n°12_Gedächtnis, Archiv und Vermittlung. Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

Felipe Polanía

Gedächtnis, Archiv und Vermittlung

Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

Ist es möglich von einem kollektiven Gedächtnis von geflüchteten Menschen zu sprechen? Wie kann die Vermittlungsarbeit zur Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses bei geflüchteten Menschen beitragen?
Der Text nimmt erst Bezug auf die Differenzierung zwischen den Konzepten von Gedächtnis und Geschichte, um danach Gedächtnistheorien umzureissen. Gedächtnis ist die Operation, wie vergangene Begebenheiten gegenwartsbezüglich rekonstruiert und organisiert werden, um unsere aktuelle Realität mit Bedeutungen und Werten zu füllen. Anschliessend wird das Archiv diskutiert. Das Archiv wird als System zur Ordnung und Produktion des Wissens und Ort des kulturellen Gedächtnisses aufgefasst. Nach diesem theoretischen Hintergrund wird eine Reflexion über die eigene Praxis im Vermittlungsbereich vorgenommen. Diese Reflexion führt zur Frage nach politischen und medialen Diskursen, die Geflüchtete als Opfer von Armut und Krieg darstellen und die Rolle des europäischen Kolonialismus bei der strukturellen Verarmung des globalen Südens ausblenden. Die vorliegende Arbeit geht den Verbindungen zwischen dem kulturellen Gedächtnis, der Kunstvermittlung und der politischen Ermächtigung von Geflüchteten nach.

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Felipe Polanía

Memory, Archive and Mediation

Approaches for mediation practice with refugees

Is it possible to speak of a collective memory of people who have fled their places of home? Can mediation contribute to contruct a collective memory of refugees?
In a first step, this paper differentiates memory from history, followed by a dicussion of theories of memory. Memory is the operation by which past events are reconstructed and organized to give sense and values to our current reality. This is followed by a dicussion of the archive: the archive is understood as a system of ordering and knowledge production, a place of the cultural memory. This theoretical background informs a reflection on my own practice in mediation, connecting cultural memory, gallery education and political empowerment of refugees.