Das Langzeit-Performance-Projekt Freie Republik HORA startete im Jahr 2013 und wurde auf fünf Jahre angelegt. In mehreren Schritten geht es in diesem prozessorientierten Theaterexperiment darum, dass die Ensemblemitglieder von Theater HORA selbst Regieprojekte entwickeln – von der kollektiven Regie in Phase 1, über die ersten Eigenregie-Versuche in Phase 2, bis hin zur 3. Phase, in denen sechs Ensemblemitglieder mit einem Budget und teilweise unter Beteiligung externer Künstler*innen sechs eigene Regieprojekte durchführen.
Neben dem Ziel, dass sämtliche Ensemblemitglieder des Theater HORA die Gelegenheit erhalten sollen, sich in künstlerischer Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung zu üben, geht es in Freie Republik HORA auch um die Mündigkeit des Publikums. Durch Zuschauergespräche, unmittelbar nach den jeweiligen Aufführungen, soll erreicht werden, dass eine fruchtbare und konstruktive Diskussion des Publikums mit den Regisseur*innen und Schauspieler*innen von Theater HORA stattfindet. In allen drei Phasen ist es ausschliesslich das Publikum, welches sich inhaltlich zu den jeweiligen Inszenierungen äussern darf. Die künstlerische Leitung von Theater HORA hat diesbezüglich die Regel aufgestellt, sich auf künstlerischer Ebene nicht einzubringen, sondern lediglich die Rolle einer Assistenz zu erfüllen.