About
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The question what is art and what ethnography is becoming obsolete. At the very latest when the camera comes into play. Artists explore different social formations, ways of acting, forms of knowledge and material cultures. Based on research, their work involves interviews and classical field research, for instance. On the other hand, ethnography is relying increasingly on sensual and visual practices — also with a view to art. For text-based forms of generating and imparting knowledge alone cannot adequately depict social reality. A shared field opens up at this border zone. It holds a potential — for explorations, experiments and reflections — that has not yet been exhausted.
Artistic and ethnographic work finds a common field where the camera is no longer merely an instrument of research (ethnography) or a visual medium (art). Namely where photographic or cinematic images themselves become the sensory bearers of knowledge — knowledge that cannot easily be verbalised. Sometimes capturing plots or sequences of action with the camera requires technical precision. Sometimes fictional and documentary visual elements or objects begin to tell their own travel stories.
Die Frage, was Kunst und was Ethnografie ist, wird obsolet. Spätestens dann, wenn die Kamera ins Spiel kommt. Künstler_innen beschäftigen sich mit unterschiedlichen sozialen Formationen, Handlungsweisen, Wissensformen und materiellen Kulturen. Sie arbeiten recherchebasiert, etwa mit Interviews und klassischer Feldforschung. Andererseits setzt die Ethnografie heute zunehmend auf sensuelle und visuelle Praktiken – auch mit Blick auf die Kunst. Denn allein mit textbasierten Formen der Wissensgenerierung und -vermittlung lässt sich soziale Realität nicht adäquat abbilden. An dieser Grenzzone eröffnet sich ein gemeinsames Feld. Es birgt das Potential für Erkundungen, Experimente und Reflexionen, das noch nicht ausgeschöpft ist.
Künstlerisches und ethnografisches Arbeiten findet dort ein gemeinsames Feld, wo die Kamera nicht länger nur Rechercheinstrument (Ethnografie) oder Bildmittel (Kunst) ist. Sondern dort wo fotografische oder filmische Bilder selbst zu sensuellen Trägern von Wissen werden – ein Wissen, das sich nicht ohne weiteres versprachlichen lässt. Manchmal verlangt dann das Zeigen von Handlungsabläufen durch die Kamera technische Präzisionsarbeit. Manchmal überlagern sich fiktionale und dokumentarische Bildelemente oder Objekte beginnen ihre eigenen Reisegeschichten zu erzählen.
Projektleitung
Jürgen Krusche
Künstler und Forscher, IFCAR, Zürcher Hochschule der Künste
Barbara Preisig
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, IFCAR, Zürcher Hochschule der Künste