Autor: tizianahalbheer

  • Art Education Research °13

    Un_Universität / Un_University

    HERAUSGEBER_INNEN: Ricarda Denzer und Jo Schmeiser

     

     

    _

    Stell einen Staubsauger an und lies die nächste Geschichte laut in den Lärm des Motors hinein. Vielleicht verstehst du dann dein eigenes Wort nicht mehr, aber du spürst deine Stimme im Hals und im Mund.*

    _

    Un_1

    Im April 2016 veranstalteten wir unter dem Titel Un_University / Un_Universität eine Plattform an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Als Lehrende der Abteilung TransArts und als Künstlerinnen, die interdisziplinär und diskursiv arbeiten, sind wir gewohnt, klassische Grenzen zwischen den Disziplinen und Methoden infrage zu stellen. Dabei geht es nicht nur um künstlerisches Forschen oder um Gesellschaftskritik, sondern vor allem um das gemeinsame Denken und lustvolle Herstellen von neuen künstlerischen Ausdrucksformen und soziopolitischen Zusammenhängen.

    In verschiedenen Sprech- und Aufführungsformaten – Keynotes, Podiumsdiskussionen, Demonstrationen, Vorträgen, Screenings und Workshops – setzten sich bei Un_University / Un_Universität Künstler_innen, Autor_innen, Lehrende und Studierende mit Formen der Lehre und des Lernens auseinander. Wir dokumentieren hier eine Auswahl ihrer Beiträge zur Plattform und ergänzen sie um Texte und Bilder von weiteren, eigens für dieses e-Journal geladenen Positionen: Jamika Ajalon, Fouad Asfour, Sabine Bitter & Helmut Weber, Eva Egermann, Simon Harder, Elke Krasny, Annette Krauss, Brandon LaBelle, Marlene Lahmer, Yen Noh, Roee Rosen, Jianan Qu, Rúbia Salgado, Studio Without Master, Nora Sternfeld, die «Universität der Ignorant_innen», Hong-Kai Wang.

    Un_University / Un_Universität setzt sich mit Formen der Lehre und des Lernens in- und ausserhalb von (Kunst-)Universitäten auseinander. Wie prägen akademische Formate der Wissensvermittlung die Lehrinhalte? Wie können diese Formate aus der Perspektive künstlerischen Arbeitens neu betrachtet werden? Und welche Formate, welche Sicht- und Herangehensweisen werden anderswo, auch abseits akademischer Kontexte entwickelt? Der Unterstrich im Titel markiert eine kritische Denkbewegung von der Negation zur Affirmation und vice versa. Die Lehre an der (Kunst-)Universität wird mit künstlerischen Mitteln reflektiert. Wir diskutieren Formen des un_universitären Denkens, Sprechens, Hörens und Lesens und erfinden neue. Inner- und ausseruniversitäre Kontexte und Institutionen werden daraufhin befragt, welche gesellschaftskritischen Wissensproduktionen sie ermöglichen oder auch verunmöglichen.

    Es findet ein kollektives Hören statt – auf der Ebene der Strukturen, der Lehrmodelle und der künstlerischen Methoden: Sprechen, Lesen, Körper und Raum, Sprache und Text werden zu Objekten und Medien (audio-)visuellen Engagements. Lehre und Lernen als kollektives Hören hängt mit einer Politik des Hinhörens zusammen, um die Frage stellen zu können: Was sind die Bedingungen eines solchen Hörens?

    Das Ohr mischt sich in die Position des erkennenden Auges und der angreifenden Hand ein und es ist mit der Sprache verbunden. Wir schauen uns das Konzept des Hörens und der Stimme, wie bei Doris Kolesch und Sybille Krämer in Ach Stimme beschrieben, als performatives Phänomen an. Als sinnliche Wahrnehmungen im Raum. Als Bewegung zwischen dem Hier und Dort, dem Innen und Aussen, dem Sinnlichen und Sinnhaften. Die Stimme gibt einerseits die symbolische Bedeutung der Wörter wieder, sie verweist also auf etwas, während sich gleichzeitig etwas in der Stimme zeigt, das sich nicht sagen lässt, der Körper der Sprechenden zum Beispiel.

    Das kollektive Hören basiert auf einer Politik der Örtlichkeit und Verortung, wie Encarnación Gutiérrez Rodríguez sie vorgeschlagen hat. Ausgehend von der Erkenntnis, dass «wir» in einer asymmetrischen und hierarchisch organisierten Gesellschaft oder Welt leben, kann das Wahrnehmen und Anerkennen anderer Orte und Kontexte der Wissensproduktion fruchtbare Debatten und Kooperationen hervorbringen. Aber es wirft auch die schwierige Frage auf, wer überhaupt daran teilnehmen kann und wer davon profitiert? Kritische Herangehensweisen müssen immer auch neue Formen und Strukturen entwickeln, die einer Vielfalt und Vielzahl von Menschen Zugang ermöglichen.

