Eigener Ausdruck in Kunst und Unterricht
VAGE VORSTELLUNG VOM EIGENEN AUSDRUCK IN KUNST UND UNTERRICHT
Lorenz Bachofner, Laura Ferrara, Julia Kuster & Nora Schiedt
Nach einer intensiven Zeit als Ko-Forschende, sind wir das erste mal während des Symposiums (siehe insbesondere PARCOURS) an eine breitere Öffentlichkeit getreten. So „vage“ der „eigene Ausdruck“ in Lehrplänen definiert wird, so „vage“ war er selbst für uns. So haben wir uns entschieden, die Besucher*innen mit denselben Fragen zu konfrontieren, mit denen wir uns täglich bei unserer Arbeit als Lehrpersonen für Bildnerisches Gestalten an Gymnasien auseinandersetzen.
In einem ersten Schritt haben wir uns in der aktuellen Bildungslandschaft verortet, um in einem weiteren Schritt einen Einblick in unsere Forschungsfrage zu geben. Anschliessend haben wir an konkreten Beispielen versucht im Gespräch mit den Besucher*innen aufzuzeigen, in welchem Dilemma wir uns mit dem Begriff „eigener Ausdruck“ befinden. Das „Eigne“, „eigene Bildsprache“, „eigenständige Lösungsansätze“ und damit sind alle Synonyme gleichermassen gemeint. Der „eigene Ausdruck“ findet sich in diversen Lehrplänen an unterschiedlichen Kantonsschulen im Kanton Zürich. Und was bedeutet die Hochhaltung dieses Begriffs im Hinblick auf Ausgrenzung? Und was bedeutet es, konkret an einem Schüler*innenbeispiel das „Eigene“ zu suchen, zu finden oder eben nicht? Wir haben gemeinsam mit den Besucher*innen Hefter, die von Schüler*innen geführt wurden analysiert und ausgewertet. Im Gespräch sind wir auf unterschiedliche Interpretationen und damit auch auf das Dilemma gestossen, welches sich mit der Beurteilung des Begriffs „eigener Ausdruck“ zeigt. Wo hat eine Schüler*in von anderen Schüler*innen kopiert, wo ist es ein Zeichen der Sozialisierung, wo ein Ausdruck des Alters? Was ist „das Eigene“?
Die Diskussionen waren spannend. Wir hatten durch die Wiederholung des Workshops, die Möglichkeit beim zweiten Durchgang unsere Fragen zu präzisieren und gezielter nachzuhaken. Der Workshop war insofern sehr spannend, als dass wir sehr heterogene Gruppen hatten. Sie setzten sich aus Menschen aus diversen Berufsfeldern zusammen. Es wurden Fragen gestellt und Bemerkungen gemacht, die nicht aus dem uns angestammten Berufsfeld kamen und so konnten wir das „Eigene“ noch einmal auf ganz unterschiedliche Arten analysieren.
Mit dem Symposium ging eine angeregte Zeit mit vielen spannenden Menschen, Lektüren und Workshops zu Ende. Wir sind gespannt, wie sich unsere und andere Fragen und Anliegen weiterhin verfolgen und jede Form der Exklusion hinterfragen lassen.