3 Wochen Klima Nahrung

Die drei Wochen sind rum, und ich habe mich weit gehend regional, saisonal und vegan ernährt, wenn auch mit ein paar kleinen Sünden. Wie z.B. den Balsamico aus Italien.
In der ersten Woche war die Umstellung noch schwierig, keine Tomaten und nur Rhabarber als Obst. Am Ende der Woche konnte ich Kartoffeln, Karotten und Rote Beeten nicht mehr sehen. Ich hatte mega Lust auf eine Scheibe Brot mit fett Butter und Nutella. Ich frage mich bin ich süchtig nach Milchprodukten? Wenn ich im Supermarkt bin und andere „schlechte“ Produkte wie viel Fleisch, Erdbeeren und Käse kaufen würde ich ihnen am liebsten eine halbe Stunde lang erklären warum das für die Umwelt ist. Auf der anderen Seite würde ich es gerne einfach verdrängen und weiter geiles Zeug essen. Es wäre so einfach. Aber ich habe auch viele tolle neue Rezepte ausprobiert, wie Karotten-Kohl-Salat und Kartoffel-Linsen-Lauch-Eintopf. Die zweite Woche ging schon besser, ich habe größere Portionen gegessen, habe mich an das Gemüse gewöhnt. Mittlerweile ist Vegan normal geworden und schmeckt auch richtig gut. Ich habe kaum noch das Bedürfnis nach Joghurt oder Butter. Ich frage mich ob nach den ganzen Erkenntnissen nicht die zwingende Konsequenz ist, dass man nicht nur für 3 Wochen sich so ernährt sondern für immer. Der Umwelt, dem Körper und den Tieren zu liebe. Aber für immer kein Fleisch, Käse und Joghurt mehr? Was macht man wenn man bei jemandem eingeladen ist? Keine Bananen aus Übersee? Kein Cocos oder Ingwer? Das macht mir Angst!
Eine gute langfristig umsetzbare Möglichkeit für mich ist deshalb Daheimveganismus. D.h. ich versuche im Alltag Vegan zu leben, wenn ich aber eingeladen werde oder zu besonderen Anlässen in ein Restaurant essen gehen auch mal eine „Ausnahme“ machen. Besonders Butter und rotes Fleisch werde ich nicht mehr konsumieren. Saisonal einzukaufen werde ich weiter durch ziehen. Nur das regional etwas aufweichen und auch mit dem Schiff transportiere Bananen, Kokosmilch und Curry essen.

Ich möchte niemand einen Lebensstil aufzwingen, aber ich glaube dass es wichtig ist sich über die Auswirkungen seiner Ernährung auf das Klima bewusst zumachen. Denn jeder kann etwas tun und jedes bisschen hilft der Erde. Und wie sollen wir die Welt sonst noch retten? Wollen wir die Welt überhaupt retten? Oder ist es nicht besser wenn die Menschheit untergeht und wir jetzt einfach so weiter machen? Nein, den das ist ungefähr aller Menschen gegenüber die uns überleben!

Wie viel tun ist genug?

Je mehr desto besser! Super ist schon wenn man nur einen Tag in der Woche vegan lebt.
Was würde aber wenn alle Schweitzer 30 Tage lang vegan leben?  Ein durchschnittlicher Allesesser verursacht für seine Ernährung pro Tag vier Kilogramm mehr an CO2 als ein Veganer. Das klingt nach nicht wirklich viel. Bei 30 Tagen wären das auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet jedoch stattliche 9,6 Millionen Kilogramm CO2. Um ein Gefühl für die Größenordnung zu bekommen: Äquivalent könnte man dafür mit einen durchschnittlichen PKW mit einem CO2-Ausstoß von 120g/km 80 Millionen Kilometer weit fahren – das entspricht 200.000 Erdumrundungen!

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