    _

    Setz in die Geschichte vom Kuchen deinen Namen anstelle von «Kuchen» oder sag «ich» dafür.*

    _

    Un_2

    What we know without knowing / Anti-Lecture / (Unrehearsed)

    Jamika Ajalon
    RD: Unrehearsed könnte bedeuten, ohne Sicherheiten zu handeln.
    JS: What we know without knowing hängt davon ab, wer diesen Satz sagt, aus welcher gesellschaftlichen Position.

    Unhiding the body / Decolonial options / Undecided sound

    Fouad Asfour
    JS: Unhiding the body heisst, es sich zu erlauben, mit Gefühlen sichtbar zu werden, nicht nur mit dem Denken.
    RD: Undecided Sound klingt nach der Möglichkeit, nicht von vornherein etwas auszuschliessen.

    Die abgeschlossene Gestalt der Universität infrage stellen / Asynchrone Wissensräume / Ungleichzeitigkeit

    Sabine Bitter & Helmut Weber
    JS: Das Konzept der asynchronen Wissensräume stellt vergangene und gegenwärtige Geschichten nebeneinander, ihre mögliche Gleichberechtigung und die Debatten und Verhandlungen darüber, welche Geschichte wann, warum, von wem durchgesetzt wurde und wird, lassen sich an einer konkreten architektonischen Form zeigen.
    RD: Asynchrone Wissensräume aufzuzeigen und zu schaffen ist ein wichtiger Aspekt künstlerischer Arbeit, der es ermöglicht, komplexe und neue Zusammenhänge zu thematisieren.

    Normative Narrative verlassen / Krankheit als Waffe / Un/Sichtbarkeit

    Eva Egermann
    RD: Bei den Begriffen Un/Sichtbarkeit stellt sich die Frage nach der freiwilligen oder unfreiwilligen Un/Sichtbarkeit. Was wiederum voraussetzt, normative Narrative verlassen zu können.
    JS: Normative Narrative kann ich nur verlassen, wenn ich begreife wie ich in sie eingebunden bin, und das kann ich meiner Erfahrung nach nur dann, wenn andere es mir zeigen, sagen, beibringen.

    Stimmlosigkeit als Resultat gesellschaftlicher Gewalt / Raum für das bedrohlich Verdrängte schaffen / Probe

    Simon Harder
    RD: Das reizvolle an der Probe ist für mich die Vorstellung einer offenen Form, eines Ereignisses, das im Moment der Wahrnehmung eigentlich schon der Hauptakt ist.
    JS: Die Probe als Form ermöglicht es, einem Experiment zuzuschauen und es gleichzeitig zu reflektieren.

    Porosität / Gegenhandeln / Das Nicht-Gemeinsame im Gemeinsamen üben

    Elke Krasny
    RD: Porosität beschreibt eine sich durch (äussere) Einwirkung ändernde Materialität und die dadurch entstandene Möglichkeit einer Durchlässigkeit in zwei Richtungen: etwas wird eingelassen oder etwas tritt nach aussen.
    JS: Institutionelle Porosität entsteht durch das Abgeben, Umverteilen und Ausserkraftsetzen von Privilegien, durch kollektive Enthierarchisierung und Neustrukturierung.

    Entüben / Unlearning busyness / Unquestioned routines

    Annette Krauss
    JS: Die eigene busyness, Geschäftigkeit, überhaupt wahrzunehmen und nach ihrer Bedeutung zu fragen, ist schon sehr viel.
    RD: Entüben klingt danach, dass die Dinge oder Handlungen immer auch anders sein könnten. Etwas nicht mehr zu können oder zu wissen, schafft möglicherweise neue Perspektiven.

    Dissident imagination / Shelter for political homelessness / Collective making

    Brandon LaBelle
    RD: Dissident imagination und shelter for political homelessness drücken Formen eines politischen Handelns aus, die wir selbst durch die eigene Vorstellungskraft mitbestimmen und für die wir noch einen Ort schaffen müssen.
    JS: Einen Raum für politisch Heimat- bzw. Obdachlose denken, entwerfen, gestalten – daran möchte ich mich beteiligen!

    Unterrichtssprache / Working language / Übersetzung

    Marlene Lahmer
    JS: Unterrichtssprache/Working Language interpretiere ich so, dass es in jeder Unterrichtssituation um die Kritik an einer vorgesetzten Sprache gehen kann, mehr noch: um die Arbeit an einer gemeinsamen, egalitär bestimmten.
    RD: Wessen Stimme höre ich in der Übersetzung?

