Mehlwürmer – das neue Fleisch?

Seit dem 1. Mai 2017 sind Mehlwürmer, Grillen und  Heuschrecken in der Schweiz als Nahrungsmittel zugelassen

Was sind Mehlkäfer/Würmer?

Mehlkäfer sind Insekten, sie gelten als Schädlinge weil sie sich von stärkehaltigen Stoffen wie z.B. Getreide ernhähren.  Die Larven leben auch kannibalisch und fressen ihre eigenen Artgenossen und abgestreiften Häute der Larven und Puppen. Mehlwürmer, die Larfen der Mehlkäfer, können auch Polystyrol zersetzen. Sie sind nachtaktiv und haben einen Lebenszyklus
von 4 Moanten. Die brauchen warme Temperaturen um die 28-30º C um sich optimal zu entwickeln.

Mehlwürmer selber züchten

man braucht:
Mehlwürmer, zwei Boxen aus Glas oder Kunststoff mit Deckel. Die Luftzufuhr muss gewährleistet werden, Subastrat als Nahrung: Körner und Getreide, Gemüse

Wichtig: Damit kein Kannibalismus ausbricht, müssen Puppen und Käfer von den Larfen
getrennt werden.

Mehlwürmer, das neue Fleisch?

Pro

  • Weniger Anbaufläche, Futter und Wasser nötig als für die Aufzucht von Fisch, Huhn, Schwein oder Rind
  • weniger CO2 Ausstoß als herkömmliches Fleisch, kein Methanausstoß
  • Cholesterinsenker: Chitin der Insektenpanzer bindet in unserem Darm Cholesterin

Contra

  •  werden mit Grundnahrungsmittel gefüttert
  • bei 28-30ºC gezüchtet
  • Roh können sie den Zwergbandwurm übertragen
  • in Massentierhaltung möglicherweise Einsatz von Medikamenten nötig
  • Eiweißgehalt häufig falsch errechnet, da Chitin mit erfasst wird

Schlussfolgerung

  • Besser als Fleisch, aber vegetarisch ist noch besser
  • nur gut, wenn nicht extra geheizt wird und die
    Tiere mit Abfällen gefüttert werden,
    z.B. abgelaufenem Joghurt oder altem Brot

Was gibt es für Alternativen?

Eri-Seidenspinner

  • geringer Chitin-Gehalt
  • Essen Maulbeerblätter, giftige und invasive Pflanzen
  • kann im Sommer draußen leben

Drohnenbrut unserer
Honigbienen

  • in der Schweiz landen jährlich bis zu 100 Tonnen auf dem Müll.
  • geringer Chitin-Gehalt
  • Pollen und Nektar

 

 

 

 

 

 

 

3 replies on “Mehlwürmer – das neue Fleisch?”

  1. Gernot Lausen on

    Ideal als Fleischersatz und Eiweißlieferant wäre neben der erwähnten Drohnenbrut eigentlich nur eine Insektenart, an die keine Grundnahrungsmittel verfüttert werden müssten, die also frischen Bioabfall, oder vielleicht sogar Altpapier und Altpappe verwerten können. Das müsste beim Mehlwurm eigentlich der Fall sein, denn in der freien Natur ernährt er sich von vorverrottetem Holz, also Zelluose, und Pappe und Papier wird ja bekanntlich aus der im Holz vorhandenen Zelluose hergestellt. Man könnte ja auch Sägemehl oder Holzabfälle als Futter probieren. Bekannt ist, dass sich Mehlwürmer durch Holz hindurchfressen können, daher darf der Zuchtbehälter ja auch nicht aus Holz sein. Das Problem mit der möglichen Übertragung einer Bandwurmart lässt sich durch Garen lösen, durch die Hitze werden mögliche Bandwurmeier im Mehlwurm sicher abgetötet. Man sollt grundsätzlich keine Insekten (aber auch keine Krebstiere) roh essen, sondern stets gegart.

  2. Krass! Das ist unglaublich, was die Menschen hier so alles essen! Ich würde nie im Leben sowas probieren, egal wie gesund es ist.

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