BAE Frühling 2017

25. April – 23. Mai 2017
Raum 5.K08


Beobachten, Gestalten, Analysieren, Planen, Zeigen …

Wie wirken soziale und räumliche Bedingungen auf ein Vermittlungsvorhaben? Welche gestalterischen Strategien und Materialerfahrungen beeinflussen das Vorgehen in der Vermittlung? Wie werden Projektierungs ­– Prozesse und Materialien der Planung spannungsvoll inszeniert?

In wöchentlich wechselnden Episoden geben Studierende Einblick in die Planung ihrer Praktikumsprojekte mit unterschiedlichen Zielgruppen.


Episode 1

Vogelperspektive
25. April 2017 – 1. Mai 2017

  • Lara Maria Hausheer, Anna Merlo und Maria Zimmermann
    (Dynamo Jugendkulturhaus)
  • Samira Vogel und Olivia Gnani
    (Verein Kunstasyl)
  • Isabell Krähenmann und Vera Pfister
    (Verein Tipiti Trogen)

In der ersten Episode des diesjährigen Sichtfensters vergleichen wir unsere Praktikumsinstitutionen auf ihre räumliche Wirkung und Infrastruktur. Drei Ausschnitte aus Google Maps zeigen aus der Vogelperspektive, in welcher Umgebung die drei Praktikumsorte eingebettet sind. Fotografien, die auf dem Monitor links zu sehen sind, geben einen näheren Einblick in die jeweiligen Räume.

In unseren Institutionen treffen wir auf sehr unterschiedliche Startbedingungen. So macht sich das Praktikumsteam im Jugendkulturhaus Dynamo erstmal mit den Werkstätten des Dynamos vertraut. Das Tandem im Tipiti wiederum muss sich seinen Arbeitsbereich erst erschaffen und verwandelt ein Schlafzimmer temporär in ein Atelier. Im Kunstasyl sollen die Arbeitsplätze der Praktikantinnen ihre Zielgruppe zur Mitarbeit anregen. Sie befragen die Besucherinnen, inwiefern ein Raum kreatives Arbeiten fördern kann.

Diese subjektiven Auseinandersetzungen mit den jeweiligen Räumlichkeiten werden in den Zitaten lesbar.


Eröffnung und Begleitveranstaltung
25. April 2017
13.00 – 13.45

Vor zahlreichem, interessiertem Publikum sprechen die Studierenden über ihrer Vermittlungsprojekte unter verschiedenen sozialräumlichen Bedingungen. Sie zoomen in die Praktikums-Ateliers, erzählen von Begegnungen mit Teilhabenden und beleuchten ihre spezifischen Vermittlungsstrategien vor Ort.



Episode 2

Versuchslabor
2. Mai 2017 – 8. Mai 2017

  • Vera Puszczewicz und Nora Petersen
    (MBF Stiftung Stein Säckingen)
  • Salome Schmutz
    (Schulungs- und Wohnheim Rossfeld)
  • Lisa Küenzi
    (HPS Wetzikon 15 Plus)
  • Stefanie Bittmann
    (Alterszentrum Limmat)

Im Versuchslabor zeigen wir Material- und Gestaltungsproben aus unseren Projekten, ausgerichtet auf Menschen mit besonderen Lern- und Arbeitsbedingungen. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit Werkstoffen und die Befragung von Materialien bezüglich Eignung für die Vermittlung (od. Lernenden) werden wir zu Expertinnen einer Thematik, die wir vermitteln möchten.

Begleitende Fragen der Projekt-/Materialvorbereitung:

– Was interessiert mich persönlich?
– Was könnte meine Lernenden in diesem Thema begeistern?
– Mit welchem Material kann meine Zielgruppe arbeiten?
– Welche Hilfsmittel zur Verarbeitung der Materialien benötigen die Zielgruppen?
– Woher kommt das Material, wie wird es hergestellt, gibt es auch weitere Anwendungsmöglichkeiten?
– Wie kann ich das Material bearbeiten und verändern?
– Wie sieht der historische und künstlerische Kontext aus?
– Wie erhalten unsere Lernenden ein Materialgefühl?
– Wie können wir durch sinnliche Erforschung des Werkstoffes einen einfachen Zugang zum Thema ermöglichen?


Begleitveranstaltung
2. Mai 2017
13.00 – 13.45

Anhand von inszenierten Materialproben erörtern die Studierenden ihre gestalterischen Vorbereitungen der Vermittlungsprojekte für Menschen mit besonderen Lern- und Arbeitsbedingungen. An vier Versuchsstationen kann das Publikum anschliessend gestalterische Verfahren aus den Projekten erproben:  das Textilfärben, Papier Marmorieren, Formen von Pappmaché-Figuren und den Materialdruck.