    Archival mind versus curatorial mind / Collective action / Non-privileged materials

    Yen Noh
    RD: Bei non-privileged materials muss ich an die Undefined Objects im Archiv des Technischen Museums in Wien denken. Diese UDOs sind Materialien und Gegenstände, deren (frühere) Funktion noch nicht zugeordnet werden konnte.
    JS: Ein archival mind, ein archivarisches Hirn ist eine schöne Metapher zur kollektiven Aktivierung der ungenutzten Regionen in unseren Köpfen.

    Inexistente Bücher / Fiktion als Methode / Opposition

    Roee Rosen
    JS: Fiktion als Methode erlaubt in der Praxis eine sehr lustvolle Form der Gesellschaftskritik.
    RD: Fiktion als Methode und Opposition stellen für mich die Möglichkeit in den Raum, auch in politischen Ausnahmezuständen und Extremsituationen immer noch Handlungsmöglichkeiten zu schaffen.

    A passive way of actively exchanging / I am related to this chair / Do you let the object look back?

    Jianan Qu
    JS: I am related to this chair ist eine geschickte Strategie zur Reflexion von Selbst und Gesellschaft.
    RD: A passive way of actively exchanging setzt voraus, dass ein Nichthandeln schon ein Handeln ist.

    Strände der hegemonialen Gesellschaft besetzen / Ausseruniversitäre Erwachsenenbildung / Enttechnokratisierung der Universität

    Rúbia Salgado
    RD: Den Strand besetzen und Treibgut finden ist mein Bild dazu. Oder könnte man durch das Anerkennen von Zufall die Technokratisierung der Universität unterlaufen?
    JS: Die Enttechnokratisierung der Universität könnte diese im Handumdrehen in einen belebten und beliebten gegenhegemonialen Strand verwandeln.

    Sounding ventriloquism / Head and belly / Not in and not out, but entangled with school

    Studio Without Master
    RD: Beim Sprechen die Hierarchie zwischen head and belly aufzulösen und als Metapher und Vorschlag zu lesen, institutionelle Hierarchien anders zu denken, dazu stelle ich mir folgende Szene vor: Head and belly einer kopflosen Figur, die ihren Kopf unter den Arm neben dem Bauch geklemmt hat, führen einen regen Dialog in einer Sprache, die nach brummenden, schmatzenden, grummelden, schnalzenden oder glucksenden Geräuschen klingt.
    JS: Sounding ventriloquism lässt verinnerlichte Autoritäten kakophonisch erklingen – Regeln, Gesetze, Traditionen werden im Hin und Her von Kopf und Bauch erst bewusst, dann deplatziert und dadurch neue Handlungsspielräume von unten eröffnet.

    Post-repräsentatives Vermitteln / Verhandeln mit der Realität / Para-institutionelle Praxen

    Nora Sternfeld
    JS: Mit der Realität verhandeln gefällt mir, weil es beobachtet, was ist, und zugleich einen Möglichkeitsraum gestaltet.
    RD: Mit der Realität zu verhandeln ist auch ein Bestandteil meiner künstlerischer Arbeit.

    Wissen kauen und wiederkauen / Niemand ist «tabula rasa»  / Ignorieren ist machtvoll

    Die «Universität der Ignorantinnen»  
    JS: Niemand ist «tabula rasa» verweist auf Geschichte/n, die uns zu Profiteur_innen und Vertreter_innen von Herrschaftsverhältnissen machen, aber auch auf zukünftige Möglichkeiten einer grenzenüberschreibenden Praxis an der Universität – auf eine strukturelle Haltung der Wechselseitigkeit: Wer lernt, wer lehrt und wer wertet was von wem wie und warum?
    RD: Wissen kauen und wiederkauen provoziert die Vorstellung, dass die Verdauung schon im Mund beginnt, das Wissen sozusagen nicht einfach nur geschluckt wird.

    Listening as a mode of organizing sociality / What emerges in the silence of … / Performative Hörsitzung

    Hong-Kai Wang
    JS: Smashed to Pieces in the Still of the Night / Zerschmettert in Stücke in der Stille der Nacht: Diese Lyrics von Lawrence Weiner und der Schriftzug auf einem Flakturm der Nazis in Wien fällt mir zur Frage ein, was in der Stille von … entsteht, die Auseinandersetzung mit den Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart.
    RD: Sound hat eine deterritoriale Kraft, Listening as a mode of organizing sociality drückt für mich daher auch die politische Dimension des Hörens aus.

    _

    Die folgende Geschichte ist besonders schön, wenn du beinahe nichts davon verstehst. Zum Beispiel, wenn jemand, der oder die im Nebenzimmer sitzt, sie dir halblaut vorliest. Du hörst nur den Klang der Stimme, das Räuspern und Husten und errätst vielleicht ein Wort dann und wann, «essen», und später vielleicht noch «Haus» oder «Antwort». Wenn die Person im Nebenzimmer über die Geschichte lacht, kannst du ruhig mitlachen: Die Geschichte ist lustig.*

    Download Editorial in english: AER13_editorial_20170330_engl

    _

    Anmerkung:
    * Wir bedanken uns bei Fouad Asfour für den wunderbaren Hinweis auf das Buch: Dieser Hund heißt Himmel von Jürg Schubiger. Zitate auf Seite 42, 13 und 25.

