Peter Kubelka, Schöpfer von radikalen filmischen Meisterwerken, hält im Kunstverein Hamburg eine seiner legendären Koch-Lectures. Dabei definiert Kubelka das Kochen als bildende Kunst, als kommunizierendes Medium: 1980 führte er an der Städelschule in Frankfurt am Main sogar die Analyse des Kochens als Unterrichtsfach ein und leitete dort die „Klasse für Film und Kochen als Kunstgattung“. Begleitet von zahlreichen interaktiven Beispielen, führt Kubelka, seit 1980 Träger des Großen Österreichischen Staatspreises, in dem amüsant-philosophischen und szenisch improvisierten Vortrag in seine Sicht auf das Kochen ein.
Kochen ist für ihn Kunst, nicht nur Ernährung und viel älter als die Malerei selbst. Wie in der Kunst geht es um die Zusammenführung von Materialien, um die Schaffung von Metaphern. Kochen ist für Kubelka zudem das letzte künstlerische Handwerk, das in der Familie ausgeübt wird, wie früher das Musizieren, das Tischlern und unzählige andere Tätigkeiten, die immer mehr an Spezialisten abgegeben wurden. Oder wie Peter Kubelka es formuliert: „Jede Familie, in der regelmäßig gekocht wird, beherbergt mindestens einen Künstler.“