Thema und Variationen

In der Posthalle herrscht ein reges Treiben. Menschen strömen herein, ziehen ein Zettelchen, stehen herum, werfen Blicke auf die Anzeige. Eine junge Frau, wartend, eine Hand in der kurzen Hosentasche, so dass sich das Handgelenk nach vorne biegt. Jeans, bleich und an den Knien abgewetzt. Sie trägt ein Kind im Arm, das auf einem Umschlag herumkaut. Ermahnt es mehrmals, setzt sich letztlich durch. Die Glocke erklingt, sie tritt vor.

Eine Weile später, sie erscheint erneut in der Drehtür. Drängt sich mit flehendem Blick an einen besetzten Schalter und redet auf den Beamten ein. „Schon weg“, höre ich diesen sagen.

Der erste Satz beginnt mit einer ruhigen Einleitung, in welcher dem Fagott die Hauptrolle zukommt. Anklänge an Stravinskys Sacre und Débussys Prélude sind nicht von der Hand zu weisen. Immer mehr verliert es sich in seiner solistischen Linie, während grummelnde Perkussionsklänge aus dem nichts auftauchen und langsam lauter werden. Akzentuierter werdend und stringendierend, gipfelt die Einleitung im Forteeinsatz des gesamten Orchesters, welcher den Beginn der Exposition markiert.

Dabei ist der Hauptsatz geprägt von pulsierend heiklen Rhythmen, das Hauptthema, bestehend aus einer Serie grosser Intervallsprünge, geht bruchstückartig durch alle Instrumentengruppen und ist dadurch zuweilen schwierig zu verfolgen. Eine kurze Überleitung, die allmählich diminuiert und vorbildlich moduliert, macht Platz für das Seitenthema, welches durch die Klarinette vorgetragen wird. Es besteht aus einem Vorhaltsmotiv, welches sich erst beim dritten Anlauf und unter einem grossen Schweller der Streicher auflöst, um sich anschliessend zu beruhigen.

Doch plötzlich erklingen scharfe Röhrenglockenklänge im Fortissimo – die kurze, turbulente Durchführung beginnt. Dabei tut sich die Klarinette schwer, ihr Vorhaltsmotiv, dem nun eine lyrische Fortspinnung folgt, im fast schon seriellen Wirrwarr der Blechbläser, die das Hauptthema stark verzerrt wiedergeben, zu behaupten. Das immer wilder werdende Treiben endet ebenso abrupt, wie es begonnen hat, und nach einer kurzen Zäsur setzt die Reprise ein.

Nun wird die Exposition in übermässig geraffter Form wiedergegeben, die Überleitung fällt gänzlich weg und das Seitenthema schimmert nur noch verzweifelt durch, bis es schliesslich komplett untergehen muss. Mit einem grossen Diminuendo, ohne Energie zu verlieren, beginnt die Coda, in der der Komponist entgegen aller Erwartungen ein neues Thema im Horn erklingen lässt. Die flirrende Musik bricht jedoch jäh ab, bevor dieses zur vollen Entfaltung kommt.

Ein Blick auf die Uhr: zehn nach zwei. Na los, fort jetzt mit dem Brief! Hier drin stehts, knapp zwar, doch gut so. Zum Glück weiss ich wie. Der kann mich mal.

Ach nein! Bin ich denn voll weg?! Er hat ja doch Recht, stimmt! Wie ist mir das – schnell!

Nichts ist los auf dem Dorfplatz. Nur ein paar Kinder fahren Dreirad und werfen Steine zu Boden. Ein Greis ohne Hosen rennt vorbei, eine Katze auf der Schulter, die sich nicht das Fell leckt. Während er ihr freundlich zuschreit, tut sie es doch.

Jahre zuvor geht er den selben Weg zurück, schlendernd. Mit strahlendem Gesicht pfeift er einer jungen Künstlerin nach. „Nur zu“ bringt sie nicht über die Lippen.

Wusch(schwusch-wusch..)! BABABLALABi(bla-haahaha) tg-örrrrr-ritsch. gligg togg-hmm. ööööääh rschschrrr-sch flp. ts. (BABLABLABA). schrrrrrrrrr – t. ä-ä. ÖÄÖÖÄPRR SCHGSCHG! Ahhh pscht! Hb; hom. BING – gligg – toggtoggdumdm.

WSCHHWSCH-tktktktk-(höööh-BLABLhööh)-hwä(höööh-höööh)? Öff.

Dah comt deese Toossie shon weeder mitt eeren upgevettstan jeans. Dranged sish eyenfach nawsh fourna, obwall eesh beryets yemonden bedeene. Hoyta ist noonmal feel laws, ferdummed nawsh mal! Dee manshan eyelan haireyen, tseehen ynen tsettle ond vawrtan dun, awls ob see kyna tseyet hettan. Vawroom comman dee dan uberhowpt heerhair? Tsoom glick hawb ish mourgan fry.

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