffen wollen.

Aquila hat die Flügelspannweite einer Boeing 737, wiegt aber weniger als ein Kleinwagen. Sie fliegt mit Solarenergie und wird von einem Ballon in die Luft gebracht. Dort soll Aquiladann bis zu drei Monate lang bleiben – in einer Höhe von 18 bis 27 Kilometern. Das Internetsignal soll über Lasertechnik zum Boden gesendet werden. Beim Test auf einer Militärbasis in Arizona blieb die Drohne nun mehr als 90 Minuten in der Luft.

„Der Test war so erfolgreich, dass Aquila dreimal länger flog als ursprünglich geplant“, erklärte Parikh. Bis zu einer Flugdauer von drei Monaten sei es aber noch ein weiter Weg.Drohnen wie Aquila sollen vor allem in Regionen zum Einsatz kommen, wo schnell ein Zugang zum Internet gebraucht wird, etwa nach Naturkatastrophen. In besonders dünn besiedelten Gebieten setzt Facebook dagegen auf Satelliten – die Technik ist zwar teurer, hat aber eine größere Reichweite.

Der US-Technologiekonzern Google arbeitet bereits an ähnlichen Projekten, bei denen das Internet über Ballons oder Satelliten in entlegene Gebiete gebracht werden soll. Vergangenes Jahr hatte Google dafür die Firma Titan Aerospace gekauft, die solarbetriebene Drohnen herstellt. Auch Facebook soll sich für Titan Aerospace interessiert haben. Im März 2014 kündigte Facebook dann an, die Technologie nun selbst zu entwickeln und kaufte die auf Solardrohnen spezialisierte britische Firma Ascenta.

Drohnen sind überall: Im Kampfeinsatz in Afghanistan, bei der Verkehrsüberwachung und in der Klimaforschung. Unbemannte Flugzeuge, sogenannte Drohnen, sind Teil der Luftfahrtgeschichte, insbesondere der Militärluftfahrt. Ob Drohnen in absehbarer Zeit Pakete oder Pizzas liefern werden, ist fraglich, technisch machbar ist es.176782-170761120

Predator

DAYTON, Ohio -- General Atomics RQ-1A Predator at the National Museum of the United States Air Force. (U.S. Air Force photo)
DAYTON, Ohio — General Atomics RQ-1A Predator at the National Museum of the United States Air Force. (U.S. Air Force photo)

Die General Atomics MQ-1 Predator (dt. Raubtier) ist ein ferngesteuertes unbemanntes Luftfahrzeug (UAV), auch als Drohne bezeichnet, das seit 1995 von der US-Luftwaffe eingesetzt wird. Ihre ursprüngliche Bezeichnung lautete RQ-1 Predator. Sie ist inzwischen der wichtigste Bestandteil der taktischen Luftraumaufklärung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten.

Baloonbomben

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Ballonbomben oder Brandballons sind unbemannte, ungelenkte Ballons, die eine Brand- oder Sprengladung tragen, welche nach einer bestimmten Zeit automatisch abgeworfen oder ausgelöst wird. Die Trefferquote ist entsprechend gering, weshalb Ballonbomben in militärischen Auseinandersetzungen nie eine größere Rolle spielten.

Ballonbomben wurden erstmals 1849 von österreichischen Truppen zur Niederschlagung von Aufständen in Italien eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg setzte die japanische Armee „Windschiff-Bomben“ (jap. 風船爆弾, fūsen bakudan) bzw. „Code-F-Waffen“ (ふ号兵器, Fu-gō heiki) ein, die Bomben von Japan über den Pazifik nach Amerika trugen. Etwa 9.000 solcher Ballons wurden an der Ostküste der japanischen Insel Honshū gestartet; sechs Menschen kamen durch eine der 300 Ballonbomben, die das Festland tatsächlich erreichten, ums Leben.

Ähnliche, aber weniger ausgefeilte Ballons wurden durch die Briten von 1942 bis 1944 während der Operation Outward eingesetzt. Sie brachten den Briten Nutzen – im Gegensatz zu den japanischen Versuchen – und sie behinderten die Aktivitäten der deutschen Luftwaffe erfolgreich.