
Experiment
Am Montag habe ich mit einigen Studienkollegen ein Experiment zu meinem Projekt gemacht: Zunächst legte ich eine Perlenkette auf den Tisch und bat alle, sich vorzustellen, diese Kette im Museum zu sehen. Die ersten Reaktionen darauf lauteten (sinngemäß):
- Darf ich das anfassen?
- Ich würde die Kette gern anfassen, weil sie vielleicht der Queen gehören könnte
- Ist die echt?
- Ich würde die Kette gern anfassen, um sie auf ihre Echtheit zu prüfen
Dann wurde die Kette rumgegeben. Über den QR-Code, kam man auf diese Seite, die die Geschichte hinter dieser Kette erzählte mit einem Bild, das den Ursprung der Kette zweifellos belegte…
Nachdem die Kette in der Runde gewandert war und jeder die Geschichte dazu kannte, war die Rückmeldung:
- Die Kette wirkt interessanter mit dem historischen Kontext
- „Magisch“
- Wert steigt, weil sie geschichtsträchtig ist, weil man weiß, was alles „dran hängt“ (an Geschichte)
- Tolles Erlebnis, wenn man die echte Kette in die Hand nehmen würde, ich würde mich total geehrt fühlen
- Infos kontextualisieren was man sieht
Zur Vorstellung, die Kette auch im Museum in die Hand zu nehmen, kam eher Skepsis entgegen: Man sei so sehr daran gewöhnt, im Museum nichts anfassen zu dürfen, dass wohl die wenigsten dies versuchen würden, selbst oder gar wenn die Kette offen daliegen würde. Es bräuchte schon eine gezielte Einladung, vielleicht durch Personal, um diese Regel im Museum zu brechen.
Insgesamt fanden die Teilnehmer, dass die Geschichte das Objekt verändere. Das physische Erlebnis sei darüber hinaus etwas Besonderes, da das physisch Erfahrbare heutzutage eher die Ausnahme als die Regel darstelle. Ein Teilnehmer verglich dies mit dem iPhone: Bei der Präsentation sehe das iPhone nicht so toll aus, aber wenn man es in der Hand hat entfalte sich die angenehme Wirkung besser. Außerdem war interessant, dass von Anfang an die Diskussion aufkam, ob man es mit einem Fake zu tun hat. Das rühre daher, dass wir heutzutage mit der Situation konfrontiert sind, dass es schwer zu durchschauen ist, ob etwas echt oder falsch ist.
Schließlich hatten alle noch die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse in einem Fragebogen festzuhalten. Sie sollten dabei die Fragen mit 1 (interessant/eher ja) bis 5 (uninteressant/eher nein) beantworten. Das waren die Ergebnisse: