Bewegung als epistemische Hilfe
Erkennen, vor allem visuell gestütztes Erkennen, hat mit geduldigem, genauem Beobachten, mit Vergleichen zu tun. Sobald wir vergleichen, wechseln wir die Perspektive, den Winkel, den Abstand, vielleicht die Dimensionen bzw. Skalen der Betrachtung. Wir geraten in Bewegung.
Diese Bewegung muss nicht notwendigerweise in Bildern oder Visualisierungen selbst enthalten sein. Oft ist die Abstraktion einer statischen Aufnahme oder Darstellung hilfreich. In anderen Fällen ermöglicht erst die Bewegung das Erkennen und Aufzeigen von Zusammenhängen und Mechanismen.
Im Kurzvortrag präsentiere ich einen persönlichen Erkenntnismoment sowie einen solchen Moment aus der Wissenschaftsgemeinde – beide durch bewegte Bilder ausgelöst.
Zur Person
Thomas Schärer, Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste (Scientific Visualisation/Art Education). Promovierte an der Universität Basel (Kulturwissenschaft) und leitet die Abteilung Film der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde.
Forscht, lehrt und publiziert vor allem in den Bereichen (Film/Bildanalyse und Filmgeschichte an der ZHDK und als Lehrbeauftragter an den Universitäten Basel und Fribourg. Zurzeit wirkt er am SNF-Forschungsprojekt „Die fragmentierte Stadt“ (Leitung Jürgen Krusch, ZHDK- IFCAR) als Videoethnograf und sammelt Wahrnehmungen (Aneignungs- und Ausschlusserlebnisse) öffentlicher Stadträume.