Mitarbeiterin des Materialarchivs: Das hier ist noch nicht sortiert, manche Sachen schmeiss ich da erst mal einfach nur rein in die Schublade, Federn zum Beispiel …
Ich: Was heißt, du schmeisst das da einfach rein: Wo kommt das her, ist das noch in Umzugskisten?
Nein, das sind zum Beispiel Bestände aus der Textilwerkstatt, hier vom DKV. Bevor die ins Toni umgezogen sind, hatten die ein Riesenproblem, die hatten fünfzig Kästen voll mit Wolle, Fasern, Garnen, Stoffen, wirklich unglaublich, räumeweise bis zur Decke vollgestopft. Und dann haben wir mit einer Gruppe von Studentinnen das Ganze aufgearbeitet, um das nur erst mal zu bestimmen: Was ist das eigentlich, was ist das für eine Faser oder so. Das hat anderthalb Jahre gedauert. Die haben das dann zu Mustern verarbeitet für das Materialarchiv, und vieles haben wir weggegeben. Aber hier ist eigentlich das Substrat der Sammlung.
Und wo kam die her, diese Riesensammlung?
Von den Dozenten aus der Textilwerkstatt, zwanzig Jahre lang hat sich das angesammelt. Das hier ist jetzt ein Ergebnis aus diesem Projekt mit den Studentinnen. Muss man sich jetzt mal vorstellen, von jedem einzelnen gab es zehn Ballen. Wahnsinn, oder?
Wo sind die zehn Ballen hingekommen?
Diese zehn Ballen sind zum Teil in der Textilwerkstatt geblieben, zum Teil sind sie an andere Werkstätten gegeben wollen, die damit was machen können. Manches ist weggekommen, manches hat der Verein genommen. Wie das immer ist bei einem Umzug, wenn man irgendwie versucht, Abnehmer zu finden …
In dieser Variante, das ist alles Schafswolle, da gab es von jeder Sorte zehn Säcke voll. Man kann sich das wirklich nicht vorstellen, bis an die Decke gestapelt. Da gab’s eine Dozentin, die hat da ein paar Jahre lang Versuche gemacht. Deshalb hat es auch so viel Schafwolle gegeben, weil diese Dozentin da einen Schwerpunkt hatte. Eine Zeitlang war das ganz in, da wurde viel gefilzt und so. Das ist jetzt überhaupt nicht mehr so, das bleibt aber natürlich da irgendwo drin. Bis man umzieht.