    _

    >> Zu den Texten

    >> Zu den Demonstrations

    >> Zum Call

    >> Zu den Statements

    _

    Herausgeber_innen #13: Un_University
    Ricarda Denzer, Jo Schmeiser

    Herausgeberin Art Education Research
    Carmen Mörsch

    Redaktion
    Jo Schmeiser, Bernadette Schönangerer

    Übersetzung
    Nicholas Grindell
    Anna Kowalska: annakkow@yahoo.com

    Layout Texte
    Anne Gruber

    Die Herausgeber_innen danken Nora Landkammer, Richard Ferkl, Ulrike Holper, Barbara Putz-Plecko, Gerald Bast sowie allen Autor_innen, Mitwirkenden und vor allem den universitären Einrichtungen, die diese Publikation finanziert haben:
    Institute for Art Education, ZHdK
    Rektorat der Universität für angewandte Kunst Wien
    Abteilung TransArts, Universität für angewandte Kunst Wien
    Abteilung Kunst und kommunikative Praxis, Universität für angewandte Kunst Wien

    _

  • n°13_Stimmlos 2 – Probe

    SIMON HARDER

    Stimmlos 2 – Probe

    Die Stimmlose, eine Hörstück-Serie-in-Progress, nehmen künstlerische Arbeiten als Dreh- und Angelpunkt. So entstehen aktivistisch-motivierte, verdichtete Sprach- und Raumbilder, die Stimmlosigkeit als Resultat eines andauernden, gewaltsamen Prozesses verstehen. Die Stimmlose schaffen Raum für das kulturell als minderwertig und bedrohlich Verdrängte. Stimmlos 2: Zu Horizontales Paradies , von dem hier eine Probe gegeben wird, umkreist sein titelgebendes Motiv anhand von Sabian Baumanns Zeichnungen und Tonobjekten.

    → Zu der Kurzbiografie von Simon Harder


     

    Simon Harder

    Stimmlos 2 – Rehearsal

    Stimmlos (voiceless/unvoiced/voting ticket), a series of experimental sound pieces and a work-in-progress, is based on and centred around artworks, giving rise to compact images in space and language with an activist motivation that understand voicelessness as the result of an ongoing, violent process. The Stimmlos pieces create space for what is repressed as culturally inferior and threatening. Stimmlos 2: Zu Horizontales Paradies (On Horizontal Paradise), of which a sample is given here, explores its titular theme via drawings and sound objects by Sabian Baumann.

    → Download Demonstration (EN & DE)

     

  • n°13_Acting Together: rethinking existing approaches to collective action

    Yen Noh

    Acting Together: rethinking existing approaches to collective action

    In diesem Text wird kollektives Handeln als künstlerische Praxis untersucht. Eine solche Praxis geht oft kooperativ und kuratorisch vor, indem sowohl in Künstler_innengruppen als auch mit dem Publikum und anderen Künstler_innen im Austausch gearbeitet wird. Es ist ausserdem eine Praxis, die sich in der zeitgenössischen bildenden Kunst seit den frühen 1990er-Jahren besonders ausgeprägt hat. Wird kollektives Handeln als Möglichkeit in Betracht gezogen, sich das Tun und das Gemeinschaftliche bewusst zu machen, so kann ein „archivarisches Denken“ als künstlerische Praxis gegen ein „kuratorisches Denken“ vorgeschlagen werden, um Partizipation in der zeitgenössischen bildenden Kunst zu diskutieren.

    → Zu der Kurzbiografie von Yen Noh


    Yen Noh

    Acting Together: rethinking existing approaches to collective action

    This text investigates collective action as an artistic practice. Such practice is often collaborative and curatorial, both working within artist groups and by involving the audience and other artists interactively and socially, and has been particularly marked in the contemporary visual arts since the early 1990s. Rethinking collective action as an opportunity to become conscious of action and togetherness, ‘archival mind’ resistant to ‘curatorial mind’ is proposed as an artistic practice in order to discuss participation in the contemporary visual arts.

    → Download Call (EN)

  • n°13_Das Multi_Versum der Anti-Vorlesung (ungeprobt)

    JAMIKA AJALON

    Das Multi_Versum der Anti-Vorlesung

    (ungeprobt)

    Ich möchte untersuchen, auf welche Weisen künstlerische Praxis, akademische Forschung und die Vermischung mehrschichtiger Erzählungen die traditionelle hegemoniale Weisheit und starre Wissensfundamente destabilisiert. Eine Anti-Vorlesung verschiebt die Position des_der „Dozent_in“ als dem_der „Besitzer_in“ des Wissens und arbeitet an einer Befreiung von den Einschränkungen der Gelehrsamkeit. Sie gibt einem Wissen den Vorzug, das man mehr „intuitiv“ als „rational“ nennen könnte.

