Schlagwort: Hochschule

  • n°14_Alle müssen alles lernen oder: emotionale Arbeit

     Nana Adusei-Poku

    Alle müssen alles lernen oder: emotionale Arbeit

    «Alle müssen alles lernen oder emotionale Arbeit» ist eine Reflexion des aktionsbasierten Forschungsprojekts WdKA makes a Difference, das von 2015 bis 2017 an der Willem de Kooning Academie (Kunstschule) Rotterdam durchgeführt wurde. Anhand der persönlichen Beobachtungen der Autorin werden systemische Formen des Ausschlusses sowie die Komplexität der Arbeit im Feld der kulturellen Diversität analysiert. Hierbei wird ganz besonders die Frage der emotionalen Arbeit, die mit Dekolonisierung eng verknüpft ist, betont und wie diese Arbeit besonders Frauen of Color überlassen wird, während diese gleichzeitig prekarisiert und systematisch institutionellen Ausschlussmechanismen ausgesetzt werden.

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    Zur Kurzbiografie von Nana Adusei-Poku



    Nana Adusei-Poku

    Everyone has to learn everything, or: emotional labor

    “Everyone has to learn everything, or: emotional labor” is a reflection of the action-based research project “WdKA makes a difference” which took place between 2015 and 2017 at the Willem de Kooning Academy (Art School) in Rotterdam. Based on her personal observations, Adusei-Poku analyzes the systemic forms of exclusion as well as the complexity of work in the field of cultural diversity. In particular, she examines the question of emotional labor, which is closely tied with decolonization. She considers how such labor is largely left to women of color, who are not only put into a precarious position but also subject to the systematic mechanisms of exclusion inherent to institutions.

     

  • n°13_Das Multi_Versum der Anti-Vorlesung (ungeprobt)

    JAMIKA AJALON

    Das Multi_Versum der Anti-Vorlesung

    (ungeprobt)

    Ich möchte untersuchen, auf welche Weisen künstlerische Praxis, akademische Forschung und die Vermischung mehrschichtiger Erzählungen die traditionelle hegemoniale Weisheit und starre Wissensfundamente destabilisiert. Eine Anti-Vorlesung verschiebt die Position des_der „Dozent_in“ als dem_der „Besitzer_in“ des Wissens und arbeitet an einer Befreiung von den Einschränkungen der Gelehrsamkeit. Sie gibt einem Wissen den Vorzug, das man mehr „intuitiv“ als „rational“ nennen könnte.

    → Zu der Kurzbiografie von Jamika Ajalon


    Jamika Ajalon

    The Anti-Lecture Multi_Verse

    (unrehearsed)

    I aim to explore the ways in which artistic practice, academic research, and the blending of multilayered narratives destabilizes traditional, hegemonic sagacity, and static structural institutions of knowledge. An anti-lecture displaces the position of the ‘lecturer’ as the ‘owner’ of knowledge and works to liberate from the strictures of erudition. It gives privilege to a knowledge that could be called intuitive rather than ‘rational’.

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  • n°13_Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Die „Universität der Ignorant_innen“

    Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Alle sind „ignorant“, solange marginalisiertes Wissen ignoriert wird, solange Wissen hergestellt wird, ohne dessen Machtdimension kritisch zu reflektieren. Mit der Produktion von Wissen sind gewaltvolle Prozesse der Legitimierung und Delegitimierung verbunden. Ein Wissen wird als Norm gesetzt während das andere nicht anerkannt oder entwertet wird. Wir müssen also die hegemoniale Basis ignoranter Wissensproduktionen untersuchen und angreifen. Es geht um emanzipatorische Raumnahme und Widerstand. Um gemeinsame gegenhegemoniale Praxis. Das Wort „Wissen“ soll gekaut und wiedergekaut werden.

    [1]  Der Text ist das Ergebnis einer Übung gemeinsamer Textproduktion. Er ist aus der Collage alter Produktionen und neuer Entfaltungen entstanden. An dem Prozess haben teilgenommen: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed und Tania Araujo.

