Im Musikdepartement:
Ich selber bin extrem glücklich hier. Aber ich meine, dass es am Anfang von der Presse her sehr viel Neid gegeben hat, diese Steinway-Geschichten … Das ist eine katastrophal schlechte Recherche gewesen. Es ist ja logisch, dass eine Musikhochschule Flügel braucht. Und es ist auch logisch, dass eine Musikhochschule sich Flügel so organisiert, wie die Nutzer das wirklich brauchen. Entsprechend haben wir einige Steinways und einige Kawais und einige weissnichtwas. Das wurde dann hochgeschaukelt, sogar im Fernsehen. Eine Schweizer Pop-Ikone hat sich dazu geäussert, und es haben auch zwei drei andere Musikgrößen aus Luzern und aus Basel Stellung genommen, vor allem aus Jazz-Sicht. Weil die Jazzer keine Steinways haben, sondern andere, wurde das negativ aufgenommen. Dabei war das explizit der Wunsch der Jazzer, keine Steinways zu haben.
Warum wollten die keine?
Ich glaub, die Steinways sind nicht in jedem Fall die optimalen Instrumente für Jazz. Also, da müsste ich jetzt mit den Jazzpianisten sprechen, weshalb sie andere wollten, aber ich glaube, einige japanische Instrumente sind für Jazz manchmal besser.
Aber die Musikhochschule hat doch vorher schon Flügel besessen, oder?
Ja. Aber wir haben jetzt mehr Räume, und die müssen bespielt werden.
Es gab da doch auch noch irgendwas, was mit dem Händler zu tun hatte. Ich glaube, es ist auch derselbe Laden, der unten im Haus ist. Da gab es irgendwelche Mauscheleiprobleme … (Das, woran ich mich hier vage und falsch erinnere, ist vermutlich dieser Bericht.)
Nein, das Gegenteil war der Fall. Also, man hätte das gerne mit dem Musik Hug gemacht, weil der vor Ort ist. Aber man musste ja kantonal eine Subskriptionsausschreibung machen, und dann hat ein Händler aus dem Tessin den Zuschlag erhalten. Also nicht der Hug, der gleichzeitig im Toni da ist und halt die Instrumente jetzt pflegt.
Und man braucht die alle gleichzeitig?
Ich glaub, das ist gar nicht anders denkbar, weil du nicht von einem Konzertsaal in den anderen ständig den Flügel rumfahren kannst, und von einem Unterrichtszimmer zum nächsten. Die Musik hat um die 750 Studierende. Kleinere Departemente im Haus haben vielleicht hundert. Das sind natürlich völlig andere Verhältnisse.
Also die Flügel sind alle 23 den ganzen Tag belegt?
Ich glaub, man muss es anders sehen: Unten sind so was wie 70 Übungsräume. Man sagt, die seien voll. Wirklich voll. Nicht 24 Stunden, aber jetzt am Nachmittag sind sie bestimmt voll. Ob man alle diese 23 Flügel gleichzeitig braucht, das weiss ich nicht. Das kann ich nicht beurteilen. Ich bin aber sicher, dass kein Luxus angeschafft worden ist, einfach nur, damit etwas Schönes im Raum steht.
Kommentare von Kathrin Passig
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Danke, Barbara, danke, Thomas! Ist beides im Beitrag korrigiert.
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