    → Zu der Kurzbiografie von Jamika Ajalon


    Jamika Ajalon

    The Anti-Lecture Multi_Verse

    (unrehearsed)

    I aim to explore the ways in which artistic practice, academic research, and the blending of multilayered narratives destabilizes traditional, hegemonic sagacity, and static structural institutions of knowledge. An anti-lecture displaces the position of the ‘lecturer’ as the ‘owner’ of knowledge and works to liberate from the strictures of erudition. It gives privilege to a knowledge that could be called intuitive rather than ‘rational’.

    → Download Demonstration (EN & DE)

  • n°13_Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Die „Universität der Ignorant_innen“

    Fragen von innen und aussen – aufgehoben in der Utopie einer gemeinsamen[1] gegenhegemonialen Wissensproduktion

    Alle sind „ignorant“, solange marginalisiertes Wissen ignoriert wird, solange Wissen hergestellt wird, ohne dessen Machtdimension kritisch zu reflektieren. Mit der Produktion von Wissen sind gewaltvolle Prozesse der Legitimierung und Delegitimierung verbunden. Ein Wissen wird als Norm gesetzt während das andere nicht anerkannt oder entwertet wird. Wir müssen also die hegemoniale Basis ignoranter Wissensproduktionen untersuchen und angreifen. Es geht um emanzipatorische Raumnahme und Widerstand. Um gemeinsame gegenhegemoniale Praxis. Das Wort „Wissen“ soll gekaut und wiedergekaut werden.

    [1]  Der Text ist das Ergebnis einer Übung gemeinsamer Textproduktion. Er ist aus der Collage alter Produktionen und neuer Entfaltungen entstanden. An dem Prozess haben teilgenommen: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed und Tania Araujo.

    → Text herunterladen (DE)

    → Zu der Kurzbiografie der <<Universitäten der Ignorant_innen>>


    ‘University of Ignoramuses’

    Questions of Inside and Outside – resolved in the utopia of communal,[1] anti-hegemonic knowledge production

    Everyone is ‘ignorant’ as long as marginalized knowledge is ignored, as long as knowledge is produced without critical reflection on its dimension of power. Knowledge production is linked to violent processes of legitimation and de-legitimation. One knowledge is posited as the norm while another is denied recognition or devalued. As a consequence, we must examine and attack the hegemonic basis of ignorant knowledge production. In the name of resistance and as an emancipatory claiming of space. As a shared anti-hegemonic practice. The word ‘knowledge’ must be chewed over, again and again.

    [1] This text is the result of an exercise in joint text production, collaging old productions and new developments. Those who participated in this process were: Cristina Ursu, Gerhilde Merz, Jo Schmeiser, Luzenir Caixeta, Rocío del Río Lorenzo, Rúbia Salgado, Safiyeh Sayyed and Tania Araujo.

  • n°13_Statements in german

    STATEMENTS

    Gerald Bast

    Visionäres Denken ist realistisches Denken

    Für eine grundlegende Erneuerung des Bildungssystems

    Unser Bildungssystem funktioniert noch immer nach den Prinzipien des Industriezeitalters des 18. und 19. Jahrhunderts: Wissensproduktion, Wissenserwerb, Wissensvermehrung durch intellektuelle Arbeitsteilung. Die Fragmentierung der Wissenslandschaft ist in den letzten Jahrzehnten rasant vorangeschritten. Parallel dazu sind unsere Gesellschaften komplexer geworden. Alles hängt mit allem zusammen. Wir leben in einer Welt, die zunehmend von politischer Veränderung, sozialer Unsicherheit und kultureller Ambiguität gekennzeichnet ist. An unseren Bildungsinstitutionen herrscht hingegen eine Praxis der Eindeutigkeit: Ja oder nein. Wahr oder falsch. Richtig oder unrichtig.

    In einem von Digitalisierung und Robotik geprägten Zeitalter machen Algorithmen den Menschen Gestaltungskompetenz streitig. Das Kombinieren von Wissen in ungewöhnlichen Zusammenhängen wird bereits in naher Zukunft wichtiger werden als der Erwerb, das Speichern und die Reproduktion von Wissen. Menschen werden nur noch durch kreative Denkprozesse handlungsfähig sein, also durch Prozesse, die auf bisher ungedachte oder für undenkbar gehaltene Weise Verbindungen zwischen bekannten und automatisierten Wissens- und Handlungsfeldern herstellen. Die Veränderung von Arbeit, Bildung und Freizeit wird durch demographische Entwicklungen und Migrationsbewegungen neue soziale Handlungsfelder eröffnen. Neben der Neudefinition von Arbeit braucht es daher auch dringend eine grundlegende Erneuerung des Bildungssystems.

