Schlagwort: Adressierung/Zuschreibung

  • N°15_Rätselflüge – Denkbewegungen durch ein schwieriges Erbe progressiver Kunstvermittlung in Österreich / Flight of Riddles – Thinking Through the Difficult Legacy of Progressive Art Education in Austria (EN)

     Karin Schneider und Andrea Hubin

    Rätselflüge – Denkbewegungen durch ein schwieriges Erbe progressiver Kunstvermittlung in Österreich

    Der Beitrag von Andrea Hubin und Karin Schneider gibt einen Einblick in ihre Erkundungen des schwierigen Erbes der österreichischen Kunstvermittlung. Sie reflektieren die Grenzen, Abneigungen, Verzerrungen, Unterbrechungen und Widersprüche, die dieses Erbe bestimmen, und setzen sich kritisch mit der Geschichte derChild Art  auseinander. Dabei spielt neben der Untersuchung exotisierender Metaphern in Kunstvermittlungsprojekten und ihre Problematisierung als Wegweiser für die Entstehungsgeschichte des europäischen „Anderen“,  auch die kritische Selbstreflexion der problematischen Geschichte ihres eigenen Feldes eine zentrale Rolle.

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    → Zu der Kurzbiografie von Karin Schneider

    → Zu der Kurzbiografie von Andrea Hubin


    Andrea Hubin and Karin Schneider

    Flight of Riddles – Thinking Through the Difficult Legacy of Progressive Art Education in Austria

     Andrea Hubin and Karin Schneider’s contribution gives an insight into their explorations of Austrian art education’s difficult legacy. Reflecting on the boundaries, aversions, distortions, interruptions and contradictions that inform its heritage, they critically examine the history of Child Art,and art educational projects’ ongoing use of exoticizing metaphors. While they propose to problematize these metaphors as signposts pointing to the history of the construction of the European ‚other‘, they also embark on a journey of critical self-reflection on the problematic history of their own field of practice.

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    → Bio note of Karin Schneider

    → Bio note of Andrea Hubin

     

  • n°14_Vermittlung von Realitäten: The Society of Friends of Halit

     Ayşe Güleç

    Vermittlung von Realitäten: The Society of Friends of Halit

    Die Arbeit The Society Friends of Halit (Die Gesellschaft der Freund*innen von Halit), die im Rahmen der documenta 14 in Kassel die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und ihre späte Verfolgung thematisierte, wurde stark rezipiert. Häufig wurde sie trotzdem aus dem Bereich der Kunst aussortiert. Ein Teil der Installation, d.i. ein Video der Gruppe Forensic Architecture, das die Zeugenaussage eines ehemaligen V-Mannes dekonstruierte, wurde fast als Beweis vor Gericht anerkannt, dann jedoch nicht zugelassen. Der Beitrag befragt diese Abwehrreaktionen als eine Praxis von Silencing und setzt ihnen eine solidarische Wissensproduktion entgegen, wie sie ausgehend vom migrantisch situierten Wissen der direkt Betroffenen des (NSU) generiert wurde. Zudem werden Erfahrungen von Chorist*innen, d.h. den Vermittler*innen der documenta 14, hinzugezogen: Wie handelten sie in Situationen, wenn rassifizierende Zuschreibungen der Besucher*innen Ihnen oder den künstlerischen Arbeiten gegenüber auftraten? Für diesen Zusammenhang schlägt Güleç mit Spivak «affirmative Sabotage», die viele der Angehörige der NSU-Mordopfer nutzen, als widerständige Praxis für Kunstvermittlung vor. 

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     Zur Kurzbiografie von Ayşe Güleç (DE)


     Ayşe Güleç

    Mediation of Realities: The Society of Friends of Halit

    Carried out as part of documenta 14 in Kassel, The Society Friends of Halit focused on the crimes of the National Socialist Underground (NSU) and its belated prosecution. Though it received overwhelmingly positive reviews, it has been frequently discounted as not belonging to the field of art. One part of the installation, a video produced by the group “Forensic Architecture,” deconstructed the testimony of a secret agent of the German Domestic Intelligence Agency. Though the video was nearly recognized as legal evidence, ultimately the court rejected it as inadmissible. The piece interrogates this defensive reaction as part of a practice of “silencing.” It counters such silencing by producing knowledge that is based in a spirit of solidarity, and generated by migrants directly impacted by the NSU. The experiences of “choristers,” documenta 14 mediators, also became a part of the work: how did they deal with situations that arose in which the visitors applied racist preconceptions to the mediators or to the work of art? In this context, Güleç proposes transferring Spivak’s notion of “affirmative sabotage,” a practice employed by many of the relatives of NSU-murder victims, to a practice of resistance in art education.

