In Berichten aus der transdisziplinären Praxis werden häufig folgende Schwierigkeiten diskutiert:

Zusammenarbeit und Kommunikation

Transdisziplinarität findet im Dialog zwischen unterschiedlichen Kontexten statt. Diese Zusammenarbeit bedarf einer Partizipation von Menschen, Institutionen und Denkstilen mit verschiedenartigen Werthaltungen, Zielen und Hierarchien. Eine ebenbürtige Zusammenarbeit und Kommunikation auf der gleichen Augenhöhe der verschiedenen ProjektpartneInnen bzw. Disziplinen wird in der Praxis oft als schwierig erlebt.

Evaluation und Qualitätssicherung

Die interne Evaluation und externe Qualitätssicherung stellen für transdisziplinäre Projekte eine Herausforderung dar, denn die traditionellen Referenzsysteme reichen für die Einschätzung transdisziplinärer Forschung oder Projekte nicht aus. Es müssen zum einen neue Bewertungssysteme geschaffen werden, zum anderen braucht es den Mut der Projektteilnehmenden, einen kritischen Dialog über die eigenen Kompetenzfelder hinweg zu führen.

Förderung
Transdisziplinäre Projekte werden sowohl in den Wissenschaften und in den Künsten sowie in kulturellen Bereichen immer häufiger. Bei der Suche nach angemessenen Fördergeldern ergeben sich jedoch häufig Schwierigkeiten in der Verantwortlichkeit. Gegenwärtige Förderprogramme sind vielfach noch nicht auf diesen neuen Bedarf an disziplinenübergreifender Fördermittel eingestellt. Es bedarf deshalb dringend neuer Kriterien und Massstäbe für die Beurteilung von transdisziplinären Projekten.

 

Literatur

Wiesmann, Urs; Biber-Klemm, Susette; Grossenbacher-Mansuy, Walter; Hirsch Hadorn, Gertrude; Hoffmann-Riem, Holger; Joye, Dominique; Pohl, Christian; Zemp, Elisabeth: Transdisziplinäre Forschung weiterentwickeln: Eine Synthese mit 15 Empfehlungen. In: Frédéric Darbellay, Theres Paulsen (Hg.): Le défi de l’inter- et transdisciplinarité: Concepts, méthodes et pratiques innovantes dans l’enseignement et la recherche. Herausforderung Inter- und Transdisziplinarität: Konzepte, Methoden und innovative Umsetzung in Lehre und Forschung. Lausanne 2008, S. 169-182.

(vr)

 


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