Schlagwort: Kunstpädagogik

  • N°15_DEUTSCH, NATÜRLICH UND NACKT? Die Lebensreform und ihre kolonialen Verflechtungen / GERMAN, NATURAL AND NAKED? The Colonial Entanglements of the Life Reform

    Saskia Köbschall

    DEUTSCH, NATÜRLICH UND NACKT? Die Lebensreform und ihre kolonialen Verflechtungen

    Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen der Autorin mit der deutschen FKK-Bewegung erkundet das Essay die diskursive Verbindung zwischen Kolonialismus, seiner Ideologie des Rassismus, und der Lebensreformbewegung, welche so tiefgreifend (deutsche) Gemeinschaftskonzepte, Körperideale und Beziehungen zwischen Mensch und Natur geprägt hat. Trotz der Zeitgleichheit mit dem deutschen Kolonialismus und der Überschneidung mit dessen Ideen und Protagonisten, sowie ihrem Einfluss auf den Nationalsozialismus,  bleibt die coloniality der Lebensreform weitgehend ein blinder Fleck in der Forschung. Was würde eine Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit im Hinblick auf politische und ethische Konsequenzen für unsere Beschäftigung mit dem Erbe der Lebensreform in unserer Gegenwart bedeuten?

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    Saskia Köbschall

    GERMAN, NATURAL AND NAKED? The Colonial Entanglements of the Life Reform

    Taking the author’s personal experiences with the German nudist movement as a starting point, this essay explores the discursive link between colonialism, its ideology of racial hierarchies and the Life Reform Movement (Lebensreformbewegung), which so profoundly shaped (German) ideas of community formation, bodily ideals and human-nature relations. Despite its overlap of timing, protagonists and ideas with German colonialism, as well as its noted influence on National Socialism, the coloniality of the Life Reform remains an academic blind spot. What would an examination of this past entail, in terms of political and ethical consequences for our engagement with the Life Reform’s legacy in our present?

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  • n°6_/ Differenz / in Kontexten des Kunstunterrichts überdenken. Arbeiten im Dritten Raum und darüber hinaus

    jan jagodzinski

    / Differenz / in Kontexten des Kunstunterrichts überdenken

    Arbeiten im Dritten Raum und darüber hinaus

    Der Text von jan jagodzsinki wurde 1999 erstveröffentlicht und beschäftigt sich mit den Problematiken der «Differenz» in plurikultureller Kunstpädagogik. Jagodzinski untersucht den dominanten, liberal-humanistischen Zugang zu jener Differenz, der umfassend und grosszügig erscheinen mag, aber mit Blick auf Repräsentation problematisch ist. Der Text geht auf das in den früher 90ern entwickelte Konzept des Dritten Raums der Hybridität ein, um die hegemonialen Ansprüche des plurikulturellen Zugangs in der Kunstpädagogik zu hinterfragen. Als «Ausweg» schlägt jagodzisnki die Verwendung von drei verschiedenen Texten von Weltlichkeit vor, die in der Forderung nach einer Hinwendung zu Populärkultur und Phantasie im Kunstunterricht münden; Bezugspunkte, die er nun im 21. Jahrhundert über die Visuelle Kultur und insbesondere die Arbeit von  Slavoj Žižek bestätigt sieht.

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    jan jagodzinski

    Thinking Through /Difference/ in Art Education Contexts

    Working the Third Space and Beyond

    This essay was published in 1999. It explores the difficulty of «difference» within pluriculturalist art education. It explores the dominant liberal humanist approach to such difference, which appears outreaching and generous but has many difficulties within the paradigm of representation. I explore the third space of hybridity, which was being developed in the early ’90s in order to question the hegemonic claims of pluriculturalism in art education. As a «way out» I raise the possibility of three art texts of worldliness ending on the call for a turn to popular culture and fantasy, which have, in the 21st century, become common touchstones via visual culture, and especially through the enormous output of Slavoj Žižek.

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  • n°6_Ästhetische Bildung und Kunstpädagogik. Migrationspädagogische Anmerkungen

    Paul Mecheril

    Ästhetische Bildung und Kunstpädagogik

    Migrationspädagogische Anmerkungen

    In der Perspektive der Migrationspädagogik geht es nicht so sehr um die Frage, welche Kultur spezifische Migrantengruppen haben, wie diese Kultur zu beschreiben ist und wie unter den unterschiedlichen kulturellen Gruppen Verständigung möglich ist usw., sondern vielmehr um die Frage, aufgrund welcher kulturellen Praktiken in pädagogischen Zusammenhängen zwischen «Migranten» und «Nicht-Migranten» unterschieden wird, auf Grund welcher Bedingungen «Migranten» als Migranten wahrgenommen werden, wie Kinder lernen, sich als «Nicht-Ausländerin» oder «Fremde» zu verstehen und wie in alltäglichen Praxen innerhalb und außerhalb der offiziellen Orte neue, «widerständige» Formen der Überschreitung der traditionellen Grenzen erprobt und eingeübt werden, eine Erkundung also der Praxen, Lebensweisen und Geschichten, die sich dem eindeutigen Unterscheiden entziehen. Die (Ermöglichung von) Achtsamkeit für dieses alltagsweltlich kreative Potenzial von wandernden, nicht eindeutigen Positionen und hybriden Praxen entwirft der Beitrag als einen der zentralen Bezugspunkte migrationspädagogisch informierter ästhetischer Bildung.

