About – Labor Mülheim

Urbane Künste Ruhr

Urbane Künste Ruhr ist eine Kulturinstitution, die in der Nachfolge der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 künstlerische Produktionen im urbanen Raum des Ruhrgebiets realisierte. Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr war die Architektin, Kunsthistorikerin und Kuratorin Katja Aßmann. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 sollten durch Projekte im urbanen Raum, temporäre Architekturen, urbane Interventionen und künstlerische Forschungsprojekte neue Wege im Umgang mit städtischen Ballungszentren erarbeitet werden.
Innerhalb der verschiedenen Tätigkeitsfelder der UKR waren die Mobilen Labore explizit darauf ausgelegt experimentelle künstlerische urbane Forschung zu betreiben. Hier sollten nicht nur künstlerische Arbeiten entstehen, sondern in Diskussionen, Vorträgen und Workshops die Prozesse des Arbeitens, die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe, Fragestellungen und Ergebnisse gemeinsam mit Fachleuten und einem interessierten Publikum reflektiert und erörtert werden. Die Mobilen Labore waren Forschungsabteilung und Plattform zugleich.

Labor Mülheim ZHdK

Das Institut für Gegenwartskunst (Institute for Contemporary Art Research, IFCAR) verfügt über zwei Forschungsschwerpunkte: Der Schwerpunkt Wissensformen der Kunst beschäftigt sich mit den spezifischen Formen künstlerischer Erkenntnis im Kontext heutiger Wissenskulturen. Der Schwerpunkt Kunst, Urbanität und Öffentlichkeit erforscht Möglichkeiten, wie öffentliche Belange unserer – insbesondere urbanen – Gesellschaft mit genuin künstlerischen Beiträgen reflektiert und entwickelt werden können.
Der ebenfalls am IFCAR angesiedelte übergreifende Forschungsschwerpunkt Public City hat ein Konzept für eines der Mobilen Labore erarbeitet und „Labor Mülheim“ genannt. Darin konnten Themen und Fragestellungen beider Forschungsschwerpunkte des IFCAR in einem internationalen Netzwerk bearbeitet und diskutiert werden, woraus auch die Zielsetzung des Projekts hervorging.

Das Labor Mülheim entwickelte experimentelle Settings in urbanen öffentlichen Räumen, innerhalb derer aktuelle Phänomene und Probleme der Stadt Mülheim und darüber hinaus thematisiert, reflektiert, diskutiert und sinnlich wahrnehmbar gemacht werden können. Aufgrund der Beteiligten, die sowohl aus der Wissenschaft wie auch aus verschiedenen künstlerischen Tätigkeitsfeldern kamen, sollten inter- und transdisziplinäre Herangehensweisen im Vordergrund stehen. Explizit erwünscht war es, den Fokus verstärkt auf den Prozess der Arbeit zu legen und diesen transparent und miterlebbar zu machen, als auf fassbare Ergebnisse. Inhaltlich standen Themen im Zentrum, die im weitesten Sinn als Auswirkungen neoliberaler Stadtpolitik verstanden werden können: der Umbau der Städte zu Konsumlandschaften bei gleichzeitiger Verödung vernachlässigter Stadtgebiete, Exklusion und soziale Segregation, zunehmende Privatisierung öffentlicher Räume, Aufwertungsstrategien und ihre Folgen. Die Stadt Mülheim fungierte hierfür als Case Study.

P1130221