     

  • n°13_Zuordnungen entüben_verlernen

    Annette Krauss

    Zuordnungen entüben_verlernen

    Wie können wir Prozesse des Entübens physisch, intellektuell und gemeinsam angehen? Dies ist die Kernfrage meiner theoretischen wie praktischen Auseinandersetzung mit Verlernen in unterschiedlichen Gruppen an den Schnittstellen von Kunst, Alltag und (institutionalisierten) Normalisierungsprozessen. Ziel ist eine Politik der Zuordnung zu überdenken. Ich richte den Blick speziell auf das „Entüben institutioneller Gewohnheiten“, ein gemeinsames Langzeitprojekt mit dem Team des Kunstraums Casco in Utrecht.

    → Zu der Kurzbiografie von Anette Krauss


    Annette Krauss

    Unlearning to Relate

    How to approach processes of unlearning physically, intellectually, and collaboratively? This question has been at the core of my study and practice of unlearning in different constellations at the intersections of art, everyday life and (institutionalized) normalization processes with the aim of reconsidering a politics of relating. I will elaborate specifically on ‘un/learning institutional habits’, the theme of a long-term collaboration with the team of the art space Casco in Utrecht.

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  • n°13_Pädagogische Reflexivität, UE (Übung). Einführung in das pädagogische Lexikon der Gegenwart

    RÚBIA SALGADO

    Pädagogische Reflexivität, UE (Übung).

    Einführung in das pädagogische Lexikon der Gegenwart

    […] Universität, Unlearning, Un_Universität, Utopie, Veränderungspraxis, Verlernen lernen, Weiterbildung, Weiterbildungsbeteiligung, Weiterbildungskosten, Weiterbildungszwang, Werte, Wettbewerb, Wettbewerbsfähigkeit, Widerspruch, Widerstand, Wissen, Wissensgesellschaft, Zertifizierung, Ziel, Zielerreichung, Zielerreichungsgrad, Zielgruppe, Zielgruppenabschätzung, Zielgruppenberechnungen, Zielgruppenerreichung, Zielgruppengrösse, Zugang, Zugangskriterien, Zugangsmöglichkeiten?

    Beginnen wir mit dem letzten Eintrag im Gedicht.

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    → Zu der Kurzbiografie von Rúbia Salgado


    Rúbia Salgado

    Pedagogical Reflexivity (Exercise).

    Introduction to the pedagogical lexicon of the present

    Access, access criteria, access options, adults with few formal qualifications, agency, anti-hegemonic knowledge production, certification, competence check, competitiveness, contradiction, control, crisis, critical educational work, critiques of racism in education, empowerment, epistemic violence, evaluation, further education, human capital, innovation, institutional critique, integration of disadvantaged groups, key competences, knowledge society, learning to learn, learning to unlearn […]

    Let’s start with the first entry in this poem.

  • n°13_Was in der Stille von … entsteht

    HONG-KAI WANG

    Was in der Stille von … entsteht

    An Universitäten gibt es zahlreiche Referenten des Wissens. Sie sind meist in soziale Formen von Herrschaft eingebettet, indem sie anderes Wissen ausschliessen anstatt es uns zugänglich zu machen. What Emerges in the Silence of… verwendet ein Reenactment zweier Transkripte als Verfahren der sozialen Organisation. Die performative Hörsitzung versucht jene vorgefertigten Referenzen zu stören, die so oft stillschweigend unsere Reaktionen prägen, und so möglicherweise entstehendes Wissen zu gestalten. 

    → Zu der Kurzbiografie von Hong-Kai Wang


    Hong-Kai Wang

    What Emerges in the Silence of …

    In universities, there are various referents of knowledge. They are usually embedded in social forms of power relation in precluding rather than opening up other knowledges to us. Using ‘listening’ to a reenactment of two transcripts as a mode of organizing sociality, What emerges in the silence of … is a performative session that seeks to disrupt the given references that so often quietly inform our responses, and to possibly forge an emergent knowledge production.

