Midnight Train

(von Gerhard Meister)

Er würde also auf eine Woche oder zwei seine Tage mit langen Strandspaziergängen verbringen, Brandungsgeräusch und Möwengekreisch, und dabei weitere Erinnerungen haben an seine Jugend und vielleicht auch an seine Kindheit und auch aus den vielen Jahren, die ihn jetzt von dieser Zeit trennten, würde das eine oder andere aufsteigen und vor seinem inneren Auge vorbeistreichen und wieder verschwinden und er würde Gedanken haben zu seiner Zukunft und den Möglichkeiten, die für diese Zukunft noch offen blieben und natürlich waren diese Möglichkeiten weniger als damals mit 18 oder zwanzig oder dreissig und würden immer weniger werden, bis nichts mehr übrig bleiben würde als eine Variante des Ablebens und finalen Endes, aber bis dahin war noch Zeit, immer noch viel Zeit, eine fast unabsehbare Menge Zeit, jedenfalls, wenn die statistische Wahrscheinlichkeit auf seiner Seite blieb und der Teufel es nicht vorher auf ihn abgesehen hatte, noch konnte er von vorne beginnen, fast jedenfalls, auch in sexueller Hinsicht, ja vielleicht sogar in sexueller Hinsicht, er lachte, öffnete eine Dose Bier und blickte zum Zugsfenster hinaus. Eine geile Band, die Ramones.

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