Eine Kurzgeschichte ausgehend von einer Figur: Eingebettet in ein äußeres Milieu, ergibt sich die Handlung durch die Fantasie und die Gedanken der Hauptfigur. Der einzige Anhaltspunkt von außen ist der Pool und ein unwichtiges Ereignis.
Die Gedanken ziehen sich wie eine Art Spinnenetz über Maria zusammen, verflechten sich, werden mal zu Träumen, mal zu Erinnerungen. Ein fragmentarischer Sommertag an dessen Ende ein neuer Lebensabschnitt steht.
Die Form wird sich ergeben.
Entwurf eines Anfangs
Abwechselnd öffnete und schloß Maria die Augen und konnte sich nicht entscheiden was schlimmer war: Die Fratzen der spielenden Kinder oder nur ihr tosendes Gelächter. Das gleißende Sonnenlicht brannte in den Augen, genauso wie das klebrige blau des Wassers, doch sobald sie die Augen schloß, war sie umhüllt von den Stimmen, diesen schrillen, spitzen Kinderstimmen. Von weiter weg Gymnastikmusik und dann und wann ein ermunterndes „Hopp, und noch mal von vorn“ – Auch die Mütter mußten beschäftigt werden. Maria entschied sich trotzdem für dich Dunkelheit.
Noch letztes Jahr war sie eine von ihnen gewesen, hatte Marco Polo gerufen und sich den Kopf an Swimmingpoolrändern angeschlagen. Wieviel schwerer plötzlich alles war. Es hatte sich eine Traurigkeit Platz gemacht, die vorher nicht dagewesen war. Die Möglichkeiten der Unternehmungen lähmten sie, die Wohnwagen hatten den Charme verloren, die öffentlichen Toiletten auf dem Campingplatz stanken, überall waren die Wände zu nah. Hitze. Leere. Drückende Hitze. Zykaden. Ein Volleyball. Ein Kaugummi.
Maria
11 Jahre alt, etwas pummelig, ernst, still, beobachtend, fasziniert von abscheulichen, morbiden Dingen, genervt von den Eltern, angewidert von den anderen Kindern – Maria sucht ein Versteck in sich selbst. Der Ernst des Lebens beginnt, das Ich und die Wirkung werden wichtig. Wird Maria in der Fantasie zur Spinne? Die Spinne als Symbol dunkler weiblicher Kraft / Macht / Verstecken / Fantasie