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  • n°12_Gedächtnis, Archiv und Vermittlung. Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

    Felipe Polanía

    Gedächtnis, Archiv und Vermittlung

    Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

    Ist es möglich von einem kollektiven Gedächtnis von geflüchteten Menschen zu sprechen? Wie kann die Vermittlungsarbeit zur Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses bei geflüchteten Menschen beitragen?
    Der Text nimmt erst Bezug auf die Differenzierung zwischen den Konzepten von Gedächtnis und Geschichte, um danach Gedächtnistheorien umzureissen. Gedächtnis ist die Operation, wie vergangene Begebenheiten gegenwartsbezüglich rekonstruiert und organisiert werden, um unsere aktuelle Realität mit Bedeutungen und Werten zu füllen. Anschliessend wird das Archiv diskutiert. Das Archiv wird als System zur Ordnung und Produktion des Wissens und Ort des kulturellen Gedächtnisses aufgefasst. Nach diesem theoretischen Hintergrund wird eine Reflexion über die eigene Praxis im Vermittlungsbereich vorgenommen. Diese Reflexion führt zur Frage nach politischen und medialen Diskursen, die Geflüchtete als Opfer von Armut und Krieg darstellen und die Rolle des europäischen Kolonialismus bei der strukturellen Verarmung des globalen Südens ausblenden. Die vorliegende Arbeit geht den Verbindungen zwischen dem kulturellen Gedächtnis, der Kunstvermittlung und der politischen Ermächtigung von Geflüchteten nach.

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    → Zu der Kurzbiografie von Felipe Polanía


    Felipe Polanía

    Memory, Archive and Mediation

    Approaches for mediation practice with refugees

    Is it possible to speak of a collective memory of people who have fled their places of home? Can mediation contribute to contruct a collective memory of refugees?
    In a first step, this paper differentiates memory from history, followed by a dicussion of theories of memory. Memory is the operation by which past events are reconstructed and organized to give sense and values to our current reality. This is followed by a dicussion of the archive: the archive is understood as a system of ordering and knowledge production, a place of the cultural memory. This theoretical background informs a reflection on my own practice in mediation, connecting cultural memory, gallery education and political empowerment of refugees.

  • n°11_In und zu Differenzen und Widersprüchen forschen: Auf der Suche nach kritischen Ansätzen pädagogischer Professionalisierung

    Marion Thuswald

    In und zu Differenzen und Widersprüchen forschen:

    Auf der Suche nach kritischen Ansätzen pädagogischer Professionalisierung

    Es fehlt an gesellschaftskritischen Zugängen zu Professionalisierung in der Pädagog_innenbildung und in der Professionalisierungsforschung – bei diesem Befund setzt der Artikel von Marion Thuswald an. Bezogen auf die Praxis des Forschungs-Bildungsprojekts Facing the Differences reflektiert die Autorin Spannungsfelder partizipativer, transdisziplinärer Forschung und fragt nach den Potentialen für kritische Professionalisierung.

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    Marion Thuswald

    Researching in and towards differences and contradictions:

    in search of critical approaches to professionalising in pedagogics

    There is a lack of socially critical approaches to professionalization in the education of pedagogues and also in the research on professionalization. This finding forms the basis for Marion Thuswald’s article. With reference to the praxis in the research and education project Facing the Differences, the author reflects on fields of tension in participatory, cross-disciplinary research and considers the potentials for critical professionalization.

  • n°10_Der Kunst die Welt erklären

    Wanda Wieczorek

    Der Kunst die Welt erklären

    Viele Kulturinstitutionen befinden sich heute in einem Dilemma: Einerseits sollen und wollen sie möglichst viele Personen mit ihrem Angebot erreichen – besonders junge Menschen und ganz besonders solche, die der legitimierten Kulturwelt als ‚kunstfern’ gelten. Andererseits haben sie wenig Kenntnis von diesem anvisierten Publikum, verstehen nicht, warum es so beharrlich fern bleibt und wie man das ändern könnte. Hier setzt das Modellprojekt Die Kunstnäher_innen (Arbeitstitel) an, das derzeit am Institute for Art Education umgesetzt wird und das sich den Spielregeln widmet, nach denen die Kunstwelt spielt – um sie systematisch zu identifizieren, eine Haltung dazu zu entwickeln und sie letztlich verändern zu können. Im Text wird die Problematik eines wohlmeinenden Zugang-Schaffens diskutiert und Einblick in das laufende Projekt und seine Ansätze zu einer inklusiven Kunstvermittlung gegeben.