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    → Zu der Kurzbiografie der <<Universitäten der Ignorant_innen>>


    ‘University of Ignoramuses’

    Questions of Inside and Outside – resolved in the utopia of communal,[1] anti-hegemonic knowledge production

    Everyone is ‘ignorant’ as long as marginalized knowledge is ignored, as long as knowledge is produced without critical reflection on its dimension of power. Knowledge production is linked to violent processes of legitimation and de-legitimation. One knowledge is posited as the norm while another is denied recognition or devalued. As a consequence, we must examine and attack the hegemonic basis of ignorant knowledge production. In the name of resistance and as an emancipatory claiming of space. As a shared anti-hegemonic practice. The word ‘knowledge’ must be chewed over, again and again.

    [1] This text is the result of an exercise in joint text production, collaging old productions and new developments. Those who participated in this process were: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed and Tania Araujo.

  • n°13_Wie spricht man mit vollem Mund?

    STUDIO WITHOUT MASTER

    Wie spricht man mit vollem Mund?

    Wenn jede Kunsthochschulklasse als ein kollektiver Körper gesehen werden kann, so sitzt diesem Körper üblicherweise der Kopf eines Meisters auf. Wir möchten diese anatomische Metapher weiterführen und den Körper symbolisch enthaupten. Der Kopf wird generell als das Erkennungszeichen der Subjektivität, der Identität und der Vernunft einer Person wahrgenommen. Wir würden diese Attribute gerne versuchsweise in einen (symbolisch) tiefer stehenden Körperbereich transferieren, um mögliche Ansätze für demokratischere Formen künstlerischer Ausbildung zu testen.

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    → Zu der Kurzbiografie von Studio without master


    Studio without master

    How to Speak with Your Mouth Full?

    If every art school class can be perceived as a collective body, it is usually headed by a master. We want to keep this anatomical metaphor and symbolically decapitate it. The head is generally understood as the most distinctive sign of one’s subjectivity, identity and reason. We would like to experimentally transfer these attributes to a (symbolically) lower bodily sphere in order to test possible approaches to more democratic art education.

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  • n°13_Was in der Stille von … entsteht

    HONG-KAI WANG

    Was in der Stille von … entsteht

    An Universitäten gibt es zahlreiche Referenten des Wissens. Sie sind meist in soziale Formen von Herrschaft eingebettet, indem sie anderes Wissen ausschliessen anstatt es uns zugänglich zu machen. What Emerges in the Silence of… verwendet ein Reenactment zweier Transkripte als Verfahren der sozialen Organisation. Die performative Hörsitzung versucht jene vorgefertigten Referenzen zu stören, die so oft stillschweigend unsere Reaktionen prägen, und so möglicherweise entstehendes Wissen zu gestalten. 

    → Zu der Kurzbiografie von Hong-Kai Wang


    Hong-Kai Wang

    What Emerges in the Silence of …

    In universities, there are various referents of knowledge. They are usually embedded in social forms of power relation in precluding rather than opening up other knowledges to us. Using ‘listening’ to a reenactment of two transcripts as a mode of organizing sociality, What emerges in the silence of … is a performative session that seeks to disrupt the given references that so often quietly inform our responses, and to possibly forge an emergent knowledge production.

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  • n°12_«Materielles Gedächtnis» und postmigrantische Gesellschaft. Vorschläge für die Sammlungspraxis im Schweizerischen Nationalmuseum

     

     Jonas Bürgi

    «Materielles Gedächtnis» und postmigrantische Gesellschaft

    Vorschläge für die Sammlungspraxis im Schweizerischen Nationalmuseum

    Nationalmuseen beanspruchen Definitionsmacht darüber, was als ‚Kulturerbe’ gelten soll. Migrationsgeschichten als Relativierung nationaler Erinnerungskulturen haben in diesen materialisierten Erzählungen mit ihren Ein- und Ausschlussmechanismen meist einen marginalen Platz. Auf der Grundlage des Begriffs der postmigrantischen Gesellschaft befasst sich der Beitrag deshalb mit der Frage, wie das Schweizerische Nationalmuseum diese Realitäten berücksichtigen und welche Folgen dies für die Institution haben könnte. Ausgehend von der heutigen Sammlungspraxis und anhand von internationalen Praxisbeispielen werden Vorschläge für die Weiterentwicklung der Sammlungstätigkeit erarbeitet. Dabei spielen Repräsentationsweisen, Kritik an der Verdinglichung sowie die Frage, wer sammelt, eine wichtige Rolle.