Episode 3

Insight Out
9. Mai 2017 – 16. Mai 2017

  • Le-Wan Tran
    (Gewerbemuseum Winterthur)
  • Maria Brosi und Sophie Haldemann
    (Fotomuseum Winterthur)
  • Zuzka Steiner Laszkiewicz
    (Galerie Central)
  • Emanuela Schulze
    (Musée Visionnaire)

Dieses Sichtfenster bietet Einblicke in die Vermittlungssituationen vier unterschiedlicher Museen. Im Zentrum steht die inhaltliche Erarbeitung der Vermittlungssequenzen. Ausgehend von den Bedingungen und Ausstellungsschwerpunkten der verschiedenen Institutionen wurde reichlich recherchiert und experimentiert. Durch die Gucklöcher erhält der Betrachter Einsicht in die Erarbeitung der verschiedenen Themenfelder, welche später in den Vermittlungssequenzen nach Aussen an ein Publikum getragen werden. Mittels der hier inszenierten Camera Obscura sollen die Einblicke in die vier Praktika festgehalten werden.

Zur aktuellen Ausstellung BIKE | DESIGN | CITY im Gewerbemuseum Winterthur schmücken die Schülerinnen und Schüler ihre Fahrräder und machen sich im Strassenverkehr sicht- und hörbar.
Im Fotomuseum Winterthur wird ein Workshop zur Camera Obscura erarbeitet und die Phänomene der Optik und Technik der Fotografie von ihren Anfängen bis heute ergründet.
In der INUIT Galerie werden handgefertigte Skulpturen kanadischer Inuit ausgestellt. Geschichten über ihr bewegtes Leben und ihre ausdrucksstarken Werke sind in den auf die Ausstellung bezogenen Texten zu lesen oder werden den Besuchern gerne begleitend erzählt.
Im Musée Visionaire gibt es ein Malatelier, wo Kinder auf selbstgebastelten Postkarten Grüsse aus der Ausstellung verschicken können.

 


Begleitveranstaltung
9. Mai 2017
13.00 – 13.45

Begleitend zu ihrer Sichtfenster-Episode inszenieren die Studierenden ein Ausstellungsapéro. Sie führen das Publikum durch verschiedene museale Kontexte und beleuchten ihre Projektbedingungen.

 


Episode 4

Ansprüchen gerecht werden
16. Mai 2017 – 22. Mai 2017

  • Stefan Bächli und Viktor Schwarz
    (Living Museum Klinik Wil)
  • Eva Vögtli und Cássia Franco Müller
    (Gemeinschaftszentrum Wipkingen)
  • Alexandrea Bösch und Silvia Braham
    (GBS St. Gallen Vorkurs für Jugendliche)

Ansprüchen gerecht werden thematisiert das Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis, zwischen Eigenen und fremden Ansprüchen. Eine Balance zu finden durch ständiges Abwiegen und Abgleichen der inneren und äusseren Ansprüche, unserer eigenen Interessen und den Interessen von Anderen, ist ein sehr wichtiger Punkt in unserem Praktikum.

Wir wollen unseren eigenen Ansprüchen und jenen unserer Zielgruppe an den Praktikumsorten gerecht werden. Dazu ist die direkte Auseinandersetzung vor Ort und das praktische Erlebnis nötig. Es braucht auch die Theorie der Didaktik für einen geplanten, reflektierten und professionell durchgeführten Ablauf unserer Angebote.

Der Beitrag gibt Einblick in unsere Denk – Prozesse, durch die ein gelungenes methodisch- didaktisches und auch ganz praktisches und persönliches Angebot an unseren Praktikumsorten erblühen soll.


Begleitveranstaltung
16. Mai 2017
13.00 – 13.45

Eine kleine Pflanze – die niedere Sammetblume, begleitet die Studierenden als Leitmotiv durch die Veranstaltung. Exemplarisch erfährt das Publikum vier methodische Zugänge, welche für ihre Vermittlungsprojekte von Bedeutung waren: das Vormachen – Nachmachen, die Dekonstruktion – Rekonstruktion, Instruktion und mediale Anleitung.

 


Mitwirkende

Konzept und Realisation:
Piero Glina, Renate Lerch, Sibylle Schelling
Studierende der Vertiefung Ästhetische Bildung und Soziokultur – 4. Semester 2017

Fotografie:
Marianne Kesselring