BAE Herbst 2015

Vom 12. Oktober bis 6. November 2015 wurde das Sichtfenster mit wöchentlich wechselnden Episoden bespielt. Studierende gaben Einblick in ihre Praktika auf Sekundarstufe I/II und tauschten ihre Erfahrungen und Erkenntnisse der Unterrichtspraxis aus.

Ein Gespräch zwischen Judit Villiger, Andrej Bigler, Sebnem Efe, Louisa Goldman, Tiziana Halbheer und Nevena Zurka.

 


Episode 1
Zentrale Erkenntnisse aus der ersten Unterrichtstätigkeit

Welches Objekt oder Bild steht stellvertretend für eure
zentrale Praxiserfahrung?

(…) dass eben ein guter Kunstunterricht kein dichtes Programm braucht.
— Sebnem

Ich habe die Rückmeldungen mitgebracht von unsern Schülern, und ich möchte davon zwei vorlesen, (…) kurze Zitate: (…) Mein Aha-Erlebnis war, als ich begriffen habe, dass sie mir nicht sagen werden, wie ich etwas machen soll!
— Tiziana

Es war mir sehr wichtig, dass sich die Schüler auf ihre inneren Stärken verlassen, dass sie es nach aussen kehren können, und dass sie es auch (…) zustande bringen, (…) ihre eigene Persönlichkeit zu zeigen – durch ihre Arbeiten.
— Andrej

 


Episode 2
Rollen und Haltungen als Lehrperson Bildnerisches Gestalten

Was ist zentral an der Doppel-Rolle als Gestalter/in und Lehrer/in?

Ich finde, dass beide Bereiche sich gegenseitig befruchten können. Wenn man zum Beispiel in der Klasse Themen (aufnimmt), die einen selbst (…) eigentlich fesseln, aber auf die man selbst keine Antwort darauf findet (…)
— Sebnem

(…) wir haben ihnen einfach sehr viel zugetraut. Also, es war eine ziemlich komplexe Aufgabe. Und wir haben dann schon gesehen, dass einzelne halt ein bisschen Mühe (hatten) – also, die grosse Mehrheit, für die war es kein Problem (…)
— Andrej

(…) aber auch, dass man selber möglichst viel ausprobiert hat – weil, dann kommen so viele Sachen von den Schülern, und da kann man ihnen sagen: Ah, das gibt’s ja noch! (…) In der Cyanotypie sind da Vorgänge, die man nicht so voraussehen kann, wenn man’s noch nie gemacht hat (…)!
— Louisa

 


Episode 3
Überraschungen und der Umgang mit dem Rahmen innerhalb von Gestaltungsaufgaben

Wie wichtig war es Rahmen zu setzen – wann waren sie unterstützend?

(…) brachte sie dazu, dass sie merkten, es gibt nicht nur eine schöne Zeichnungsart, sondern (…) ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten, dass es zur Skizze kommt, dass die Vielfalt (…) zählt, von dem was man ausprobiert hat!
— Tiziana

(…) der Rahmen – sehr oft hilft er nur, damit sie beginnen können mit etwas. (…) Wenn man (…) die Grundregeln gibt, dann haben sie eine Sicherheit sich darin zu bewegen, sie haben gewisse Parameter, an welche sie sich halten können, (…) die Möglichkeit (…) zu starten.
— Louisa

Ich bin von Anfang an dagegen gewesen, ihnen mögliche Beispiele zu zeigen, (…) aus diesem Grund, dass sie das Ganze nicht 1:1 abzeichnen (…), aber als ich die Aufgabe gestellt hatte, merkte ich, dass es zu wenig war, dass sie nicht so richtig wussten, wie sie es nun weiter angehen würden…
— Nevena

 


Episode 4
Das Begleiten des gestalterischen Prozesses von Schüler/innen

Wie unterstützt ihr die Schüler/innen im gestalterischen Prozess?

Meine Erfahrung (…) ist (…), dass ich versuche das mit Fragen zu bewerkstelligen, dass ich dem Schüler Fragen stelle: Ja was denkst du? Was bedeutet das für dich? (…) Dass er sich artikulieren und (…) auch selber etwas überlegen muss, und am Schluss auch das Gefühl hat, dass es seine Idee ist.
— Andrej

Irgendwann hab ich (…) angefangen, die Schüler (…) länger zu beobachten. Ich hab so (…) meine Runden gedreht, und dann immer wieder auf die Arbeiten geschaut und (…) nicht nur anhand der Körpersprache abgelesen, ob sie vielleicht Unterstützung brauchen, sondern auch anhand der (entstehenden) Arbeit(en).
— Andrej

Wir haben (diese Methode) oft als Input genutzt, Kunstbilder gezeigt (…), aber nicht viel mehr zum Künstler selber gesagt, sondern die Bilder benutzt um (…) zum Beispiel eine lineare Abstraktion zu zeigen. Um (den Schülern) so etwas in ihrem persönlich gestalterischen Prozess (…) zu verbildlichen.
— Louisa

 


Mitwirkende

Initiierung
Peter Truniger

Inhaltliche Konzeption
Piero Glina, Renate Lerch, Sibylle Schelling, Judit Villiger

Technik
Robin Grandy, Sascha Jösler, Claudio Pavan, Martin Sonderegger, Werner Triet

Gestaltung
Florian Bachmann, Vera Franke, Sibylle Schelling, Piero Glina

Gesprächsteilnehmer/innen
Studierende Bachelor Art Education, 5. Semester – Andrej Bigler, Sebnem Efe, Louisa Goldman, Tiziana Halbheer, Nevena Zurka

Administration
Mirella Longo, Rainer Trösch, Nadine Wintsch