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    Wanda Wieczorek

    Teaching the world to the arts

    Many cultural institutions today find themselves in a dilemma: On the one hand, programming should, and wants, to reach as many people as possible – especially young people, and particularly those young people that the legitimized art world perceives as «distant» from the arts. On the other hand, cultural institutions have little knowledge of this targeted audience. Neither they do understand why it persistently stays away nor how this is to be changed. That is where the project «Art Affiliators» has its starting point: The current project of the Institute for Art Education works on the «rules of the game» of the art world, in order to identify them systematically, to take young people’s position concerning this game, and to possibly change it. The paper discusses the problems of well-intentioned notions of access and gives insights into the ongoing project and its approaches to inclusive learning programmes.

  • n°9_Musik hat für mich Bedeutung. Bedeutungskonstruktion im Musikunterricht als Dimension musikbezogener Bildung

    Martina Krause-Benz

    «Musik hat für mich Bedeutung»

    Bedeutungskonstruktion im Musikunterricht als Dimension musikbezogener Bildung

    Dieser Text befasst sich mit dem Bildungspotential eines Musikunterrichts, in dem musikbezogene Bedeutung konstruiert wird. Der Begriff «Bedeutung» wird dabei konstruktivistisch fundiert. Der «gemässigte Konstruktivismus» nach Siegfried J. Schmidt (1994) berücksichtigt bei der Bedeutungskonstruktion den sozialen Rahmen, in den das Individuum eingebunden ist. In diesem Zusammenhang muss eine Begründung einer Bedeutungszuweisung immer intersubjektiv nachvollziehbar sein. Damit wird der schulische Musikunterricht gemäss der Autorin zu einem prädestinierten Ort für die Konstruktion von Bedeutung, da Individuen mit unterschiedlichen, bereits erzeugten Bedeutungen von Musik aufeinandertreffen, welche die Bedeutungen der anderen jeweils perturbieren. So können ihr zufolge bestehende Konstrukte erweitert oder verändert und somit Bildungsprozesse angebahnt werden.

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    Martina Krause-Benz

    «Music has a meaning to me»

    Meaning construction in music classes as a dimension of music related education

    This paper discusses the educational potential of music classes in which music-related meaning is constructed. The term «meaning» is based on a constructivist approach. The «moderate constructivism» according to Siegfried J. Schmidt (1994) takes account of the social context, in which each individual is integrated. In this context, a justification of an assignment of meaning needs to be intersubjectively traceable. Music classes in schools become, according to the author, a predestined place to construct meaning, as individuals with different, already constructed meanings of music meet, which may cause a perturbation of the meanings of others. In this way, existing constructs can be broadened or changed and educational processes can be initiated.

  • n°8_Die «Werkstatt über mich» Zwischen Vergewisserung und Ambivalenz

    Urs Bachmann und Sandra Lippuner

    Die «Werkstatt über mich»

    Zwischen Vergewisserung und Ambivalenz

    Wer «gehört dazu» und wer nicht? Was muss ich tun um dazuzugehören? Was passiert, wenn ich nicht dazugehöre? Die «Werkstatt über mich» ist ein Workshop-Angebot für Biografiearbeit, welches Pflegekindern die Möglichkeiten bietet, ihre Lebensumstände, den Umgang mit Zugehörigkeiten aber auch ihre Differenzerfahrung und biografische Diskontinuität zu formulieren und darzustellen. Die Autor_innen reflektieren ihre praxisbezogenen Weiterentwicklungen der Methode der Biografiearbeit anhand Beispielen aus der «Werkstatt über mich».

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    Urs Bachmann and Sandra Lippuner

    The «workshop about myself»

    Between affirmation and ambiguity

    Who «belongs» and who doesn’t? What do I have to do to belong? What happens if I don’t fit the norm? The «workshop about myself» offers foster children possibilities to formulate and represent their environment, their way of dealing with «belonging», but also their experience of difference and biographical discontinuity. In the text, the authors reflect on their practice-based development of methods in biographical work, drawing on examples from the «workshop about myself».