“Let’s talk about race” und “tête noire”
Arathy Pathmanathan begab sich in „Let’s talk about race“ auf die Suche nach der eigenen Stimme als Person of Color. In diesem Prozess entstanden ist eine filmische Arbeit, welche Repräsentanz schafft und eine Plattform für BIPOC kreiert, indem nur sie zu Wort kommen. Dabei thematisiert sie die verschiedenen Gesichter des Rassismus sowie dessen Reichweite, indem sie den subtilen Rassismus miteinbezieht. Dieser wird vor allem in Kreisen, die von sich selbst beanspruchen progressiv und reflektiert zu sein, perpetuiert. Sie widmet ihre Arbeit an all jene, die glauben, nicht rassistisch zu sein.
Link zur Arbeit von Arathy Pathmanathan „Let’s talk about race„. Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis Art Education ZHdK sowie mit einem der Dokumentarfilmpreise Alexis Thalberg ausgezeichnet. Interview mit Arathy Pathmanathan veröffentlicht von gdsfm.
Die Arbeit „tête noire“ von Joyce Kalumba zeigt Auseinandersetzungen mit Realitäten Schwarzer Frauen* in der Schweiz, deren Vielschichtigkeiten und Widersprüchlichkeiten im Diskurs über Rassismus und Sexismus. Es ist ein Prozess der Auslotung aber auch der Findung einer Identität als Schwarze Frau* – ein Prozess der durch die Intersektionalität von Rassismen und Sexismen der schweizerischen Gesellschaft kontinuierlich strukturiert wird.
Diese Arbeiten sind wichtige Bausteine, um in den Institutionen der Kunsthochschulen nachhaltig eine selbstreflexive Haltung und Hinterfragung eigener Prozesse und Umgangsweisen mit Rassismus und anderen Diskriminierungsformen einzufordern. Allerdings zeigt die Erfahrung aus der Prüfungssituation, die Joyce Kalumba erlebte deutlich, dass es in den Machtpositionen innerhalb der Kunsthochschule nach wie vor massiv an Diversität im Sinne von Repräsentation aber insbesondere im Sinne einer Sensibilisierung und eines Verständnisses gegenüber lebensweltlichen Erfahrungen marginalisierter Menschen fehlt. Das selbstverständliche Privileg nicht zu Wissen und auch nicht Wissen zu müssen, führt zu immer wiederkehrenden Diskriminierungen. Es ist bedenkenswert, dass solche gewaltvollen Erfahrungen an der ZHdK alltäglich sind.