Thesen / Videoausschnitte
These 1 | Vom Ort ‚an sich‘ zum Ort ‚für sich‘
In der Wahrnehmung und Erfahrung von Orten und architektonischen Objekten geht es nicht allein um objektive Tatbestände – nicht um ein ‚An sich‘ –, sondern um deren Wirkungsweisen für das Subjekt – um das ‚Für sich‘.
These 2 | Wissensarchive im Dialog
Die Übersetzung einer Situation ‚an sich‘ in eine Situation ‚für sich‘ geschieht in einem assoziativ geprägten Dialog zwischen Subjekt und Ort, zwischen eigenen und fremden Wissensarchiven (Referenzmaterialien).
These 3 | Auslösende Momente
Jeder dialogische Prozess braucht auslösende Momente, an die sich eigene Erfahrungen, Erinnerungen, Einfälle heften können.
These 4 | Assoziative Brücken, Transporte
Die in eigenen und fremden Wissensarchiven geweckten Elemente werden über assoziative Brücken zum jeweiligen Ort transportiert und lassen diesen in anderem Licht erscheinen.
Die Re-Lektüre eines Ortes oder Objekts ist Resultat von Erkundungstouren durch eigene und fremde Wissensarchive. Die transportierten Referenzmaterialien profilieren Ausgangsorte überraschend neu oder anders. So ermöglichen sie ein verändertes Lesen und Verstehen der Ausgangssituation.
These 6 | Provokation des Flüchtigen
Atmosphären sind meist flüchtig. Sie zeigen sich im unmittelbaren Jetzt und sind – jenseits der ‚hard-facts‘ – von lediglich temporärer Signifikanz: Resultate fragiler, passagerer, gleichwohl hoch wirksamer Operationen flinker, sprunghafter Geister auf der Suche nach Erzählungen zu einem Ort.
These 7 | Prekäre Erfahrungen
Wo das Risiko einer räumlichen Täuschung, eines Eingeschlossen- oder Ausgeschlossenseins besteht, wo wir uns unberechtigt in Räume vorwagen oder eine plötzliche Begegnung mit dem Unerwarteten oder Bedrohlichen eintritt, werden räumliche Erfahrungen für uns prekär.