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    → Zu der Kurzbiografie von Jonas Bürgi


    Jonas Bürgi

    «Material Memory» and Postmigrant Society

    Proposals for collection development and interpretation at the Swiss National Museum

    National Museums claim authority in defining ‚cultural heritage’. Migration histories, as relativisations of national commemorative cultures, usually have a marginal position in such materialised narratives with their mechanisms of in- and exclusion. Based on the term of a postmigrant society, this contribution thus asks how the Swiss National Museum could take into account postmigrational realities, and with which consequences for the institution itself. Starting from the present collecting practices, recommendations for new strategies are developed by means of analysing international case studies. In doing so, issues of representation, criticism of objectifications as well as the question ‘who is collecting?’ play an important role.

  • n°12_Gedächtnis, Archiv und Vermittlung. Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

    Felipe Polanía

    Gedächtnis, Archiv und Vermittlung

    Ansätze für eine Vermittlungspraxis mit geflüchteten Menschen

    Ist es möglich von einem kollektiven Gedächtnis von geflüchteten Menschen zu sprechen? Wie kann die Vermittlungsarbeit zur Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses bei geflüchteten Menschen beitragen?
    Der Text nimmt erst Bezug auf die Differenzierung zwischen den Konzepten von Gedächtnis und Geschichte, um danach Gedächtnistheorien umzureissen. Gedächtnis ist die Operation, wie vergangene Begebenheiten gegenwartsbezüglich rekonstruiert und organisiert werden, um unsere aktuelle Realität mit Bedeutungen und Werten zu füllen. Anschliessend wird das Archiv diskutiert. Das Archiv wird als System zur Ordnung und Produktion des Wissens und Ort des kulturellen Gedächtnisses aufgefasst. Nach diesem theoretischen Hintergrund wird eine Reflexion über die eigene Praxis im Vermittlungsbereich vorgenommen. Diese Reflexion führt zur Frage nach politischen und medialen Diskursen, die Geflüchtete als Opfer von Armut und Krieg darstellen und die Rolle des europäischen Kolonialismus bei der strukturellen Verarmung des globalen Südens ausblenden. Die vorliegende Arbeit geht den Verbindungen zwischen dem kulturellen Gedächtnis, der Kunstvermittlung und der politischen Ermächtigung von Geflüchteten nach.

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    Felipe Polanía

    Memory, Archive and Mediation

    Approaches for mediation practice with refugees

    Is it possible to speak of a collective memory of people who have fled their places of home? Can mediation contribute to contruct a collective memory of refugees?
    In a first step, this paper differentiates memory from history, followed by a dicussion of theories of memory. Memory is the operation by which past events are reconstructed and organized to give sense and values to our current reality. This is followed by a dicussion of the archive: the archive is understood as a system of ordering and knowledge production, a place of the cultural memory. This theoretical background informs a reflection on my own practice in mediation, connecting cultural memory, gallery education and political empowerment of refugees.

  • n°11_ Fachdidaktik, forschend: Überlegungen zum Forschungspraktikum und seinen Potenzialen

    Michèle Novak und Anna Schürch

    Fachdidaktik, forschend:

    Überlegungen zum Forschungspraktikum und seinen Potenzialen

    Mit dem Forschungspraktikum stellen die beiden Dozentinnen Michèle Novak und Anna Schürch in ihrem Artikel ein Format des forschungsorientierten Lehrens und Lernens auf Masterstufe an der Zürcher Hochschule der Künste vor (MA Art Education, Vertiefung bilden & vermitteln). In der Reflexion ihrer Erfahrungen mit der Lehrveranstaltung zeigen die Autorinnen auf, dass ein forschender Ansatz angehenden Lehrer_innen für Bildnerisches Gestalten Möglichkeiten bietet, Rahmenbedingungen des Unterrichtens in den Blick zu nehmen und belegen, wie er damit der Komplexität von Unterrichtssituationen besonders gerecht wird. Ihre Ausführungen markieren die Bedeutung des Forschungspraktikums für das disziplinäre Selbstverständnis der Kunstpädagogik und deren Fachdidaktik.