    Friedrich Kiesler, der 1926 aus Österreich in die USA ausgewanderte visionäre Denker, Architekt und Designer, entwickelte in den 1930er-Jahren seine Theorie, die unter Aufhebung aller Kunstgattungen und unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Mensch und Umwelt als ganzheitliches System komplexer Wechselbeziehungen versteht. Correalismus nannte er diese, heute ungeahnt aktuelle Theorie. Kieslers Überzeugung, dass visionäres Denken zugleich realistisches Denken ist, macht Mut in Zeiten zunehmender Mutlosigkeit. Mehr noch: Kieslers Denkansatz wird heute immer wichtiger, weil Herausforderungen wie Unsicherheit und Ambiguität nicht mit Algorithmen und Robotern begegnet werden kann, sondern nur mit visionärem Denken, das der Dominanz von Standardisierung und Fragmentierung kühn entgegengesetzt wird.

    Es wird weiterhin spezialisierte Märkte, Arbeits- und Forschungsfelder für Kunst, Architektur, Design, Wissenschaft und Technologie geben. Aber es wird und muss auch neue, korrelative Bildungsgänge und Berufsbilder geben, ganz andere Formen von Arbeit und Einkommen, als wir sie uns heute vorstellen können. Die Fähigkeit, Vertrautes zu hinterfragen, neue Szenarien zu entwerfen, die Kraft von Intuition, Imagination und Assoziation zu nutzen, wird im 21. Jahrhundert zur zentralen Kulturtechnik werden. Diese gilt es zu fördern, zu entwickeln und zu implementieren. Und die Expertise dafür liegt bei den Kunstuniversitäten und ihren Absolventinnen und Absolventen.

    Gerald Bast ist Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, http://www.dieangewandte.at/

    _

    Barbara Putz-Plecko

    Un_Potentiality und Un_University

    Der gegenwärtige Blick auf (Kunst-)Universitäten lässt deutlich ein Geflecht von gegenläufigen Dynamiken wahrnehmen, die auf sehr divergente Vorstellungen von Academy rückzubeziehen sind. Wird seit etwa zwanzig Jahren das akademische Feld durch den Bolognaprozess und ökonomische Steuerungspolitiken massiv reguliert und durch den Effizienzmodus nicht nur verändert, sondern auch beschädigt, (indem statt zu ermöglichen gelenkt wird, um den Output in vorgedachter Weise zu steigern, und ungesicherte emanzipatorische Entwicklungsräume immer stärker beschränkt werden), so gibt es zweifellos auch Gegenbewegungen: Akteur_innen, die für nicht-verregelte Strukturen kämpfen bzw. Räume des Denkens und (Ver-)Handelns schaffen, die eine eigenwillige Aneignung ebenso zulassen, wie gewagte Bewegungen und offene Prozesse (in denen noch nicht klar ist, wo Denken und Praxis hinführen müssten), ein „undiszipliniertes“ Vokabular sowie Differenz und Nicht-Übereinstimmung.

    Nur so kann jene Qualität entstehen, die von Irit Rogoff[1] als strukturgebend und essentiell für Bildung und Kunst und ganz im Herzen der Academy gesehen wird: Potentialität. Sie existiert im Bereich des Möglichen, ohne Plan zu werden, und sie ist immer gleichermassen Potential etwas nicht zu tun, wie etwas zu tun. Motiviert sie Denk- und Handlungsweisen, kann sich aus ihr eine relevante Kraft entwickeln, die der fortschreitenden Marginalisierung von Bildungsräumen zu streng organisierten Training grounds, wie sie durch einfache Input – Outcome Logiken und systemische Normierungen befördert wird, entgegenwirkt.

    Es ist ein zentrales Anliegen der „Angewandten“, an den notwendigen Voraussetzungen für Potentialität zu arbeiten – sie zu erhalten, wo sie beschnitten zu werden drohen und sie zu schaffen, wo es sie noch nicht gibt. Auf der Ebene der systemischen Praxis und ihrer Strukturen bedeutet dies, den eigenen Routinen, einem selbstzufriedenen Selbstverständnis ebenso wie der institutionellen Trägheit, wach und kritisch gegenüberzustehen. Wohl ist der Anspruch einer selbstreflexiven und -kritischen Praxis schnell erhoben, doch kann es sehr herausfordernd sein, diese umzusetzen. Da braucht es mitunter „die Provokation von aufschlussreichen Verhältnissen“[2], um Erfahrungen zu ermöglichen, die Prozesse der Veränderung anstossen. In den 1990er-Jahren gingen derartig wachrüttelnde Impulse an der Angewandten von der „Freien Klasse“ aus, an deren Fragestellungen bei Un_University angeknüpft wurde. Ihre Geschichte zeigt, mit welcher Vehemenz institutionelle Macht sich durchzusetzen vermag. Trotzdem wirken ihre Ansprüche auf gewisse Weise ins Heute. Nur: die Frage nach der Fähigkeit zu lernen und zu verlernen stellt sich immer neu.

