er wartet – Stilübungen

Inspiriert durch die Stilübungen von Raymond Queneau möchte ich eine Kürzestgeschichte verfassen und danach diese Handlung in verschiedenen Formen leicht adaptiert neu erzählen.

 

Das Setting sieht folgendermassen aus: ein etwas in die Jahre gekommener Theaterregisseur wartet auf die Diagnose einer Untersuchung seiner krebskranken Frau. Da ihm die Krankenhausatmosphäre nicht behagt, verlässt er das Gebäude und setzt sich gleich gegenüber in die Eingangshalle der grossen Postzentrale, um etwas den Kopf zu lüften.

Gedankenverloren fällt ihm während dem Beobachten der Vorgänge in der Halle ein kleiner Junge auf, welcher auf dem Arm seiner Mutter sitzt und an einem roten Couvert kaut. Die Frau steht Schlange, um an den Schalter zu gelangen.

Der Regisseur schenkt dem Vorgang keine weitere Beachtung und konzentriert sich in Gedanken wieder auf den Zustand seiner Frau und seine eigene Lebenssituation. Einige Zeit verstreicht.

Später fällt ihm der Junge wieder auf, er rennt weinend an der Hand seiner Mutter in die Posthalle, die Frau eilt mit flehendem Blick an den wartenden Menschen vorbei an den Schalter, wo sie auf den Angestellten einspricht und ihn um die Herausgabe des soeben aufgegeben Couverts bittet, welches sie nun doch nicht verschicken möchte.

 

In der Kürzestgeschichte wird nur ein Bruchteil dieser Handlung aus der Perspektive des Regisseurs erzählt. Anschliessend reizen mich  verschiedene Stile, da werde ich mich noch je nach Zeit einschränken müssen. Um ein paar Beispiele zu nennen: Ignoranz, schwülstig, Verhör, telegraphisch, Ode, beleidigend, antonymisch etc.

Dabei sollen neue Aspekte auftauchen, die in der ursprünglichen Geschichte noch nicht vorhanden sind, aber im Setting schon etwas angetönt wurden.

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