Japsen

(von Gerhard Meister)

Er atmete aus, seinem Mund entwich ein ganzer Kopfsalat, und einatmen und ausatmen, seinem Mund entwich ein zweiter, ganzer Kopfsalat, frisch und knackig, zum Reinbeissen, wie aus der Werbung, eine stattliche Oberweite, er verhärtete sich in Vorfreude, doch fand er, sie röche herb, einen Kopf vom Rumpf zu trennen, ist schwieriger, als man meint, er wusste das, hatte es irgendwo gelesen, wie so vieles, dem man dann trotzdem ausgeliefert ist, hilfloses Säbeln, bis er – und Ausatmen – da lag, ein frisch geernteter Kopfsalat mit diesem Blick, diesem Suseblick, sein Magen drehte sich mit viertausend Umdrehungen in der Minute, schraubte sich hoch in den von Salz geschwängerten Äther, irgendwo da oben, weit oben, war das Kino, wo sein Sterbefilm auf dem Programm stand, nur für ihn, eine einmalige Exklusivaufführung für nur achthundertsiebenunddreissig Schweizer Franken, hoffte er wenigstens, Stockers Gedärm peitschte sein Gesicht, und Ausatmen, nein, er war kein Strandplausch-Weichei, und Ausatmen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

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