    Barbara Putz-Plecko ist Vizerektorin der Universität für angewandte Kunst Wien und leitet die Abteilung Kunst und kommunikative Praxis, http://www.dieangewandte.at/

    [1] Vgl. Irit Rogoff (2006): Schools of Thought. In: Frieze Magazine, Issue 101, September 2006, https://frieze.com/article/schools-thought?language=de (20.03.17) und Giorgio Agamben (1999): Potentialities. Collected Essays in Philosophy. Stanford/CA, Stanford University Press

    [2] Vgl. Jan Verwoert (2007): Frei sind wir schon. Was wir jetzt brauchen ist ein besseres Leben. In: Belzer, Heike/Birnbaum, Daniel (Hg.), kunst lehren teaching art. Städelschule Frankfurt/Main. Köln, Verlag der Buchhandlung Walther König, http://www.staedelschule.de/fileadmin/pdf/pdf_Downloads/staedelschule_kunst_lehren.pdf (26.03.17)

    _

    Sophie Vögele, Philippe Saner, Nora Landkammer, Carmen Mörsch

    Ungleichheit und Normativität entüben

    Ein Statement aus Perspektive des Institute for Art Education, ZHdK zu Art Education Research #13 – Un_University

    Un_University bedeutet für eine Kunstuniversität, sich selbstkritisch und selbstreflexiv mit den eigenen Strukturen des Lehrens und Lernens auseinanderzusetzen sowie die Möglichkeit ihrer Transformation auszuloten und anzugehen. Wie Eva Egermann in ihrem Beitrag anmerkt, geht es darum, eine „un_universitäre Denkbewegung“ einzuleiten, um normative Narrative und Repräsentationen zu verlernen. Dabei muss der Blick für das Konflikthafte und Widersprüchliche geschärft werden, um den Bewegungen und Transformationen institutioneller Normativität folgen zu können. Das „Entüben institutioneller Gewohnheiten“ (Annette Krauss) bleibt dabei eine zentrale Aufgabe.

    Ein möglicher Zugang zu Un_University wurde an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) unter anderem durch das Projekt Art.School.Differences. Researching Inequalities and Normativities in the Field of Higher Art Education (initiiert durch das IAE, Institute for Art Education) erprobt. Ziel war es, die Institution Kunsthochschule selbstreflexiv und von innen heraus zu befragen, zu transformieren und zu demokratisieren: Inwiefern werden bestimmte Wissensformen und Erfahrungen inkludiert oder exkludiert? Welche Rolle spielen dabei die institutionellen Diskurse, die Lehrinhalte, die Aufnahmeverfahren und Leistungsbewertungen? Die gemachten Erfahrungen zeigen, dass hierarchische und zentralisierte Prozesse durch einen Ansatz der Un_University nur schwer zu durchbrechen sind. Eine Herausforderung entsteht zudem durch das Selbstbild von Kunsthochschulen als Orte der Innovation und Kritik: Kunstuniversitäten nehmen in Abgrenzung zu anderen Bildungsinstitutionen Offenheit für Neues, Kritik und Gegenrede für sich in Anspruch. Dadurch werden tatsächlich kritische Auseinandersetzungen mit den Strukturen als nicht mehr notwendig erachtet und geschlossene, konservierende Prozesse letztlich legitimiert.[3]

    Un_University innerhalb einer Kunstuniversität muss deshalb auf verschiedenen Ebenen ansetzen: Einerseits ist es wichtig, die hegemoniale Sprache der Institution zu sprechen, d.h. akademisches Wissen anzuwenden und konventionelle, allgemein anerkannte und validierte Forschungsansätze für die eigenen Fragestellungen zu nutzen. Andererseits müssen bestehende alternative Wissensformen und Lesarten ermittelt und vernetzt werden sowie Allianzen innerhalb und über die einzelnen Institutionen hinaus gebildet werden. Praxis- und Aktionsforschung über Lehrinhalte und bestehende Strukturen gemeinsam mit Institutionsangehörigen zu betreiben ist ein möglicher Ansatz für eine langfristige Transformation von innen heraus.

    [3] Vgl. Art.School.Differences. Researching Inequalities and Normativities in the Field of Higher Art Education. Schlussbericht,insbesondere die Teilkapitel 5.3. (zu Auswahlkriterien an Kunsthochschulen) und 5.5. (zu Widersprüchen in der „Auswahl der Besten“) sowie das Kapitel 6. (zu Praktiken der Auswahl über die Kunsthochschulen hinaus).