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    Paul Mecheril

    Aesthetic education and art teaching

    Notes from the perspective of migration pedagogy

    Rather than asking about the culture of specific migrant groups, how these cultures can be described and what enables the understanding between different cultural groups, the perspective of migration pedagogy questions cultural practices which are used to establish a difference between «migrants» and «non-migrants» in pedagogical settings, why «migrants» are perceived as «migrants» and how children learn to understand themselves as «non-foreigner» or «alien». Migration pedagogy proposes to take into account everyday practices inside and outside of official spaces that try out and practice new and «resistant» forms of crossing the traditional boundaries: an inquiry into the practices, life-styles and histories that escape clear-cut deciding. The text introduces the idea that being attentive to this everyday creative potential of drifting, ambiguous positions and hybrid practices (or making this attentiveness possible), is a key point of reference for an aesthetic education informed by migration pedagogy.

  • n°4_Ästhetisches Lernen in urbanen Räumen-sich fortsetzende Synthesen aus Praxis und Theorie

    Wolfgang Zacharias

    Ästhetisches Lernen in urbanen Räumen sich fortsetzende Synthesen aus Praxis und Theorie

    Mit diesem Beitrag skizziert der Autor sein aktuelles Reflexions- und Handlungsinteresse im Bereich «ästhetisches und urbanes Lernen» im Zusammenhang mit «Kultureller Bildung 2.0». Dabei wird der Bogen von den experimentellen kulturpädagogischen Aktionen im öffentlichen Raum der Initiative KEKS/paedaction ab den 1970er-Jahren über sich daran anschliessende und ausdifferenzierende Reflektions- und Theoretisierungsarbeit bis hin zum diesjährigen Münchner Schwerpunktprojekt «kunstwerkStadt 2011» gespannt, welches die Aktualität von (städtischem und virtuellem) Raum als Lern-, Bildungs- und Forschungskontext mit unterstreicht.

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    Wolfgang Zacharias

    Aesthetic Learning in Urban Space – Ongoing Syntheses of Practice and Theory

    Wolfgang Zacharias’ contribution shows his interest in aesthetic and urban learning in the context of «Cultural Education 2.0». The text encompasses the experimental educational activities in public places from the 1970s by the group KEKS/paedaction, the subsequent process of reflecting and theorising these practices as well as the recent project «kunstwerkStadt 2011» in Munich which emphasizes the relevance of (urban and virtual) space for learning, education, and research.

  • n°4_Tun ist Erkennen und Erkennen ist Tun. Die untrennbare Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis. Über Forschung und Theoriebildung im Feld von Kunstpädagogik, Kunstvermittlung und kulturelle Bildung an der Universität für angewandte Kunst Wien

    Barbara Putz-Plecko

    Tun ist Erkennen und Erkennen ist Tun. Die untrennbare Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis

    Über Forschung und Theoriebildung im Feld von Kunstpädagogik, Kunstvermittlung und kultureller Bildung an der Universität für angewandte Kunst Wien

    Die Lehramtsausbildung für das Fach Kunst geht an der Universität für angewandte Kunst Wien mit dem Anspruch einher, reflexive, künstlerische und kritische Vermittlungsfähigkeiten zu entwickeln, wobei sich unweigerlich Praktiken und Strukturen des Lehrens, Lernens und Forschens verändern und sich miteinander verschränken. Dazu gehören auch die – von der Autorin skizzierten – drittmittelbasierten sowie selbstorganisierten Forschungsinitiativen innerhalb des universitären Kontextes, welche oftmals die Grenzen der Disziplin(en) und Institution(en) überschreiten.

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    Barbara Putz-Plecko

    Doing Is Recognizing and Recognizing Is Doing. The Inseparable Interrelation between Theory and Practice

    About the development of research and theory in the field of art-, gallery-, and cultural education at the University of Applied Arts Vienna

    The education of art teachers at the University of Applied Arts Vienna has the aspiration for its students to develop reflexive, artistic, and critical skills, which inevitably change and interleave practices and structures of teaching, learning, and research. To these practices, as the author points out, also belong external funding projects as well as self-organized research initiatives within the university context, that often exceed the scopes of discipline(s) and institution(s).

  • n°2_Quergelesen und Zurückgesprochen. Ein Dialog zu Performancetheorie und Vermittlung

     Sabine Gebhardt Fink / Nora Landkammer / Anna Schürch

    Quergelesen und zurückgesprochen

    Ein Dialog zu Performancetheorie und Vermittlung

    Ausgehend von Judith Butlers Verständnis des performativen Aktes als einer Handlung, die immer wieder repetiert und gesellschaftlich legitimiert werden muss, diskutiert der Text die Verbindung zwischen Performance, Pädagogik und Handlungsmacht, wie sie Charles Garoian in seiner Performative Pedagogy (1999) entwirft. In einem Dialog zwischen Performancetheorie und Vermittlung werden Überlegungen zu aktuellen performativen künstlerischen Praktiken aus der Perspektive verschiedener Wissensfelder «quergelesen». Vier Themenfelder werden näher beleuchtet: Präsenz und Embodiment, Strategien der Handlungsermächtigung, kollektive Rezeptionspraktiken und Konstruktionen des Ortes. Performative Projekte der KünstlerInnen Alexandra Bachzetsis, San Keller, William Hunt und Kateřina Šedá sind dabei unser Ausgangspunkt.

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     Sabine Gebhardt Fink / Nora Landkammer / Anna Schürch

    Read across and talk back

    A dialogue on perfomance theory and gallery education

    Based on Judith Butler’s definition of the performative act as an action that has to be constantly repeated and socially legitimized, the text discusses the relation between performance, pedagogy and agency as Garoian conceptualizes it in his Performative Pedagogy (1999). Thoughts on contemporary performance art practices are «read across» the perspectives of different fields of knowledge in a dialogue betwenn performace theory and gallery education. We focus on four themes: presence and embodiment, strategies of enabling action, collective practices of reception and constructions of place, starting from performative projects by artists Alexandra Bachzetsis, San Keller, William Hunt and Kateřina Šedá.