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Realitätsverlust in Silben

Ein Mann, jung. Er denkt ab und zu wirr, weil er zu viel im Kopf hat. Viel zu viel.

Er mischt den Traum mit der Welt, weiss nicht mehr, was wo war, und wie.

Er denkt strub, sehr strub denkt er. Und dann, dann schliesst auch da draus, und zwar sehr streng.
Und drum auch falsch ab und zu. Recht falsch.

Und drum wird er irr, mit der Zeit, der Mann. Echt irr.

Ich seh ihm bei all dem zu.

matthiasmanser – konzept

Thema.
Wie erwähnt der Prozess des Realitätsverlustes durch die bohrende Erforschung der eigenen Psyche und ein grundsätzliches Hinterfragen von “Tatsachen”, Weltbildern und der eigenen Wahrnehmung bis hin zur eigenen Existenz. Scheitern.

Zeit 1.
Gegenwart.

Zeit 2.
Auszugsweise. Subjektive Erzählperspektive. Mehr Gedanken, Reflexionen und Rückblicke als direkte Handlung.

Milieu.
Dasjenige eines sozial vernetzten Studenten aus gutbürgerlicher Familie.

Form.
Ein Prozess in Stationen. Erzählt durch die Auflistung von Word-Dokumenten – sogenannten “Weltschmerztexten” der Hauptfigur. Deren Gedankengänge und Ansichten in verschiedenen Formen, wie’s ihr gerade einfällt.

Figur.
Ein Student aus “normalen” Familienverhältnissen. Studiert Germanistik an der Uni, wohnt allein, ist aber sozial gut vernetzt und beliebt. Allerdings nur oberflächlich, seine abstrusen bis fatalen Gedanken und Meinungen werden nur dem Laptop zuteil.
Seine zynische und radikale Weltsicht zusammen mit seiner Konsequenz lässt ihn durch Gedankenexperimente, philosophische Überlegungen und reale Erlebnisse in den Wahnsinn abschlittern.

matthiasmanser: Realitätsverlust

Mein Text dreht sich um die Frage, ob ein kompletter Realitätsverlust durch reines Nachdenken möglich ist und wie sich dieser Prozess gestaltet.

Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der menschlichen Psyche faszinieren mich, besonders die Abgründigen unter ihnen.
Ich möchte die Geschichte eines Menschen nachzeichnen, der seine eigene Psyche so unnachgiebig und zugleich konzeptlos zu ergründen versucht, dass er sich darin verliert. Je weiter er bohrt, desto existenzieller werden die immer neuen Fragen, die er aufwirft. Nach und nach beginnt er alles zu hinterfragen, nicht nur das Gute im Menschen, sondern auch seine gesamte Wahrnehmung, letzten Endes sogar seine Existenz.

Sein Scheitern – nicht nur innerhalb seiner Selbsterforschung, sondern total – ist vorprogrammiert.
Mein Ziel ist es, den Weg dorthin, das schleichende Abrutschen in den Wahnsinn, glaubwürdig und nachvollziehbar darzustellen.

Ein Realitätsverlust in Raten quasi.