    _

  • n°13_Unterrichtssprache – Working Language

    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    Die Wahl einer Unterrichtssprache beeinflusst den Inhalt und die Art der Diskussion, bildet In- und Out-Groups. Spricht man auf einer Kunstuniversität im deutschsprachigen Raum Englisch, weil es ein grosses internationales Publikum gibt oder spricht man Deutsch, weil es unnatürlich wirkt, wenn sich eine Mehrzahl von Deutschsprechenden auf Englisch verständigt? Sprache exkludiert die, die ihrer nicht mächtig sind und ist deshalb kein neutraler Informationsträger.

    → Call herunterladen (DE)

    → Zu der Kurzbiografie von Marlene Lahmer


    Marlene Lahmer

    Unterrichtssprache – Working Language

    The choice of a working language influences the content and type of discussions and creates in and out groups. At an art university in the German-speaking world, should one speak English due to the large international audience, or should one speak German because it feels unnatural when a majority of German-speaking students communicate in English? Language excludes those who do not speak it and is thus not a neutral carrier of information.

  • n°13_Crip-Materialien als Formen un_universitären Denkens

    EVA EGERMANN

    Crip-Materialien als Formen un_universitären Denkens

    „Invisibility itself teaches something. Students who never hear of a woman philosopher have trouble believing in such a creature“, schreibt Elizabeth Minnich 1990 zur Frauenforschung. Diese Feststellung gilt heute für die Absenz von behinderten Körpern in Kunstdiskursen und an Universitäten. Eine un_universitäre Denkbewegung müsste demnach bedeuten, normative Narrative zu verlernen. Meine Recherche beschäftigt sich mit Devianz, Abnorm oder Krankheit und nimmt Bezug auf Crip-Popkultur und -Theorie.

    → Zu der Kurzbiografie von Eva Eggermann


    Eva Egermann

    Crip Materials as Forms of Un_University Thinking

    In 1990, writing about women’s studies, Elizabeth Minnich noted: ‘Invisibility itself teaches something. Students who never hear of a woman philosopher have trouble believing in such a creature.’ Today, the same applies to the absence of disabled bodies in art discourses and at universities. Accordingly, un_university thinking should mean unlearning normative narratives. My research deals with deviance, abnormality or illness with reference to crip pop culture and theory.

    → Download Demonstration (EN &DE)

  • n°13_A Gentle Rawness

    Jianan Qu

    A Gentle Rawness

    Vor jedem Austausch denke ich über das Sein, Sehen und Fühlen nach. In diesem Sinne ist es realer, etwas zu fühlen als etwas zu studieren. Eine angenehme Art des Nebeneinanderseins, ohne Intentionen oder Wünsche, dürfte mehr bieten, als ein beabsichtigtes Empfangen/Teilen. Die Dinge bleiben an ihrem eigenen Ort/Standpunkt, mit der Absicht einer ehrlichen Herangehensweise. Du + andere + die Kombination von dir und anderen = dein Austausch-Setting, welches dein Setting ist.

    → Zu der Kurzbiografie von Jianan Qu


    Jianan Qu

    A Gentle Rawness

    Before any kind of exchange, I think about being, seeing and feeling. In this sense, to feel something is more real than to study something. A comfortable way of being next to each other, with no intentions or desires, might offer more than an intended receiving/sharing. Things are in their own place/position, intended as an honest approach. You + others + the combination of you and others = your exchange setting, which is your setting.

    →Download Call (EN)

  • n°13_Museum of Burning Questions. Verhandeln mit der Realität auf der Bergen Assembly 2016

    NORA STERNFELD

    Museum of Burning Questions

    Verhandeln mit der Realität auf der Bergen Assembly 2016

    Sind Ausstellungskontexte Zufluchtsorte für kritisches Lehren und Lernen, Vorreiter*innen von deren totaler Ökonomisierung, oder beides? Und was bedeutet das für eine kritische Vermittlungspraxis? Als „Verhandeln mit der Realität“ schildert der Beitrag Einsätze und Ansätze des Museum of Burning Questions, einem Projekt im Rahmen von freethought für die Bergen Assembly 2016.

    → Text herunterladen (DE)

    → Zu der Kurzbiografie von Nora Sternfeld


    NORA STERNFELD

    Museum of Burning Questions

    Negotiating with reality at the Bergen Assembly 2016

    Are exhibition contexts places of refuge for critical teaching and learning, precursors of their total economization, or both? And what does this mean for critical educational practice? ‘Negotiating with Reality’ describes the interventions and approaches of the Museum of Burning Questions, a project run as part of freethought at the Bergen Assembly 2016.