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    → Zu der Kurzbiografie von Michèle Novak

     → Zu der Kurzbiografie von Anna Schürch


    Michèle Novak and Anna Schürch

    Teaching methodology, research-based:

    thinking about the research apprenticeship

    The research apprenticeship serves the lecturers Michèle Novak and Anna Schürch as a means to introduce a format of research-oriented teaching and learning on a Master’s level at the Zurich University of the Arts (MA Art Education, specialisation Teaching & Learning). Based on reflections from their experiences as lecturers, the authors show that a research approach offers opportunities for trainee teachers in the visual arts to examine general teaching frameworks, and how it can do justice to the complexity of classroom situations. Their findings underline the significance of the research apprenticeship for the discipline-based understanding of art pedagogy and its teaching methodology.

  • n°10_Wie Kunsthochschulen ausgrenzen und normieren – Überlegungen anhand eines partizipativen Forschungsprozesses

    Philippe Saner

    Wie Kunsthochschulen ausgrenzen und normieren – Überlegungen anhand eines partizipativen Forschungsprozesses

    Dieser Beitrag geht, auf Basis von Erfahrungen im Rahmen des partizipativen Ko-Forschungsprozesses im Forschungs- und Hochschulentwicklungsprojekt Art.School.Differences, der Frage nach, ob und inwiefern es gelingen kann, ausgrenzende und normierende Strukturen von Inklusion und Exklusion im Feld der Kunsthochschule zu fokussieren und zu bearbeiten. Die Skizzierung von Aushandlungen und das Nachzeichnen von Interventionen in den Ko-Forschungsprozess durch unterschiedliche Akteur_innen erlauben es, Einblicke in die Konfliktfelder und Machtverhältnisse zu geben, die in das Projekt eingeschrieben sind.

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    Philippe Saner

    How art schools exclude and normalize

    Reflections based on a participative research process

    Based on experiences in the participative co-research-process of Art.School.Differences, an ongoing research and development project at Swiss art schools, this article questions if and how marginalizing and normalizing structures of inclusion and exclusion in the field of art schools can be successfully identified and re-worked. By outlining negotiations and by tracing interventions into the co-research-process by different players this article provides an insight into areas of conflict and power relations inscribed in the project.

  • n°6_ Was machen wir hier eigentlich? Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    Claus Melter

    Was machen wir hier eigentlich?

    Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    In diesem Text geht es um institutionelle Selbstreflexionen hinsichtlich der Themen Barriere- und Diskriminierungskritik. Welche Personen studieren und lehren und reinigen an «unserer» Institution? Gibt es bei der Zusammensetzung dieser Gruppen Unterschiede hinsichtlich zugeschriebener Ethnizität, Einkommens- oder Geschlechterverhältnissen? Diskutiert werden Studien zu Bildungs(un-)gerechtigkeiten in verschiedenen Schulsystemen und ihre unterschiedlichen Erklärungs- und Handlungsansätze. Plädiert wird für eine barriere- und diskriminierungsreflexive Analyse und Didaktik, die Heterogenität als Normalfall annimmt sowie den Zugang und eine möglichst individuelle Förderung mit wenig Barrieren und Diskriminierung ermöglicht.

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    Claus Melter

    What are we doing here?

    Reflections on barriers and discrimination in educational institutions

    This text is concerned with self-reflexivity in institutions regarding the critique of barriers and discrimination. Who studies, who teaches and who cleans up in «our» institution? Are there differences in the constitution of these groups concerning ascriptions of ethnicity, salary and gender relations? The text discusses research on educational (in-)justice in different educational systems and the different perspectives of explanation and action the researchers bring forward. It advocates an analysis and didactics that is reflexive concerning barriers and discrimination, that takes heterogeneity as the „normal case“ and provides the most individual support possible with low barriers and discrimination.