Alles schön im Toni-Areal
Ich find’s super. Ich find diese ganzen Durchblicke wunderbar, und ich find die Transparenz super. Ich kann dir nachher ganz kurz zeigen, wo ich sonst arbeite. Das haben sie jetzt auch angefangen, zuzukleben, wo ich schon einen Aufstand gemacht hab und gefragt hab: Wer ist darauf angewiesen, dass das zugeklebt ist? Kann ich das allenfalls wieder wegnehmen? Ich hab jetzt nicht mehr dort gearbeitet, weil es zugeklebt ist. Dann bin ich lieber hier oder irgendwo oben im Durchgang …
Es wäre halt wahrscheinlich einfacher, wenn man sich das flexibler aussuchen könnte. Selbst die Leute, die so einigermassen flexible Plätze haben, haben die ja immer noch in einem bestimmten Raum. Hier gibt’s den Stammtisch, die Bibliothek, und dann ist, glaub ich, auch schon wieder Schluss mit den für alle zugänglichen Arbeitsräumen.
Es gibt die verschiedenen Mitarbeiterkategorien. Das hab ich jetzt noch nicht systematisch durchgedacht. Ich kann nur sagen: Am alten Ort hatte ich genau zweieinhalb Möglichkeiten. Entweder im Café, was ich auch super fand, wo ich viel gearbeitet hab – oder in der Bibliothek. Was ich auch super fand, aber ich hatte nur genau diese zwei Möglichkeiten. Es gab theoretisch noch einen Raum, aber das war kein Arbeitsplatz. Da waren dann ständig irgendwelche Apéros von der Hochschulleitung, oder die Leute haben da Mittag gegessen, dann stank es. Da konntest du eigentlich nicht arbeiten. Hier ist es super: Ich kann auf die Dachterrasse. Ich kann an den Stammtisch. Ich kann in die Durchgänge hier, hinten hat’s noch mal einen grossen Tisch, im Turm, auf der vierten Etage hab ich zwei Möglichkeiten. Ich hab die ganzen Cafés, ich kann ins Bistro, ich kann ins obere Kaskadencafé. Im hinteren Teil hat’s überall diese schmalen Computerarbeitsplätze für Studierende, ich kann auch da hin. Es hat viele leerstehende Seminarräume, die sind ja nie alle ausgebucht. Ich kann mit meinem Schlüssel zwar nicht ins DKV, dort, wo du manchmal arbeitest, da komm ich nicht rein. Aber ich kann in meinem Departement überall rein. Ich kann in alle Seminarräume auf allen Etagen. Wenn ich möchte, könnte ich mir so einen hübschen Seminarraum mit Klavier suchen und mir einen Pianisten mitnehmen, der mir was vorspielt. Hab ich jetzt noch nie gemacht, aber das könnte ich. Das konnte ich im alten Gebäude alles nicht, das find ich super.
Dreissig Sekunden, bevor wir uns über den Weg gelaufen sind, hab ich gedacht, es wäre praktisch, wenn ich dir über den Weg laufen würde, weil dann könnte ich dich interviewen, und schon warst du da. Das ist nicht das erste Mal, dass mir das passiert ist in diesem Haus. Ich brauch praktisch nur den Gedanken zu fassen, dass ich irgendwem gern begegnen würde, und es ist extrem wahrscheinlich, dass das sofort passiert.
Ja! Ich find das grossartig. Und ich bin auch eher so … Wenn ich Leute nicht kenne, bin ich sehr zugeknöpft, schüchtern und gehemmt oder ich weiss nicht was. Und ich hab jetzt hier Leute kennengelernt, die ich früher nicht getraut habe anzuschreiben, die waren dann im Florhof oder die waren sonstwo … und jetzt ist es viel einfacher: „Ah, du machst auch so was Ähnliches, trinken wir mal am Freitagabend ein Bier irgendwo?“ Dann sieht man sich immer wieder, und alles ist schön nah. Ich hab massiv gewonnen. Obwohl ich das alte Gebäude auch mochte, aber hier sind einfach tausend Prozent mehr Möglichkeiten.
Kommentare von Kathrin Passig
In der Sowjetunion
Danke, Barbara, danke, Thomas! Ist beides im Beitrag korrigiert.
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